[Igstmk-info] Steirische Kulturpolitik im Winterschlaf | IG Kultur Steiermark

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Thu Dec 15 07:39:37 CET 2022


Steirische Kulturpolitik im Winterschlaf 
<https://steiermark.igkultur.at/politik/steirische-kulturpolitik-im-winterschlaf>
*
*
*Keine Gespräche trotz aktueller Teuerungskrise*
Seit Monaten versuchen die IG Kultur Steiermark und Das andere Theater 
vergebens einen Termin bei Kulturlandesrat Christopher Drexler zu 
bekommen. Die Interessenvertretungen von steiermarkweit über 200 
Kulturinitiativen hätten angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage 
Vieles mit ihm zu besprechen. Es ist höchste Zeit für ein brauchbares 
kulturpolitisches Krisenmanagement!

*Schall und Rauch – wir sind überrascht und enttäuscht!*
Seit Monaten gibt es im Rahmen der Kulturstrategie 2030 unzählige 
Gespräche und Treffen über die Zukunft der steirischen Kulturlandschaft. 
Der Kulturreferent hat Kunst- und Kulturtätige, geförderte und nicht 
geförderte, also diverseste Akteur:innen aufgerufen, sich als 
Expert:innen an einem großen Prozess zu beteiligen. Es soll ein „neues 
Kapitel der Kulturpolitik in der Steiermark aufgeschlagen“ werden, und 
es wird der Eindruck erweckt, dass es hier um einen Paradigmenwechsel in 
der Kulturpolitik gehen solle.

Die „Mitsprechzimmer für Kunst und Kultur 
<https://www.kultur.steiermark.at/cms/beitrag/12872112/169143412/>“ 
scheinen aber schnell wieder geschlossen zu werden, wenn statt 
plakativer Sprüche auf großen Bühnen geschicktes Management, Wissen und 
Kraft gefragt sind, um die aktuellen Herausforderungen der Krise im 
kulturellen Feld zu überwinden. Nachdenkprozesse über die Zukunft sind 
wichtig, aber wertlos ohne nachhaltiges Handeln im Jetzt.

*Ablenkungsmanöver und die Zahlen im Detail*
Landeshauptmann Drexler hat kürzlich 
<https://www.kleinezeitung.at/kultur/kultursaufmacher/6219719/Kulturfoerderungen_Dicke-Luft-beim-Grazer-Kulturdialog> 
in Hinblick auf die Budgeterhöhung für die mehrjährigen Förderverträge 
(2023-25) Folgendes erklärt: „Wir haben [...] eine Gesamtbudgetsumme von 
21,9 Mio. Euro freigegeben, die sich auf 130 Projekte aufteilt. Dabei 
wurde auch auf die Teuerungen Bedacht genommen, die zu diesem Zeitpunkt 
bereits absehbar waren." Hier wurde der Anschein erweckt, dass auf die 
Krise in der Kulturszene frühzeitig reagiert wurde und es keinen 
weiteren Handlungsbedarf gäbe.

Diese Aussage ist verwirrend und aus mehreren Gründen unstimmig:
Am 14. Dezember 2021(!) hat der Landtag Steiermark eine „[k]räftige 
Erhöhung des steirischen Kulturbudgets 
<https://www.politik.steiermark.at/cms/beitrag/12853757/2494255/>“ 
beschlossen. Somit wurde das Kulturbudget für das Jahr 2022 um 10 Mio. 
Euro aufgestockt. Diese Erhöhung sollte teilweise in das Großprojekt des 
Landes /Steiermark-Schau/ (3 Mio. Euro), in das UMJ und ins Budget für 
<https://m.facebook.com/landeshauptmann.drexler/videos/421407166105631/?refsrc=deprecated&_rdr>mehrjährige 
Förderverträge 
<https://m.facebook.com/landeshauptmann.drexler/videos/421407166105631/?refsrc=deprecated&_rdr> 
fließen. Es ging NICHT um einen Teuerungsausgleich, sondern darum, die 
chronische Unterdotierung des im Vergleich zu anderen Bundesländer 
<https://steiermark.orf.at/stories/3030143/>n 
<https://steiermark.orf.at/stories/3030143/>(OÖ und NÖ) deutlich 
niedrigeren Landeskulturbudgets 
<https://steiermark.orf.at/stories/3030143/> auszugleichen.

Außerdem wurde die angepriesene Erhöhung nicht linear unter allen 
Initiativen, die einen mehrjährigen Fördervertrag bekommen haben, 
aufgeteilt, sondern punktuell, je nach Empfehlung des 
Begutachtungsgremiums oder gegebenenfalls der Beurteilung des 
Kulturreferenten. Es ergibt sich ein völlig ungleiches Bild, in dem 
einige Kulturorganisationen mit einer bis zu zehnfachen Aufstockung 
begünstigt werden, andere aber gar keine Erhöhung bekommen! Für das Jahr 
2023 hat der Landtag zwar erneut 
<https://www.news.steiermark.at/cms/beitrag/12890375/154271268/>eine 
Erhöhung 
<https://www.news.steiermark.at/cms/beitrag/12890375/154271268/>des 
Kulturbudgets 
<https://www.news.steiermark.at/cms/beitrag/12890375/154271268/> (3,6 
Mio. Euro) beschlossen. Wofür diese Gelder aber konkret reserviert sind, 
ist trotz wiederholter Nachfragen im Büro des Landeshauptmannes und 
Kulturreferenten offen geblieben.

*Dringendes Handeln notwendig!*
Die Teuerungswelle macht leider nicht vor Kulturorganisationen halt, die 
ihre Programme ohne Fördererhöhungen bestreiten müssen, oder vor jenen, 
die gar keine mehrjährigen Förderverträge erhalten haben. Wie sollen 
diese Initiativen angesichts der Teuerungen ihre Arbeit und den Betrieb 
aufrechterhalten? Wie sollen sie ihre verpflichtenden Verträge erfüllen? 
Und was ist mit Kulturorganisationen, die ohne Förderungen ehrenamtlich 
arbeiten? Auch sie sind mit steigenden Kosten konfrontiert.

Es ist unglaublich, dass in dieser einzigartigen Krisensituation, in der 
die Freie Szene so dringend rasche und gezielte Maßnahmen gegen die 
Teuerungswelle braucht, die Kulturpolitik auf die 
„Köpferl-in-den-Sand-Strategie“ setzt. Wir plädieren vehement dafür, die 
Probleme der Freien Szene ernst zu nehmen, Gespräche mit den 
Interessenvertretungen aufzunehmen und rasch zu handeln, bevor 
Kulturinitiativen zusperren müssen, Kulturarbeiter:innen ihre 
Arbeitsstellen verlieren und damit den Künstler:innen die Basis für ihr 
Schaffen entzogen wird.

-- 
IG Kultur Steiermark
Stadtpark 1
8010 Graz

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Tel: 0043 (0) 681/104 29 507
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