+comunity+ achtung debian/unbuntu users
ms at mur.at
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Mi Jan 23 19:22:39 CET 2019
Zitat von Norbert Math <n at alien.mur.at>:
> ich nehme an die schnittmenge derer die debian systeme verwenden
> _und_ den online standard lesen ist eh gross :)
da wäre ich mir nicht [mehr] so sicher!
das standard web-portal, mit seinen rigorosen anti-adblocker
mechanismen und jeder menge user-tracking-scripts bzw. entsprechender
benutzer-zustimmungs-erpressung, wirkt auf mich mittlerweile derart
unzumutbar, dass ich diese quelle einfach nicht mehr nutze, obwohl
mich viele infos dort durchaus interessieren würden. und ich fürchte
auch, dass gerade debian-kollegen noch am ehesten einen ähnlich
unnachgiebigen dickschädel in solchen datenschutz-politschen belangen
an den tag legen dürften....
> es geht darum dass apt eine luecke aufweist, die es
> zulaesst dass schaedliche software eingespielt werden kann.
naja -- ganz so einfach ist die sache nicht.
ganz abgesehen davon, dass ohnehin ständig gravierendere
sicherheitsmängel gemeldet werden (bspw. jene groben
dhcpd-angriffsmöglichkeiten, die vor einigen monaten in der luft
lagen), die allerdings zum glück im debian-umfeld ohnehin rasch
behoben sind, wenn man seine systeme laufend aktualisiert, gibt's halt
auch sicherheitsbedenken, deren konsequente beseitigung nicht ohne
begleitende nachteile bzw. weichenstellungen möglich ist. derartiges
dürfte auch für den vorliegenden fall gelten. einige kommentatoren
haben auch diese unübersehbare querbeziehung zu einem größeren
richtungsstreit herausgehoben (siehe bspw.:
https://www.heise.de/security/meldung/Kritische-Sicherheitsluecke-in-Debians-Update-Tools-4285012.html).
ich muss gestehen, dass mich diese übergeordnete frage -- also: das
allgegenwärtige wettrüsten mit crypto-mechanismen, die es in wahrheit
nicht immer unbedingt einfacher machen, gemeinsam genutzte ressourcen
effizient zu teilen, fast immer aber auch eine tendenz begünstigen,
auf sehr wenige monopolistische zertifizierungs-, schnittstellen- od.
serviceanbiter im netz zurückgreifen zu müssen --, fast mehr
beunruhigt bzw. enttäuscht.
im debian-umfeld scheint mir derartiges in regel aber ohnehin
einigermaßen vernünftig gehandhabt zu werden. viel schlimmer bzw.
unbefriedigender stellt sich die sache aber bspw. im hinblick auf die
verteilung von frei verfügbarer software für mobile geräte dar.
das /e/-projekt (https://e.foundation/), das in dieser hinsicht
momentan wohl am ehesten eine glaubwürdige und auch praktisch nutzbare
alternative zu google und apples mobiltelefon abhängikeiten zu
schaffen versucht, dürfte sich vermutlich gerade im hinblick auf die
schaffung alternativer app-store-ansätze bzw. damit verbundener
sicherheitsüberprüfung und benutzeraufklärung einer weitaus größeren
herausforderung gegenüber stehen als bei der befreiung von anderen
zentralen serviceangeboten, mit denen man die etablierten monopole
vordergründig in verbindung bringen würde.
martin
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