+comunity+ fwd: Wahlentscheidungshilfe: Grazer Spitzenkandidaten beantworten zwei wichtige kulturpolitische Fragen!

anita hofer anita at mur.at
Do Jan 23 17:02:30 CET 2003


> Liebe Theaterschaffende, liebe KünstlerInnen, liebe Kunst- und
> Kulturinteressierten!Wir haben die Spitzenkandidaten der Grazer
> Stadtparteien kurz vor der Wahl nochmals gebeten, zwei Fragen, die für
> Grazer KünstlerInnen wichtig sind, zu beantworten.
>
>   1. Warum soll ein/e Grazer Kunst- und Kulturschaffende/r sein/ihr
>      Vertrauen und seine/ihre Stimme bei der Gemeinderatswahl am
>      Sonntag ausgerechnet Ihnen geben?
>   2. Gerüchten zufolge soll es nach 2003 zu einschneidenden
>      finanziellen Einsparungen im Kulturbereich kommen? Stimmt das
>      Gerücht? (ja/nein)
>
> Hier nun die Antworten der Kandidaten/Innen - gereiht nach dem
> Einlangen der Antworten: Eure/Ihre Andrea Dörres (Büro "Das andere
> Theater")homepage: www.dasanderetheater.at
> -----------------------------------------------------------------------
> Walter Ferk / SPÖ
> Bürgermeisterkandidat und Stadtrat
> der Landeshauptstadt Graz An die gesamte Freie Theater- und
> Kulturszene in Graz!
>
> Ich bedanke mich für Ihre Fragestellungen, weil sie für alle aktiven
> KulturproduzentInnen und im Grazer Kulturbetrieb mitarbeitenden
> Menschen von
> großer Wichtigkeit sind. Auf der Grundlage unserer programmatischen
> Plattform "Visionen 2010" und der kulturpolitischen Linie, die auch
> seit
> vielen Jahren gemeinsam mit Bürgermeister Alfred Stingl und unserem
> kulturpolitischen Sprecher im Gemeinderat, Klubvorsitzender Karl-Heinz
>
> Herper, vertreten wird, ist die Grazer SPÖ überzeugt, dass die
> Möglichkeiten
> der gewachsenen Kultur(haupt)stadt Graz über - politisch motivierte -
> Unterbrechungen hinweg, noch weiter gesteigert werden kann und so
> vielen
> Menschen wie möglich Beteiligung in den kommenden Jahren verschafft
> wird.
>
> Wir haben als Grazer SozialdemokratInnen in der letzten
> Funktionsperiode
> wesentlich dazu beigetragen, dass die Sicherung des Freiraums und des
> Aktionsradius der sogenannten "Freien Szene" gewahrt bleibt; dass die
> Servicefunktionen (und- informationen) in der zuständigen
> Stadtverwaltung
> verbessert werden und wir auch die größeren, beschäftigungsstarken
> Kultureinrichtungen in unserer Stadt (z.B. Vereinigte Bühnen mit 600
> ArbeitnehmerInnen) erhalten und sichern konnten - auch gegenüber
> parteipolitisch motivierten Erpressungsversuchen von Landesseite.
>
> Als unsere kulturpolitische Vision bieten wir den WählerInnen an:
>
> Die Transformation des (wahrscheinlich heftigen) Kicks aus Graz 2003
> in eine
> für KünstlerInnen wie Bevölkerung ergiebige Weiterführung und
> Konsolidierung. Kein Rückzug der Stadtfinanzen, sondern weiterhin
> verstärkte
> öffentliche Verantwortung für Kunst und Kultur, für entsprechende
> Projekte,
> für Förderungen und für Ausbildung. Kunst am Bau muss wieder belebt
> werden.
> Mehr Anteil von Graz am Kunstbudget des Bundes. Beteiligung der Stadt
> Graz
> an der längst fälligen Kulturholding des Landes Steiermark.
> Entwicklung
> einer Hochschule/Akademie für visuelle Künste in Modulen - aus bereits
>
> bestehenden Einrichtungen der drei Universitäten und den
> Meisterklassen der
> Ortweinschule.
>
> Der Kulturreferent der Stadt Graz und Spitzenkandidat der ÖVP hat,
> seit er
> das Amt von seinem verdienstvollen, initiativen und engagierten
> Vorgänger
> Helmut Strobl übernommen hat, stets zum Ausdruck gebracht, dass sein
> wahres
> Herzblut nicht für die Kultur schlägt und auch dieser Tage in einem
> Interview angekündigt (und dies während der Eröffnungstage der
> Kulturhauptstadt 2003!), dass er das Kulturressort gerne los haben
> möchte.
> In seiner Hauptfunktion als Finanzreferent hat er wenig dazu
> beigetragen,
> dass das groß klaffende Schuldenloch der Stadt Graz kleiner geworden
> wäre
> und er hat auch mit seinem Budget 2002 dafür gesorgt, dass es zu
> Kürzungen
> im Sozial-, Jugend-, Frauen- und Kulturbereich sowie bei
> verschiedensten
> Ngo's gekommen ist.
>
> Wir werden auf jeden Fall bei dem nach den 26.1. stattzufindenden
> Regierungsverhandlungen dafür Sorge tragen, dass - bei aller
> Notwendigkeit
> zur Sparsamkeit - die soziale Dimension insbesondere auch im
> Kulturbereich
> und in ALLEN Stadtbezirken nicht verloren geht. Unser Fazit: Kultur
> schafft
> Arbeit und hat eine soziale Funktion. Uns geht's um nachhaltige
> Alltags-,
> Wohn- und Lebenskultur und nicht um einmalige und teure Kulturevents
> für
> jene, die sich's leisten können und sich nur als Kultur-Adabeis
> verstehen.
> Wir stehen für einen erweiterten und zu vertiefenden Kulturbegriff in
> Graz.
> -----------------------------------------------------------------------
> Mag.  Siegfried Nagl, ÖVPBürgermeisterkandidat und Stadtrat
> der Landeshauptstadt Graz
>  1. Kunst und Kultur spielen in der ÖVP schon traditionell eine
> tragende
> Rolle und wir sehen es als unsere Aufgabe, Kunst und Kultur zu
> unterstützen, zu fördern und sie in ihrer Freiheit zu stärken. Ich
> glaube,
> das haben wir in der Vergangenheit bereits bewiesen und ich wüsste
> nicht,
> warum sich daran in Zukunft etwas ändern sollte. In diesem Sinne
> sehen wir es auch als unsere Aufgabe, die Entparteipolitisierung der
> großen
> Kulturinstitutionen fortzusetzen, um Bevormundungen (SPÖ) oder Verbote
>
> (FPÖ) zu verhindern.
> Meine Zielsetzung als Kultur- und Finanzstadtrat war es, die
> kulturelle Vielfalt in unserer Stadt zu sichern und das Profil der
> Kulturhauptstadt Graz - Weltkulturerbe und Europäische
> Kulturhauptstadt 2003
> - zu vertiefen. Kulturpolitik - wie ich sie sehe - ist Anwaltschaft
> für Künstler und Kulturmenschen. Und sie ist reaktiv und darf keine
> Ziele
> festlegen. Dieser Mut zur Offenheit ist der fruchtbare Boden für die
> Kreativität der Grazer Szene, die nicht zuletzt durch die Vergabe der
> Europäischen Kulturhauptstadt an Graz ausgezeichnet und gewürdigt
> wird. Im
> Zuge der Vorbereitungen für "Graz 2003" ist es gelungen, eine Reihe
> von
> Projekten umzusetzen: Zum Beispiel den "Dom im Berg" mit dem Lift im
> Schlossberg, der Ausbau des Forum Stadtpark, die Stadthalle, der Bau
> des
> Kunsthauses, das Literaturhaus, Urban- Projekte, das Kindermuseum
> u.v.a.m.
> Die Investitionen haben sich jetzt schon gelohnt: Mehr als 1200
> Arbeitsplätze wurden abgesichert bzw. sind entstanden und die
> Nachhaltigkeit für Handel, Dienstleister und Tourismus lassen sich in
> Studien bereits jetzt ablesen. Diese neue Qualität, die Graz jetzt
> erleben
> darf, müssen und wollen wir aber auch in Zukunft nutzen: Darauf
> möchten wir in den verschiedensten Bereichen grundsätzlich aufbauen.
> Kinderkulturpolitik wird beispielsweise ein Schwerpunkt unserer
> künftigen Kulturpolitik sein, denn herangebildet wird nichts
> Geringeres
> als das Publikum und die Künstlerinnen und Künstler von morgen, um der
>
> Entwicklung von Kreativität von Beginn an möglichst breiten und
> offenen
> Raum zu verleihen.
> Der Erarbeitung eines Kultur-Entwicklungskonzeptes, das festlegt, wo
> die Kulturstadt Graz hin will und wie die Förderpolitik und die
> Infrastruktur aussehen müssen sowie ein Pakt der Kreativen mit der
> Wirtschaft werden - neben dem Bekenntnis zur staatlichen
> Kulturförderung für Kunstformen, die nicht marktkonform sein können -
> weitere Ziele sein. Auch der Bereitstellung von Infrastruktur kommt
> hinkünftig noch mehr Bedeutung zu: Insbesondere junge Künstler sollten
> mehr
> Zugang zu Einrichtungen erhalten - "Dom im Berg", Literaturhaus,
> Murinsel
> und Kindermuseum sollen in Abstimmung mit den Betreibern dafür zur
> Verfügung stehen.
>
> Die Grazer Volkspartei  möchte für die Grazer Kunst- und
> Kulturschaffenden und ihr Publikum jedenfalls auch in Zukunft ein
> gewohnt
> verlässlicher und  vor allem berechenbarer Partner bleiben.
>
> 2. Im Hinblick auf die budgetäre Situation der Stadt Graz
> werden wir in Zukunft in vielen Bereichen "den Gürtel enger schnallen"
>
> müssen. Da gibt es auch vor einer Gemeinderatswahl nichts zu
> beschönigen.
> Unabhängig von allfälligen Ressortzuständigkeiten sehe ich es aber als
> meine
> politische Aufgabe, einen Beitrag zu leisten, damit die Kulturstadt
> Graz
> auch in Zukunft ihrem Ruf gerecht wird und auch die Nachhaltigkeit von
> "Graz
> 2003" über dieses Jahr hinaus gewährleistet ist. Jugendkultur,
> Stadtteilkultur, die Förderung der Freien Szene sowie eine
> (multi)kulturelle
> Stadtentwicklung werden nicht zuletzt auch im Hinblick auf die
> bevorstehende
> EU-Erweiterung von größter Bedeutung sein. In diesem Sinne werde ich
> mich
> auch weiterhin für die Interessenvielfalt und Vielschichtigkeit der
> Grazer
> Kultur einsetzen.
> Gerüchte, wonach es "nach 2003 zu einschneidenden
> finanziellen Einsparungen im Kulturbereich" komme, kann ich aus der
> Sicht
> der Grazer Volkspartei nur zurückweisen. Wir werden jedenfalls aus
> kultur-
> und damit gesellschaftspolitischen Gründen dafür nicht zur Verfügung
> stehen.
> In diesem Sinne habe ich auch im Budgetprovisorium dieses Jahres in
> meiner
> Funktion als Finanzreferent gerade für den Kulturbereich - im
> Gegensatz zu
> allen anderen Förderungs- bzw. Ermessensbereichen - bereits Vorsorge
> treffen
> können. Der Gemeinderat hat diesen Vorschlag unterstützt und ich gehe
> davon
> aus, dass sich auch ein neuer Gemeinderat dieser Aufgabe bewusst ist.
>
> -----------------------------------------------------------------------
> Ernest Kaltenegger, KPÖStadtrat
> Zur Frage 1)
> Meiner Meinung nach gehört zur Förderung von Kulturschaffenden nicht
> nur das
> Anbieten von Betätigungsmöglichkeiten, sondern auch eine entsprechende
>
> soziale Absicherung. Dazu zählt unter anderem auch das Wohnen. Meine
> Hauptaufgabe sehe ich  im Bereich Soziales einen Betrag zu leisten.
>
> Zur Frage 2)
> Die Gerüchte, wonach es nach 2003 zu einschneidenden finanziellen
> Einsparungen im Kulturbereich kommen soll, fürchte ich, sind
> berechtigt.
> Deshalb hat die KPÖ sich auch kritisch zur Finanzierung und
> Programmgestaltung von 2003 geäußert. Wir fürchten, dass infolge der
> Konzentration auf Prestigeprojekte die Grazer Kunst- und Kulturszene
> benachteiligt wird. Die erheblichen Ausgaben im heurigen Jahr können
> angesichts der prekären Finanzsituation der Stadt deshalb auch
> nachteilige
> Auswirkungen auf künftige Grazer Kulturbudgets haben.
> -----------------------------------------------------------------------
>
> Sigrid Binder, Die Grünen
>
> 1. Was kommt 2004?2003 wird es mehr Kunst und Kultur geben als jemals
> zuvor in dieser Stadt. Das ist gut so. Aber 2004 wird zu einem
> entscheidenden Jahr für die Kulturpolitik. Durch Investitionen im
> infrastrukturellen Bereich im Hinblick auf das Kulturhauptstadtjahr
> 2003 (z.B. Kunsthaus) entstehen hohe Folgekosten. Diese Kosten können
> aus dem bestehenden Kulturbudget mit Sicherheit nicht bestritten
> werden. Eine deutliche Erhöhung des Kulturbudgets ist daher unbedingt
> erforderlich. Andernfalls werden nahezu alle privaten Kunst- und
> Kulturschaffenden in ihrer Existenz bedroht sein.
> Maßnahmen:
> ·sofortige Aufhebung der 15%-Kürzungen
> ·1 Mio. Euro mehr für die freie Szene durch Umgestaltung des sog.
> Rundfunk- und Fernsehschillings
> 40% der Rundfunkabgabe (Landesgesetz) fließen ohne Zweckwidmung
> allgemein ins Budget. (30% für Kulturförderungsmaßnahmen, 26% für
> Baumaßnahmen im Bereich der Landes museen, von Kultureinrichtungen
> sowie des Landesarchivs und 4% für Sportförderungs-maßnahmen). Die
> Grünen schlagen vor, die Zweckbindung für Kulturförderungs-maßnahmen
> um 4% auf 34% zu erhöhen und diese 1 Million Euro für unabhängige
> Kulturschaffende zweckzuwidmen.
>
> 2. Grundsicherung für kulturelles Schaffen
>
> Kunst- und Kulturschaffen in Graz beruht oft auf Selbstausbeutung.
> Ohne Perspektive wird vieles verschwinden, denn Selbstausbeutung
> funktioniert nur eine begrenzte Zeit lang, Abwanderung oder
> Resignation folgen.
>
> Maßnahmen:
> ·mehrjährige Basisfinanzierungen zur Qualitätssicherung
> ·Kunst- und Kulturschaffende dürfen keine in Ungewissheit und
> Abhängigkeit gehaltene BittstellerInnen mehr sein, sondern müssen
> einen Rechtsanspruch auf eine Basisfinanzierung erhalten.
> ·Basis- und Projektfinanzierung sind klar zu trennen.
> ·Besonderes Augenmerk bei der Basisfinanzierung ist auf nicht oder nur
> gering einnahmenfähiges Kunst- und Kulturschaffen zu legen. So
> bedürfen etwa freie Radios durch ihren nicht kommerziellen Auftrag
> einer gänzlichen Ausfinanzierung ihres Programms.
>
> 3. Bühnen Graz und freie Theater
>
> Viele Städte im deutschen Sprachraum in der Größe von Graz haben kein
> 3-Sparten-Haus und kaufen stattdessen Produktionen ein. Kunst, die vor
> Ort erarbeitet wird, ist ein unverzichtbarer Bestandteil für die
> kulturelle Entwicklung einer Stadt. Der 3-Sparten-Ensemblebetrieb der
> Bühnen Graz ist kulturpolitisch äußerst wichtig und muss langfristig
> aufrechterhalten und finanziell abgesichert werden.
> ·Die Grünen lehnen alle politischen Tendenzen ab, dies in Frage zu
> stellen, und sind gegen das Gegeneinanderausspielen der Bühnen Graz
> und privater Theater. AM ENDE HABEN DANN ALLE WENIGER.
> ·Die durch Fontheim begonnene Öffnung des Hauses für Kooperationen
> (Wolfgang Bauers Würdigung zu dessen 60er – und LKH) führt zu
> einer wechselseitigen Befruchtung.
> 4. Events sind marktfähig und nicht förderungswürdig
> (Gratis-)Eventkultur der öffentlichen Hand ist kulturpolitisch falsch.
> Es wird etwas eingekauft, zum Zwecke der politischen Selbstdarstellung
> teuer beworben und oft gratis angeboten, womit Kunst und Kultur aus
> Graz konkurrenziert wird. Die Kehrseite der Eventkultur ist die
> Nichtbeachtung jener Kunst und Kultur, die hier geschieht. Wo
> nachhaltig und regional verankert gerackert, geschuftet, entwickelt
> und experimentiert wird, fehlt das Geld an allen Ecken und Enden. Die
> Logik der Eventkultur mündet letztendlich in eine Bedrohung für Kunst-
> und Kulturschaffen in Graz.
>
> Maßnahmen:
> ·Die Umverteilung der Mittel von Eventkultur zugunsten von Grazer
> Kunst- und Kulturinitiativen ist für uns daher eine
> Selbstverständlichkeit.
> ·Es darf in Hinkunft nur mehr jene Eventkultur aus dem Kulturbudget
> gefördert werden, die von ihrem Zugang her nur kostenlos im
> öffentlichen Raum funktioniert (wie z.B. la strada).
> ·Alle anderen Events (wie classics in the city und Jazzsommer) sind
> gar nicht oder aus dem Tourismus- oder Wirtschaftsbudget zu fördern.
>
> 5. Resümee
>
> Nach der Übernahme des Kulturressorts durch Finanzstadtrat Nagl,
> dessen Zugang zu Kultur nach eigener Aussage von der
> „Tischkultur“ her rührt, erfolgten massive Kürzungen im
> Kulturbudget. Zudem werden in Graz und in der Steiermark Mittel der
> Kulturförderung oft zweckentfremdet für Tourismus- und
> Wirtschaftsförderung oder zur politischen Selbstdarstellung verwendet.
> Das entzieht der innovativen, lebendigen freien Szene notwendige
> Mittel.
>
> -----------------------------------------------------------------------
>  Dr. Peter Weinmeister, FPÖBürgermeister Stv. zu1) Die Grazer
> Freiheitlichen verstehen unter Kulturpolitik, das
> schöpferische Potential der Gesellschaft zu aktivieren und die
> Förderung
> aller kulturellen Ausdrucksformen, die der freien Entfaltung des
> Einzelnen
> und verschiedener Gemeinschaften in einer demokratischen gesellschaft
> dienlich sind.
>
> Kulturpolitik muss sich einem pluralistischen Demokratieverständnis
> verpflichtet fühlen und darf sich nicht einseitig von
> "Kulturseilschaften"
> gängeln lassen. Die Grazer Freiheitlichen treten für eine Klima der
> Offenheit ein, in dem ein Miteinander aller kulturellen
> Ausdrucksformen
> ermöglicht und praktiziert wird. Sowohl die Pflege der Volkskultur und
> ihrer
> Tradition als auch das experimentelle Kulturschaffen müssen ihren
> Platz
> finden.
>
> Die Politik hat die Rahmenbedingungen für dei Freiheit der Kunst zu
> schaffen, soll sich aber ideologisch und inhaltlich nicht einmischen.
> Der
> Freiheit der Kunst muss aber gleichberechtigt die Freiheit der Kritik
> gegenüberstehen. Kulturpolitik darf nicht nur die Interessen der
> Kunstschaffenden vertreten, sondern muss sich auch den
> Kulturkonsumenten und
> der Grazer Bevölkerung verpflichtet fühlen.
>
> Wenn die Wählerin oder der Wähler diese grundsätzliche Einstellung der
>
> Grazer Freiheitlichen zur Kunst und Kultur in unserer Stadt teilen,
> bitten
> wir um das Vertrauen bei der Gemeinderatswahl am 26. Jänner 2003.
>
> zu 2) Die Grazer Freiheitlichenhaben folgende Ziele und Forderungen:
>
> *Sparsame Verwaltung, die aber nicht zu einem Verlust des
> künstlerischen
> Niveaus und zu einem Verfall von Kulturgütern führen darf.
>
> * Erhalt der Vereinigten Bühnen unter der effizientesten Rechtsform
>
> *Objektivierung der Vergabe von Förderungsmitteln durch verstärktes
> Einbinden von Beiräten und Gremien, in denen auch Vertreter
> kultureller
> Einrichtungen, Kulturschaffende und Konsumenten beratend tätig sein
> sollen.
>
> *Gründung einer eigenen Gesellschaft zur Führung aller Museen und
> ähnlicher
> Einrichtungen der öffentlichen hand in Graz unter Einbeziehung des
> Landes
> zur bestmöglichen Nutzung von Synergien.
>
> *Verstärkung des Bewusstseins für Kultursponsoring durch das Projekt
> der
> Kulturhauptstadt.
>
> *das Kindermuseum darf nicht zu einer ideologischen Spielwiese werden,
>
> sondern hat ausgewogen auf die Bedürfnisse von Kindern und
> Jugendlichen
> Bedacht zu nehmen.
>
> *Keine weiteren Kulturbauten mit hohen Folgekosten.
>
> *Neben der Hochkultur (Vereinigte Bühnen, Kunsthaus) muss auch die
> kreative
> freie Szene in Graz entsprechend unterstützt werden.
>
> Die Budgetverhandlungen für das Jahr 2003 werden erst nach der Wahl
> geführt,
> ebenso wird sich erst danach ergeben, wer die Interessen von Kunst und
>
> Kultur vertreten wird. Grundsätzlich steht die Stadt Graz vor einer
> äußerst
> prekären finanziellen Situation und es wird der Gürtel generell enger
> geschnallt werden müssen. Es wäre unverantwortlich und unehrlich, wenn
> man
> die gegebene Situation hier schönreden wollte. Mit den oben
> angeführten
> Forderungen und Zielen sollte jedenfalls eine niveauvolle Kunst- und
> Kulturszene in Graz gesichert werden.
>
-------------- nächster Teil --------------
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