[Igstmk-info] "Kulturkampf"; HINWEIS und TERMINE

IG Kultur Steiermark office.igkultur at mur.at
Wed Apr 5 10:49:10 CEST 2017


Werte InteressentInnen!

die *KUPFZeitung <https://kupf.at/de/medien/zeitung/161>* nimmt sich in 
der neuen Ausgabe des *Begriffs "Kulturkampf"* an, der in den letzten 
Jahren wieder aktuell geworden ist.
Hier ein Auszug des Artikels von
*Michael Wimmer zur Wiederauflage eines überwunden geglaubten Begriffs* 
<https://kupf.at/de/medien/zeitung/kulturpolitik-1612017/%E2%80%9Ekulturkampf%E2%80%9C>

...........Es war dem Sozialdemokraten Bruno Kreisky und seinem 
katholischen Gegenüber Kardinal Franz König vorbehalten, diesem 
„Kulturkampf“ in den 1960er Jahren ein Ende zu machen. Diesbezügliche 
Vereinbarungen ermöglichten eine Reihe von Schulreformen und hielten 
auch den familienpolitischen Reformversuchen der 1970er Jahre, die sich 
u. a. an der Abtreibungsfrage entzündete, stand.

Das Ende des „Kulturkampfes“ schien eingeläutet und der Weg frei für 
eine religionsfreie Ausgestaltung des liberalen Rechts- und 
Wohlfahrtsstaates. Dieser verwies den Glauben in die Privatsphäre der 
BürgerInnen. Als säkularer Ersatz kam eine Reihe neuer kulturpolitischer 
Initiativen zur Förderung eines vielfältigen und zeitgemäßen Kunst- und 
Kulturschaffens in Gang. (In diese Zeit fällt nicht nur die Definition 
von Kulturpolitik als umfassende gesellschaftliche Reformpolitik sondern 
auch die Implementierung weiter Teile des Kunst- und 
Kulturförderungsinstrumentariums wie wir es bis heute kennen.) Dieser 
von religiösen Einflüssen befreite Staat sollte getragen sein von einer 
immer größeren Anzahl an mittelständisch orientierten BürgerInnen, die 
der Wunsch einte, ein besseres Leben zu führen und den Einfluss der 
Kirchen auf das politische Leben möglichst zu begrenzen.
/
//All over again: Religion, Staat, Kunst//
/
Die Entwicklung der letzten Jahre hat deutlich gemacht, dass dieser 
Prozess keiner historischen Logik folgt, sondern mit dem Erstarken einer 
neoliberalen Wirtschaftslogik seine Umkehrung erfahren hat. Zu 
konstatieren ist auch in Österreich das Ende der versprochenen 
umfassenden Vermittelständigung (und damit verbundener sozialer – aber 
nicht kultureller – Homogenisierung). Stattdessen erleben wir ein 
wachsendes Auseinanderdriften der Gesellschaft. Dazu kommt das 
migrationsbedingte Wiedererstarken des religiösen Einflusses auf das 
öffentliche Gespräch, diesmal vorrangig unter muslimischen Vorzeichen. 
Soziale Ungleichheit und Religion sind also zurück und mit ihr die 
Versuchung, daraus noch einmal politisches Kapital zu schlagen. ............

............Und so wird in der aktuellen Variante des „Kulturkampfes“ 
nicht nur die Ausübung des Glaubens, sondern jede Kunstäußerung, die 
nicht den geltenden Homogenisierungsanforderungen entspricht, zur 
Privatsache erklärt. Dass die aktuellen „KulturkämpferInnen“ die 
Privatisierung der Kunstförderung nur als einen Nebenschauplatz ansehen, 
wenn sie zentrale gesellschaftspolitische Fragen wie das 
Geschlechterverhältnis, Familie, Autorität oder demokratische Verfahren 
beeinflussen wollen, versteht sich da fast schon von selbst. ............

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HINWEIS *

Nachlese Elevate Festival:*
"*Die Rolle von Kunst und Kultur in der Stadt von Morgen“* 
<https://elevate.at/diskursprogramm/e17culture/>
diskutierte am Fr. 3. März 2017 im Forum Stadtpark: José Luis de Vicente 
(es); Tommy Ose (no); Margarethe Makovec (at); Rainer Rosegger (at); 
Anna Resch (at); Dirck Möllmann (at) - Moderation: Heidrun Primas (at)

Kultur spielt als Wirtschaftsfaktor und identitätsstiftendes Merkmal 
einer Region eine immer größere Rolle. Dabei umfasst Kultur nicht nur 
die klassischen Sparten künstlerischen Ausdrucks, sondern das gesamte 
kreative Potenzial einer Gesellschaft.

Hier der Link zur Video-Dokumentation: https://vimeo.com/208127992

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TERMINE

* *FORUM im FORUM extra *- internes Arbeitstreffen zur Positionierung 
der Kunst&Kultur-Szene; *Do,6.April, Beginn 17 Uhr* im Forum Stadtpark;
Anlass: die neue Stadtregierung in Graz und ihre Agenda 22 
<http://www.graz.at/cms/dokumente/10017642_245305/dc1544b2/CD%20Agenda%20Graz%2022_Regierungspapier_A4_final_screen.pdf>

* *Kostenlose Rechts-und/oder Steuerberatung 
<http://igkultur.mur.at/aktuell/kostenlose-rechts-und-steuerberatung/>für KünstlerInnen 
und Kulturvereine*: *Do,6.April* *2017*(15-18Uhr) bei Kultur in Graz 
(Lagergasse 98a, 8020); Anmeldung mit Kennwort „Beratung + Datum“ im 
Betreff an office.igkultur at mur.at. Es sind noch Plätze frei!

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Mit besten Grüßen aus dem IG-Büro
Angelika Lingitz

-- 
IG Kultur Steiermark
Stadtpark 1
8010 Graz

Büro: Mo-Do 10-14 Uhr
Tel: 0316/82773422
e-mail: office.igkultur at mur.at
web: http://igkultursteiermark.at/

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