+comunity+ ordner

albert pall lekes at mur.at
Di Jun 29 04:58:18 CEST 2004


liebe ge´meinschaft,

seit etwas über zwei jahren sammle ich die konstrukte des kulturdiskurses auf den zwei angeschriebenen listen in einem order. der grundtenor: jammern über geld, das niemand hat, die jahreszeiten, und die vergänglichkeit des seins (und offensiv: gemein-heit). der quasi literarische befund der/des jeweiligen widerpart(In?)s UND der replik: an-gerührt; aber nicht geschüttelt!

wir sitzen NICHT im selben boot, wir TUN: aber alle etwas anderes.

die dummheit, der veranstaltungswütigkeit der von der öffentlichen wahrnehmung abhängigen personen/institutionen zu folgen (auch, wenn wir alle von etwas leben müssen) steht in keinem verhältnis zu der entwürdigung, die wir (als personen/menschen/künstlerInnen) in der angesprochenen sammlung hingenommen haben (das ist auch jenen künstlerInnen passiert, die kein stück vom kuchen abgekriegt haben).

ich lese, dass das desaster eh schon 2002 abzulesen war. lieber jörg: etwas spät. im gründungsjahr der 2003GmbH, 1999?, haben nicht nur wir über die auswirkungen auf das jahr 2004 gesprochen. die geilheit auf etwas verdienst (pekuniär und im katalog (dabei war ich eh nicht, aber wegen dem ruf)) war keine große versuchung, bei diesem großwirtschaftlich angelegten betrug mitzuwirken. dieser neugeschaffene/neugesellschaftliche duktus unterliegt jetzt aber keiner diskussion (da wünschte ich mir etwas mehr gedächtnis), ganz im gegenteil: wir sprechen jetzt über verteilungsgerechtigkeit (welch ein hohn!). und da fühlen sich die, die seit (verschieden) langer zeit ohne horrende budgets den schein einer kulturstadt aufrecht erhalten haben, zu recht in den arsch gefickt (keine sexuelle wertung!). zur erinnerung eine sehr persönliche wahrnehmung: bis auf das riesenfeuerwerk letzes jahr habe ich selbst keinen unterschied in der qualität und dichte der kunst- und kulturveranstaltungen in diesem jahr wahrnehmen können (wo haben die leute nur das viele geld her?).

nur: über was reden wir jetzt. über das, was wir schon vor (hier gewünschte zahl einfügen) jahren gejammert haben? über das, dass früher alles besser war? über das, was wir eh schon alle immer gewusst haben? oder reden wir über die chuzpe, die die "leute" jetzt haben, "organisation" von kunst und kultur in immer wieder neu gegründete gesellschaften und vereine auszulagern, damit der/die bekannte von jemandem ein kleines zubrot zur karenz (welche auch immer) einsackeln kann, welches das jahresbudget der meisten aufrechterhalterInnen dieses anscheins einer "kulturstadt" bei weitem überschreitet? oder über gerade "noch" legale schmähs, wie den "verein der freunde der kulturhauptstadt", die gutbezahlt das defizit der 2003 GmbH abwickeln sollen? oder über das, was im moment die amseln von den dächern pfeifen: arroganz = dummheit = ?

ich fange bei mir selber an, daher eine bitte: wenn jemand von euch mir ein schönes schild malt (darauf: ich protestiere!), werde ich mich von meinem geburtstag an ein jahr lang (sams- und sonn- und feiertags + gesetzlicher urlaub geschlossen) am hauptplatz (vorm gesperrten denkmal und NATÜRLICH angemeldet) aufstellen und den kulturdiskurs austragen, der dieser stadt gebührt.

antworten! an lekes at mur.at 
mahlzeit und gute nacht
olli



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Albert Pall
fax + phon: +43/316/948553
lekes at mur.at
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