+comunity+ Aussschreibung artist in residence Judenburg (fwd)
Norbert Math
n at alien.mur.at
Mi Okt 8 19:12:46 CEST 2014
hallo,
da Sybille Rahrej von der Stadt Judenburg nicht in der liste ist
leite ich euch diese ihre stellungnahme weiter.
lgn
---------- Forwarded message ----------
Sehr geehrte Frau Reitzer,
selbstverständlich respektieren wir Ihren Standpunkt, möchten Ihnen jedoch die
Situation aus unserer Sicht schildern.
Uns ist durchaus bewusst, dass es nicht möglich ist von € 600 monatlich zu
leben. Daher erwarten wir auch keinesfalls, dass in der Zeit der Residency nur
für das Judenburg Projekt gearbeitet wird.
Was die Beaufsichtigung der Ausstellung betrifft, hat diese Entscheidung
mehrere Gründe:
- Die Ausstellungsdauer findet innerhalb des Zeitraumes der Residency statt.In
der Regel ist die Ausstellung nicht länger als 2 Stunden am Tag geöffnet. (Ist
also bestimmt nicht unzumutbar). Der genaue Zeitraum wird immer mit den
KünstlerInnen gemeinsam
festgelegt. dh. Wäre das nicht so, würde die Residency nach der
Ausstellungseröffnung enden, und könnte dadurch nicht die volle Monatssumme
ausgezahlt werden.
- Ein weiterer Gedanke betrifft den Kontakt des Publikums/
der Bevölkerung zu den KünstlerInnen. Diesen erachten wir als wichtig, um das
Interesse und die Akzeptanz der Bevölkerung für ein solches Projekt in einer
Kleinstadt wie Judenburg zu erhöhen, um Hemmschwellen abzubauen.
- Weiters dachten wir, es sei auch für KünstlerInnen von Vorteil, Fragen über
die eigene Arbeit zu beantworten. Der Kontakt zu den Besuchern erhöht eventuell
auch Verkaufschancen.
Zu den Stromkosten:
Diese betragen bei normalem Verbrauch ca. zwischen € 70 und € 80 in drei
Monaten.
Unsere Intention ist es, den Künstlerinnen und Künstlern die nach Judenburg
kamen und kommen, ein angenehmes Arbeitsumfeld und die bestmögliche
Unterstützung zu bieten. Das Feedback der Künstler-
innen und Künstler in den vergangenen Jahren war jedenfalls positiv, negative
Rückmeldungen gab es uns gegenüber bisher nicht.
Gerne würden wir auch einen höheren monatlichen Beitrag leisten und Werkankäufe
tätigen, wenn es unsere budgetäre Situation zuließe. Gerade mussten wir
aufgrund der schwierigen finanziellen Situation von drei Residency Plätzen auf
einen Platz reduzieren. Nach dreijähriger Aufbauphase sind wir selbst über
diese Entwicklung nicht glücklich.
In Zeiten von gravierenden Einsparungsmaßnahmen ist leider auch immer der
Bereich Kunst und Kultur sehr stark betroffen und sind Ausgaben in diesem
Bereich häufig der öffentlichen Kritik
ausgesetzt. Wir bemühen uns, im Rahmen unserer Möglichkeiten, das vor drei
Jahren initiierte „artist in residence“ Projekt im Interesse der Kunst, der
Künstlerinnen und Künstler und der Stadt aufrecht zu erhalten.
Zu den Miet- und Betriebskosten für den Loft sei gesagt, dass diese zwar
keineswegs preiswert sind, aber für die Größe und die Ausstattung sind sie
jedenfalls nicht marktunüblich. Selbst wenn sich ein anderes Objekt finden
lässt/ließe, werden die Miet-
und Betriebskosten immer von der Stadt zu bezahlen sein, außer es findet sich
ein Förderer der eine Wohnung inklusive Arbeitsraum und
Terrasse gratis zur Verfügung stellt.
Zwar ist von jeder Wahrheit das Gegenteil ebenso wahr, aber eine Maßnahme der
Kulturamtsbehübschung wäre nicht nur eine äußerst zweifelhafte Intention, zudem
ziemlich sinnlos und der damit verbundene Arbeitsaufwand wäre pure
Zeitverschwendung.
Mit freundlichen Grüßen
Sibylle Rarej
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