*RH-92.6* ... und wieder die reglerschmerzen ...

Martin Dopler dopler at utanet.at
Fri Nov 17 18:38:47 CET 2000


und wieder habe ich diese leidvolle sendung gehoert, wieder habe ich
mich (als eine jener personen, die radio helsinki zu dem gefuehrt haben,
was es jetzt ist) sehr ueber diese sendung geaergert.

nicht deswegen, weil die sendung mir nicht gefaellt, da gibt es mehrere
sendungen, die mir nicht gefallen, und wenn mir wirklich alle sendungen
auf radio helsinki gefallen wuerden, dann waere am konzept eines freien
radios etwas grundsaetzlich falsch gelaufen.

was mich aergert, sind sprueche wie: "jaja, frauen und technik" (zu
einer hoererin, die anscheinend zu leise ins telefon sprach) oder diese
ganze halblustige sache mit dem anrufer, der angeblich im gefaengnis
sass und das auch noch sooo lustig fand, genauso wie die moderatoren.

das ist oe3-niveau (und ich hoffe, dass diese beschreibung fuer eineN
helsinki-programmmacherIn kraenkend ist)

wer diskriminierende witze hoeren will, moege oe3-wecker hoeren, da
kommen diese am laufenden band, taeglich, zwischen 2 musiknummern kann
man das haben, ca. 25 witze pro morgen.

wer diskriminierende witze machen will, moege sich irgendwo als
ghostwriterIn bewerben, die werden in unserer mediengesellschaft dauernd
gebraucht und werden immer wichtiger und auch sehr gut fuer ihre
prachtvolle taetigkeit bezahlt.

aber nicht auf "unserem" sender!

warum?

erstens:

aus der charta des verbands freier radios österreich:

ANSPRUCH

Freie Radios fördern eine selbstbestimmte, solidarische und
emanzipatorische Gesellschaft. Sie treten für freie Meinungsäußerung,
Meinungsvielfalt, Gleichberechtigung, Menschenwürde und Demokratie ein.

zweitens

aus den vereinsstatuten:

§2 Vereinszweck

der verein ... bezweckt:
c) widerstand gegen die diskriminierung einzelner menschen oder gruppen
nach geschlecht, rasse, religion, lebenseinstellung usw. zu leisten

drittens

aus den programmrichtlinien:

4) NoNos

radio helsinki lehnt jede art von diskriminierung strikt ab. rassismus
und die verbreitung fremdenfeindlichen gedankengutes, sowie sexismus und
faschismus, ..., haben bei radio helsinki keinen platz



ich hoffe nicht, dass es noetig ist, an dieser stelle die gruende fuer
die existenz der charta der freien radios oesterreichs zu diskutieren,
ebenso wie ueber die sowieso sehr locker und offen formulierten
programmrichtlinien.

mich wuerde interessieren, was die macherInnen von der sendung
"reglerschmerzen" dazu sagen, dass sie immer noch auf sendung sind,
obwohl sie permanent und offensichtlich bewusst den wenigen grundsaetzen
zuwiderhandeln, auf denen Freies Radio fusst, und ohne die es (aus
meiner sicht) unglaubwuerdig waere.

wuggi





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