+comunity+ naechste sonderfuehrung im kunsthaus
anita hofer
anita at mur.at
Do Feb 1 15:44:38 CET 2007
liebe freundInnen und kollegInnen,
die naechste sonderfuehrung im kunsthaus findet am 28.02.07 zur
ausstellung 'auge lutscht welt' von werner reiterer (eroeffnung am
02.03.) statt.
Treffpunkt, wie immer, im Foyer um 12:00, beim rundgang werden werner
reiterer und katia schurl, die kuratorin, dabeisein. peter pakesch
kommt zur begrüßung oder zur jause!
und ein extra: ein rundgang durch die bereits laufende ausstellung
'bubble pedler' von cerith wyn evans. der kurator adam budak wird dazu
ein paar worte sagen...
bitte euch bei interesse um anmeldung unter casa at mur.at
so weit so ...
anita fuer kig!
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Werner Reiterer
Auge lutscht Welt
Die Arbeiten des steirischen Künstlers Werner Reiterer sind von Dialog
und Kommunikation
gekennzeichnet. Der Betrachter „darf sich angesprochen fühlen“1, denn
ihn fodert der Künstler
auf, über Sinn und Unsinnigkeiten unserer Lebenswelt zu reflektieren.
„Ich glaube, dass Kunst
per se eigentlich immer daran arbeitet, neue Reglements zu entwickeln,
wie man die Welt sehen
kann“, sagt Reiterer und sieht sich dabei in der glücklichen Position
desjenigen, der die Welt auf
den Kopf und neue Regeln aufzustellen vermag.
Neben skulpturalen Arbeiten sind vor allem Zeichnungen die Ventile der
Gedankenspiele
Reiterers. Der konstante Formalismus, den der Künstler durch das
Verwenden von exakt 17
Bleistiften unterschiedlicher Stärke für 17 unterschiedliche
Grauflächen verwendet, und das
gleich bleibende Format (70 x 50 cm) erinnert an Entwürfe in einem
Skizzenblock. Viele Arbeiten
aus der Serie „Gezeichnete Ausstellungen“, die der Künstler laufend
erweitert und ergänzt,
wurden in Form von Installationen und Skulpturen realisiert.
So vertraut diese Skulpturen auf den ersten Blick erscheinen, so sehr
irritieren sie bei genauerer
Betrachtung. Die Arbeiten erscheinen wie Störfaktoren in einer
alltäglichen Welt, und oft sind es
nur Details, die verwirren und zu dem sprechen, der sie bemerkt. Es ist
eine Strategie des
Paradoxen, durch die uns Reiterer die Selbstverständlichkeit nimmt, mit
der wir Realität
begreifen. Dabei macht es dem Künstler sichtlich Spaß, die Rezipienten
seiner Kunst auf den
Prüfstand zu stellen und Erwartungshaltungen gegenüber Kunstwerken an
sich zu unterlaufen.
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Cerith Wyn Evans
Bubble Peddler
Cerith Wyn Evans, ein britischer Künstler mit walisischen Wurzeln,
schafft Kunstwerke, die sich
jeglicher Definition entziehen: Luster und Feuerwerke, die „sprechen“,
Pflanzen, die Licht
„erzeugen“ können, Installationen, die unsere Erfahrung
theatralisieren. Hart an der Grenze zur
Magie bringen sie ein Moment des Unheimlichen ein, das unsere
Wahrnehmung radikal
verändert und unser Sehvermögen infrage stellt. Das hintersinnige und
verspielte,
autoreferenzielle und polyphone Schaffen von Cerith Wyn Evans ist ein
intertextuelles Labyrinth
– ein Palimpsest par excellence – in dem zur Vermittlung von Wissen und
Emotionen Disziplinen,
Genres, Stilistiken und Sprachen akribisch verflochten sind.
Eine gründliche Untersuchung der Mechanismen der Wahrnehmung und der
Illusion, eine tief
schürfende Studie (politischer, sozialer, queerer) Identitäten und die
Phänomenologie der Zeit
und der Sprache – das sind die wesentlichen Bereiche, mit denen sich
Evans in seinem höchst
performativen Werk auseinandersetzt; einem Werk, das zwischen seinen
einflussreichsten
literarischen und wissenschaftlichen Bezügen eine Brücke schlägt, von
William Blake bis Judith
Butler, und Anklänge an die wichtigsten Bewegungen der Kunst des 20.
Jahrhunderts einfließen
lässt, von Dadaismus und Surrealismus bis hin zu Konzeptkunst und
Minimal Art, um
Kunstwerke hervorzubringen, die in gleicher Weise ausdrucksstark sind
wie auch vom
außergewöhnlich umfassenden Wissen ihres Schöpfers zeugen. Licht (seine
Fähigkeit eine
Botschaft zu transportieren, zu erleuchten, aber auch dessen Widerpart,
die Dunkelheit, die
negative Seite) bildet hier zusammen mit dem Raum und seiner
Räumlichkeit (insbesondere
räumlichen Einschränkungen an der Grenze des Wahrnehmbaren, Leerstellen
und Absenzen)
eine Komposition, bei der die Sprache (in ihrer ambigen Doppelrolle als
Medium der Bedeutung
und der Kommunikation, der Verständigung und deren Scheiterns) als
lebend seziertes Material
auftritt, das, während es einer Serie von Übertragungen und Kodierungen
(ganz spezifischen
Akten der Verfremdung) ausgesetzt ist, permanent sein polymorphes Wesen
offenbart und
wieder verbirgt.
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