+comunity+ ml und Ophrys

Dietmar Jakely jakely at aon.at
Di Feb 20 10:07:14 CET 2018


Liebe alle,

Zuerst habe ich (mich) gefragt,
ob es vorstellbar ist, mit machine learning Bestimmungsergebnisse (1)  
von Pflanzen der Orchideengattung Ophrys (2) zu erlangen – ich weiß,  
der Gedanke ist naiv.
Ausschlaggebend für diese Anfrage war die automatische Aktivierung  
eines Gesichtserkennungsprogrammes in iPhoto beim Betrachten eigener  
Blütenfotos. Das doofe Programm erkennt natürlich Gesichter und  
vermutlich auch Gesichter-ähnliche Strukturen in manchen Blüten  
(jedoch nicht immer, wie wir feststellen konnten).
Dass Ophrys-Blüten Insekten imitieren, wurde von Forscher*innen schon  
sehr früh erkannt und diese Spezialist*innen haben auch ähnlich  
assoziiert, wie das vorhin genannte Gesichtserkennungsprogramm, was an  
alten Benennungen charakteristischer Blütenmerkmale ersichtlich ist:  
da gibt es zum Beispiel "Pseudoaugen", ein "lippenförmiges Basalfeld",  
kopfähnliche Malzeichnungen (3) auf der "Blütenlippe" usw..

Genug Botanik.
Martin hat 4200 meiner Fotos aufbereitet und am 12. Feber zugänglich  
gemacht:
https://gitlab.com/mur-at-public/orchideen

Zur Anfrage vom letzten Donnerstag:
Die Idee, ob eine Zuordnung von Tönen oder Geräuschen zu  
möglicherweise endlos vielen Farbtönen (4) möglich wäre, basiert auf  
Arbeiten von Hildegard Könighofer (5).
Dazu habe ich Hildes Darstellungen von Ophrys-Blüten digitalisiert und  
die Dateien auf jeweils 35, 10, 5 und 2 dpi heruntergerechnet. Die auf  
5 oder 2 dpi reduzierten Pixelbilder lassen sich eventuell "gut  
vertonen", ich hab jedoch keine Vorstellung, ob oder wie das machbar  
ist.
10-dpi-Bilder lassen die Blüte noch schemenhaft erkennen, die Anzahl  
der Pixel oder von Tönen ist da schon recht hoch. Die relativ kleine  
Auswahl solcher Bilder (es gibt rund 180 Grafiken) kann vermutlich  
wenig Vergleichbares liefern, vielleicht aber watt Nois...

Pixelbilder siehe: https://wolke.mur.at/index.php/s/H17YzgVoRQv3h4p

LG vom jakob
(dietmar)


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(1)  Einwandfreies Zuordnen mancher Arten oder Hybriden innerhalb der  
Gattung Ophrys bereitet auch Berufsbotaniker*innen Schwierigkeiten –  
sich ständig erneuernde Erkenntnisse und teils gegensätzliche Lehr-  
und Fachmeinungen tragen stark dazu bei.
(2)  Hier ein Überblick, es sind da nicht alle Arten genannt (es  
werden jährlich neue beschrieben): https://de.wikipedia.org/wiki/Ragwurzen
(3)  Lasst euch das Wort Malzeichnung auf der Zunge zergehen...
(4)  Das zusammengesetzte Wort kombiniert sehr schön Farben und Töne.
(5)  Ausgangsmaterial sind hier nicht Fotos von Pflanzen in  
natürlicher Umgebung, sondern grafische Arbeiten von Hildegard  
Könighofer. Hildes Arbeiten zeigen realistisch dargestellte Blüten  
(ausnahmslos Ophrys-Arten und -Kreuzungen), die jeweils im gleichen  
Größenverhältnis gezeichnet und gemalt wurden, und sie sind auf weißem  
Hintergrund freigestellt.


Dietmar JAKELY
jakely at aon.at

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