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Wir freuen uns sehr aus gegebenem Anlass die untenstehende Aussendung der Initiative No Change Without Change weiterleiten zu können.
Das Team von sixpackfilm

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Eure breite Unterstützung der Initiative No Change Without Chance hat die Diskussion  über eine Verbesserung der Gleichstellung in der Filmförderung und in der österreichischen Filmlandschaft  in die gesamte Branche getragen und am Mittwoch zu einem zukunftsweisenden Ergebnis geführt :
Das Österreichische Filminstitut wird ab 1.Juli 2021 eine Geschlechterquote in der Vergabe der Filmförderung einführen. 

Der Aufsichtsrat des Österreichischen Filminstituts, Österreichs wichtigster Filmförderstelle, hat am 20.4. mit einer 2/3  Mehrheit eine Richtlinienänderung beschlossen, die ein „Gender Budgeting“ als mehrstufige Zielvorgabe bis zum Jahr 2024 für alle Förderbereiche von der Entwicklungsphase bis zur Filmherstellung vorsieht. 
Das neue Modell zur Fördervergabe, das gemäß Beschluss mit 1. Juli 2021 in Kraft treten wird, soll bis zum Jahr 2024 eine Gleichstellung von Männern und Frauen (50:50) bei der Vergabe der Fördermittel erreichen. Eine starre Quotenregelung ist nicht vorgesehen, vielmehr wird mit einer Einschleifregelung und Schwankungstoleranz bei den Zielwerten ein maßvoller Übergang zur neuen Förderpraxis gewährleistet. Ebenso ist eine laufende Evaluierung vorgesehen.

Primäres Auswahlkriterium bleibt weiterhin die künstlerische und wirtschaftliche Qualität des einzelnen Projekts. 
Bei den Berechnungen der Mittelverteilung soll zukünftig bei allen eingereichten Projekten auf die Besetzung der Stabstellen Produktion, Regie und Drehbuch Rücksicht genommen werden. Ziel ist es u.a., dass Produktionsfirmen in den Bereichen Projektentwicklung und Herstellungsförderung vermehrt auf Projekte setzen, die von Frauen geschrieben und inszeniert werden; und natürlich auch produziert. Wir brauchen mehr Produzentinnen in dem Land.

Das Gender Incentive Programm wird beibehalten: Wird ein Projekt in der Herstellung gefördert, das einen signifikanten Anteil an weiblichen Beschäftigten in Stabstellen (Produktion, Regie, Buch, Kamera, Schnitt, Ausstattung, Kostüm, Ton, Sounddesign, Musik, Licht) aufweist, erhält die Produktionsfirma dafür automatisch zusätzliche Fördermittel in Höhe von 30.000 Euro, die für die Stoff- und Projektentwicklung von neuen Projekten mit einem entsprechenden Frauenanteil verwendet werden können. Damit soll der Frauenanteil in den einzelnen Departments erhöht werden. 

Die schon lange geforderten Maßnahme der Bezahlung von Kinderbetreuung für Kinder von Filmschaffenden während Dreharbeiten, aber auch verbesserte Wiedereinstiegshilfen nach Karenzzeiten, die weitere Förderung von Produzentinnen und die regelmäßige und professionelle Erhebung von Daten sollen flankierend zu der Geschlechterquote in Angriff genommen werden, um für Frauen und Männer eine gleichberechtigte und bessere Arbeitswelt zu schaffen.

Die Diskussion im Aufsichtsrat am 20.April verlief respektvoll und sachlich; es wurden alle drei vorliegenden Modelle vorgestellt und Argumente dafür und dagegen vorgebracht. Die Entscheidung fiel auf Grund von:

- Verhältnismäßigkeit der Maßnahm 
- Juristische Vereinbarkeit mit dem Filmfördergesetz
- Administrierbarkei
- Transparenz 

In allen diesen Punkten schnitt das Modell der Geschlechterquote am besten ab. 

Bitte verbreitet die Information. Es ist immer noch viel Halbwissen im Umlauf. 
Die Erfahrung aus den letzten Monaten zeigt: Beharrliche Sachlichkeit und gute Argumente führen am Ende zum Ziel.  
Eine Portion Aktionismus, Leidenschaft und Solidarität machen den Rest. Danke Euch allen dafür!  

Mit Grund zu Freude und Optimismus,

Die Initiative No Change Without Change



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