+comunity+ Endredaktion Programm 2018
Martin Schitter
ms at mur.at
Do Okt 12 14:21:59 CEST 2017
On 2017-10-10 22:12, Jogi Hofmüller - mur.at wrote:
> damit auch die, die sich nicht bei gitlab.com registrieren
> wollen/können den jeweils aktuellen Stand des Antrags lesen können,
> werden wir das aktuelle PDF auf die wolke.mur.at laden. Ist dann hier
> zu finden:
>
> https://wolke.mur.at/index.php/s/5h1x7vnVhS4zXDM
>
> Das ganze ist mit dem Passwort
>
> 'machine learning'
liebe mur.at-kommunarden!
auch wenn ich mich ansonsten mit wortmeldungen hier auf der liste nicht
besonders zurückhalte, scheint mir das im zusammenhang mit der
vorbereitung des kommenden jahresschwerpunkts nicht besonders
vorbildlich gelungen zu sein. das tut mir natürlich leid, weil mir die
sache und eine möglichst breite diskussion darüber sehr am herzen liegt.
es geht mir dabei gar nicht so sehr alleine den konkreten
jahresschwerpunkt "machine learning", sonder vielmehr um die frage, wie
mur.at vielleicht doch wieder ein klein wenig mehr zur gemeinsamen
künstlerischen auseinandersetzung und produktion zurückfinden könnte?
der vorliegende entwurf unseres förderantrags mag für manche ein wenig
befremdlich wirken, weil er unsere pläne nicht einfach nur als fertig
vorbereitetes produkt zu verkaufen versucht, sondern statt dessen einen
offenen prozess skizziert, wo der mitsprache und gestaltung durch die
beteiligten unverhältnismäßig viel freiraum und mitsprache eingeräumt
wird, aber dafür tatsächliche ausgang weitestgehend unbestimmt bleibt.
ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich vertretbar ist?
vermutlich wird damit selbst bei sehr wohlwollenden lesern und
fördergeldgebern unweigerlich der eindruck erweckt, dass wir doch selbst
nicht recht wissen, was wir eigentlich wollen bzw. wie wir diesen
nebulösen träume konkret umzusetzen sollen?
denen, die den verein besser/länger kennen, brauche ich aber vermutlich
ohnehin nicht weiter zu erklären, warum es bei dieser verhältnismäßig
vagen und prozessorierentierten projektbeschreibung geblieben ist.
derartige inhaltlich und künstlerische bemühungen sind im laufenden
arbeitsalltag bei mur.at doch relativ weit in den hintergrund gerückt.
wenn wir daran tatsächlich wieder etwas ändern wollen, wird es einiger
anstrengung bedürfen.
so ist dieses bewusste einplanen des notwendigen konstitutionsprozesses
gewissermaßen auch als ehrliche einschätzung der gegenwärtigen
ausgangslage zu verstehen.
ich bin trotzdem zuversichtlich, dass es tatsächlich gelingen könnte,
mit den vorgesehen mitteln und einer hand voll interessierter
mitstreiter, einiges zu bewirken!
in dem sinne wäre ich wirklich glücklich, wenn es ein bisschen mehr
aktive beteiligung an der vorbereitenden diskussion und feedback seitens
der com[m]unity geben würde.
dass 'machine learning' nicht unbedingt als allerweltsthema zu verstehen
ist, bei dem jeder gleich ohne großes grübeln und beträchtlichem
einarbeitungsaufwand mitreden könnte, ist mir ohnehin klar. genau diese
hürde und herausforderung macht die sache alledings auch wieder reizvoll
und hebt sie von trivialeren und vertrauten formen der computeranwendung ab.
selbst wenn ich gut verstehen kann, dass sich nur wenige von uns den
luxus leisten können, sich intensiver auf solche auseinandersetzungen
einzulassen, würde ich euch doch bitten, zumindest in eurem umfeld, bei
euren studenten oder befreundeten künstlern etc. ausschau zu halten, um
kontakte zu weiteren interessierten oder institutionelle
kooperationsmöglichkeiten für unser vorhaben zu erschließen.
der gerade entstehende antrag und die darin skizzierten rahmenvorgaben
sollte man in diesem sinne nicht überbewerten werden. eine befriedigende
tatsächliche umsetzung bzw. annäherung an entsprechende gemeinsame
aktivitäten, scheint mir viel wichtiger zu sein!
eingeladen dazu ist wirklich jeder/e!
dass mich es mich persönlich sehr freuen würde, wenn im rahmen dieses
projekts die visuelle wahrnehmung und entsprechende mediale
ausdrucksformen besondere beachtung finden würden, habe ich ohnehin
schon mehrfach geäußert. das soll aber keineswegs als einschränkendes
dogma oder strenge vorgabe verstanden werden. ich versuche damit nur
meine ganz persönlichen interessen offen auf den tisch zu legen und zu
einem gewissen grad auch der tatsache zu begegnen, dass in unserem
umfeld die beschäftigung mit akustischem ausdruck in der regel
wesentlich stärker vertreten ist. dort, wo die auseinandersetzung aber
wirklich spannend wird und grundsätzliche fragen berührt, spielen diese
vorgegebenen grenzen und spezifischen zugänge der einzelnen sparten
meist ohnehin keine große rolle mehr.
Materialen
==========
und obwohl das jetzt ohnehin schon wieder viel zu lang und konfus
geworden ist, möchte ich hier noch ein paar weitere punkte und links
anhängen, die vielleicht für diejenigen unter euch interessant sein
könnten, die ein gewisses unbehagen verspüren, dass trotz all dieser
beschwörung des angekündigten jahresthemas die eigentliche sache immer
zu kurz kommt.
1.
ich würde nocheinmal gerne auf gene kogens homepage und sein "machine
learning for artists (ml4a)" veröffentlichungsprojekt verweisen:
http://genekogan.com/
https://ml4a.github.io/
das ist zwar vielleicht nicht unbedingt die beste einführung in diese
materie, weil es mittlerweile unheimliche viel ähnliches und oft
besseres lernmaterial gibt, trotzdem würde ich hervorheben, dass es in
diesem speziellen fall eben immer auch um die praktische nutzbarmachung
durch künstler mitberücksichtigt.
mir persönlich sind die meisten beispiele dort noch immer viel zu
kitschig bzw. typisch technik geprägter demo-kitsch, und damit eben in
meinen augen keine wirklich souveräne kunst bzw. radikale reflexion.
aber mit diesem problem haben wir in diesem arbeitsumfeld ja ohnehin
alle ständig zu kämpfen...
2.
als eine ganz nützliche quelle, um mitzuverfolgen, was sich in der
größeren machine lerning szene gerade tut bzw. wie rasant sich dieses
forschungsfeld entwickelt und ständig neue beeindruckende blüten zeigt,
kann ich nur auf den entsprechenden reddit kanal verweisen:
https://www.reddit.com/r/MachineLearning/
3.
eine ganz interessante erscheinung ist auch die webplattform:
https://www.kaggle.com/
dort werden einerseits die sportlichen wettkämpfe zwischen verschieden
implementierungen bekannter machine lerning aufgabenstellungen
ausgetragen, aber auch öffentliche ausschreibungen mit ganz realem
hintergrund an die forschungsgemeinde herangetragen.
das ist vor allem auch deshalb interessant, weil die ganze machine
learning thematik sehr eng an die verfügbarkeit riesiger lern- oder
analysedatenbestände geknüpft ist. kaggle ist in diesem zusammenhang
auch eine sehr nützliche quelle, um an recht umfangreiche reale
datenbeispiele zu gelangen und die lösungsansätze erfahrener kollegen im
umgang mit ihnen zu studieren.
4.
schließlich sollte man wohl auch noch jene werkzeuge erwähnen, mit denen
man entsprechende aufgabenstellungen gewöhnlich umsetzt bzw. modelliert.
die für unsere zwecke interessanteren, sind ohnehin als bereits fertige
baukästen oder hochsprachen zu verstehen, die im regelfall auf deutlich
effizientere, aber dafür komplizierter zu handhabende schichten darunter
zugreifen bzw. entsprechende übersetzungen vornehmen, und auf diese
weise ein relativ komfortables und übersichtliches modellieren konkreter
aufgabenstellungen erlauben:
http://pytorch.org/
https://keras.io/
https://chainer.org/
http://caffe.berkeleyvision.org/
usw.
so viel wiedereinmal für heute...
liebe grüße!
martin
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