<!doctype html public "-//w3c//dtd html 4.0 transitional//en">
<html>
<body bgcolor="#FFFFFF">
<blockquote TYPE=CITE><font face="Arial"><font color="#000000"><font size=-1>Liebe
Theaterschaffende, liebe KünstlerInnen, liebe Kunst- und Kulturinteressierten!</font></font></font><font face="Arial"><font size=-1>Wir
haben die Spitzenkandidaten der Grazer Stadtparteien kurz vor der Wahl
nochmals gebeten, zwei Fragen, die für Grazer KünstlerInnen wichtig
sind, zu beantworten.</font></font>
<ol>
<li>
<font face="Arial"><font size=-1>Warum soll ein/e Grazer Kunst- und Kulturschaffende/r
sein/ihr Vertrauen und seine/ihre Stimme bei der Gemeinderatswahl am Sonntag
ausgerechnet Ihnen geben?</font></font> <span class=940082710-21012003><font face="Arial"><font color="#0000FF"><font size=-1> </span></font></font></font></li>
<li>
<font face="Arial"><font size=-1>Gerüchten zufolge soll es nach 2003
zu einschneidenden finanziellen Einsparungen im Kulturbereich kommen? Stimmt
das Gerücht? (ja/nein)</font></font></li>
</ol>
<font face="Arial"><font color="#000000"><font size=-1>Hier nun die Antworten
der Kandidaten/Innen - gereiht nach dem Einlangen der Antworten:</font></font></font> <font face="Arial"><font color="#000000"><font size=-1>Eure/Ihre
Andrea Dörres (Büro "Das andere Theater")</font></font></font><font face="Arial"><font color="#000000"><font size=-1>homepage:
<a href="http://www.dasanderetheater.at">www.dasanderetheater.at</a></font></font></font>
<hr>Walter Ferk / SPÖ
<br>Bürgermeisterkandidat und Stadtrat
<br>der Landeshauptstadt Graz An die gesamte Freie Theater- und Kulturszene
in Graz!
<p>Ich bedanke mich für Ihre Fragestellungen, weil sie für alle
aktiven
<br>KulturproduzentInnen und im Grazer Kulturbetrieb mitarbeitenden Menschen
von
<br>großer Wichtigkeit sind. Auf der Grundlage unserer programmatischen
<br>Plattform "Visionen 2010" und der kulturpolitischen Linie, die auch
seit
<br>vielen Jahren gemeinsam mit Bürgermeister Alfred Stingl und unserem
<br>kulturpolitischen Sprecher im Gemeinderat, Klubvorsitzender Karl-Heinz
<br>Herper, vertreten wird, ist die Grazer SPÖ überzeugt, dass
die Möglichkeiten
<br>der gewachsenen Kultur(haupt)stadt Graz über - politisch motivierte
-
<br>Unterbrechungen hinweg, noch weiter gesteigert werden kann und so vielen
<br>Menschen wie möglich Beteiligung in den kommenden Jahren verschafft
wird.
<p>Wir haben als Grazer SozialdemokratInnen in der letzten Funktionsperiode
<br>wesentlich dazu beigetragen, dass die Sicherung des Freiraums und des
<br>Aktionsradius der sogenannten "Freien Szene" gewahrt bleibt; dass die
<br>Servicefunktionen (und- informationen) in der zuständigen Stadtverwaltung
<br>verbessert werden und wir auch die größeren, beschäftigungsstarken
<br>Kultureinrichtungen in unserer Stadt (z.B. Vereinigte Bühnen mit
600
<br>ArbeitnehmerInnen) erhalten und sichern konnten - auch gegenüber
<br>parteipolitisch motivierten Erpressungsversuchen von Landesseite.
<p>Als unsere kulturpolitische Vision bieten wir den WählerInnen an:
<p>Die Transformation des (wahrscheinlich heftigen) Kicks aus Graz 2003
in eine
<br>für KünstlerInnen wie Bevölkerung ergiebige Weiterführung
und
<br>Konsolidierung. Kein Rückzug der Stadtfinanzen, sondern weiterhin
verstärkte
<br>öffentliche Verantwortung für Kunst und Kultur, für
entsprechende Projekte,
<br>für Förderungen und für Ausbildung. Kunst am Bau muss
wieder belebt werden.
<br>Mehr Anteil von Graz am Kunstbudget des Bundes. Beteiligung der Stadt
Graz
<br>an der längst fälligen Kulturholding des Landes Steiermark.
Entwicklung
<br>einer Hochschule/Akademie für visuelle Künste in Modulen
- aus bereits
<br>bestehenden Einrichtungen der drei Universitäten und den Meisterklassen
der
<br>Ortweinschule.
<p>Der Kulturreferent der Stadt Graz und Spitzenkandidat der ÖVP hat,
seit er
<br>das Amt von seinem verdienstvollen, initiativen und engagierten Vorgänger
<br>Helmut Strobl übernommen hat, stets zum Ausdruck gebracht, dass
sein wahres
<br>Herzblut nicht für die Kultur schlägt und auch dieser Tage
in einem
<br>Interview angekündigt (und dies während der Eröffnungstage
der
<br>Kulturhauptstadt 2003!), dass er das Kulturressort gerne los haben
möchte.
<br>In seiner Hauptfunktion als Finanzreferent hat er wenig dazu beigetragen,
<br>dass das groß klaffende Schuldenloch der Stadt Graz kleiner geworden
wäre
<br>und er hat auch mit seinem Budget 2002 dafür gesorgt, dass es
zu Kürzungen
<br>im Sozial-, Jugend-, Frauen- und Kulturbereich sowie bei verschiedensten
<br>Ngo's gekommen ist.
<p>Wir werden auf jeden Fall bei dem nach den 26.1. stattzufindenden
<br>Regierungsverhandlungen dafür Sorge tragen, dass - bei aller Notwendigkeit
<br>zur Sparsamkeit - die soziale Dimension insbesondere auch im Kulturbereich
<br>und in ALLEN Stadtbezirken nicht verloren geht. Unser Fazit: Kultur
schafft
<br>Arbeit und hat eine soziale Funktion. Uns geht's um nachhaltige Alltags-,
<br>Wohn- und Lebenskultur und nicht um einmalige und teure Kulturevents
für
<br>jene, die sich's leisten können und sich nur als Kultur-Adabeis
verstehen.
<br>Wir stehen für einen erweiterten und zu vertiefenden Kulturbegriff
in Graz.
<hr>Mag. Siegfried Nagl, ÖVPBürgermeisterkandidat und Stadtrat
<br>der Landeshauptstadt Graz
<br> 1. Kunst und Kultur spielen in der ÖVP schon traditionell
eine tragende
<br>Rolle und wir sehen es als unsere Aufgabe, Kunst und Kultur zu
<br>unterstützen, zu fördern und sie in ihrer Freiheit zu stärken.
Ich glaube,
<br>das haben wir in der Vergangenheit bereits bewiesen und ich wüsste
nicht,
<br>warum sich daran in Zukunft etwas ändern sollte. In diesem Sinne
<br>sehen wir es auch als unsere Aufgabe, die Entparteipolitisierung der
großen
<br>Kulturinstitutionen fortzusetzen, um Bevormundungen (SPÖ) oder
Verbote
<br>(FPÖ) zu verhindern.
<br>Meine Zielsetzung als Kultur- und Finanzstadtrat war es, die
<br>kulturelle Vielfalt in unserer Stadt zu sichern und das Profil der
<br>Kulturhauptstadt Graz - Weltkulturerbe und Europäische Kulturhauptstadt
2003
<br>- zu vertiefen. Kulturpolitik - wie ich sie sehe - ist Anwaltschaft
<br>für Künstler und Kulturmenschen. Und sie ist reaktiv und
darf keine Ziele
<br>festlegen. Dieser Mut zur Offenheit ist der fruchtbare Boden für
die
<br>Kreativität der Grazer Szene, die nicht zuletzt durch die Vergabe
der
<br>Europäischen Kulturhauptstadt an Graz ausgezeichnet und gewürdigt
wird. Im
<br>Zuge der Vorbereitungen für "Graz 2003" ist es gelungen, eine
Reihe von
<br>Projekten umzusetzen: Zum Beispiel den "Dom im Berg" mit dem Lift im
<br>Schlossberg, der Ausbau des Forum Stadtpark, die Stadthalle, der Bau
des
<br>Kunsthauses, das Literaturhaus, Urban- Projekte, das Kindermuseum u.v.a.m.
<br>Die Investitionen haben sich jetzt schon gelohnt: Mehr als 1200
<br>Arbeitsplätze wurden abgesichert bzw. sind entstanden und die
<br>Nachhaltigkeit für Handel, Dienstleister und Tourismus lassen
sich in
<br>Studien bereits jetzt ablesen. Diese neue Qualität, die Graz jetzt
erleben
<br>darf, müssen und wollen wir aber auch in Zukunft nutzen: Darauf
<br>möchten wir in den verschiedensten Bereichen grundsätzlich
aufbauen.
<br>Kinderkulturpolitik wird beispielsweise ein Schwerpunkt unserer
<br>künftigen Kulturpolitik sein, denn herangebildet wird nichts Geringeres
<br>als das Publikum und die Künstlerinnen und Künstler von morgen,
um der
<br>Entwicklung von Kreativität von Beginn an möglichst breiten
und offenen
<br>Raum zu verleihen.
<br>Der Erarbeitung eines Kultur-Entwicklungskonzeptes, das festlegt, wo
<br>die Kulturstadt Graz hin will und wie die Förderpolitik und die
<br>Infrastruktur aussehen müssen sowie ein Pakt der Kreativen mit
der
<br>Wirtschaft werden - neben dem Bekenntnis zur staatlichen
<br>Kulturförderung für Kunstformen, die nicht marktkonform sein
können -
<br>weitere Ziele sein. Auch der Bereitstellung von Infrastruktur kommt
<br>hinkünftig noch mehr Bedeutung zu: Insbesondere junge Künstler
sollten mehr
<br>Zugang zu Einrichtungen erhalten - "Dom im Berg", Literaturhaus, Murinsel
<br>und Kindermuseum sollen in Abstimmung mit den Betreibern dafür
zur
<br>Verfügung stehen.
<p>Die Grazer Volkspartei möchte für die Grazer Kunst-
und
<br>Kulturschaffenden und ihr Publikum jedenfalls auch in Zukunft ein gewohnt
<br>verlässlicher und vor allem berechenbarer Partner bleiben.
<p>2. Im Hinblick auf die budgetäre Situation der Stadt Graz
<br>werden wir in Zukunft in vielen Bereichen "den Gürtel enger schnallen"
<br>müssen. Da gibt es auch vor einer Gemeinderatswahl nichts zu beschönigen.
<br>Unabhängig von allfälligen Ressortzuständigkeiten sehe
ich es aber als meine
<br>politische Aufgabe, einen Beitrag zu leisten, damit die Kulturstadt
Graz
<br>auch in Zukunft ihrem Ruf gerecht wird und auch die Nachhaltigkeit
von "Graz
<br>2003" über dieses Jahr hinaus gewährleistet ist. Jugendkultur,
<br>Stadtteilkultur, die Förderung der Freien Szene sowie eine (multi)kulturelle
<br>Stadtentwicklung werden nicht zuletzt auch im Hinblick auf die bevorstehende
<br>EU-Erweiterung von größter Bedeutung sein. In diesem Sinne
werde ich mich
<br>auch weiterhin für die Interessenvielfalt und Vielschichtigkeit
der Grazer
<br>Kultur einsetzen.
<br>Gerüchte, wonach es "nach 2003 zu einschneidenden
<br>finanziellen Einsparungen im Kulturbereich" komme, kann ich aus der
Sicht
<br>der Grazer Volkspartei nur zurückweisen. Wir werden jedenfalls
aus kultur-
<br>und damit gesellschaftspolitischen Gründen dafür nicht zur
Verfügung stehen.
<br>In diesem Sinne habe ich auch im Budgetprovisorium dieses Jahres in
meiner
<br>Funktion als Finanzreferent gerade für den Kulturbereich - im
Gegensatz zu
<br>allen anderen Förderungs- bzw. Ermessensbereichen - bereits Vorsorge
treffen
<br>können. Der Gemeinderat hat diesen Vorschlag unterstützt
und ich gehe davon
<br>aus, dass sich auch ein neuer Gemeinderat dieser Aufgabe bewusst ist.
<p>
<hr>Ernest Kaltenegger, KPÖStadtrat
<br>Zur Frage 1)
<br>Meiner Meinung nach gehört zur Förderung von Kulturschaffenden
nicht nur das
<br>Anbieten von Betätigungsmöglichkeiten, sondern auch eine
entsprechende
<br>soziale Absicherung. Dazu zählt unter anderem auch das Wohnen.
Meine
<br>Hauptaufgabe sehe ich im Bereich Soziales einen Betrag zu leisten.
<p>Zur Frage 2)
<br>Die Gerüchte, wonach es nach 2003 zu einschneidenden finanziellen
<br>Einsparungen im Kulturbereich kommen soll, fürchte ich, sind berechtigt.
<br>Deshalb hat die KPÖ sich auch kritisch zur Finanzierung und
<br>Programmgestaltung von 2003 geäußert. Wir fürchten,
dass infolge der
<br>Konzentration auf Prestigeprojekte die Grazer Kunst- und Kulturszene
<br>benachteiligt wird. Die erheblichen Ausgaben im heurigen Jahr können
<br>angesichts der prekären Finanzsituation der Stadt deshalb auch
nachteilige
<br>Auswirkungen auf künftige Grazer Kulturbudgets haben.
<hr>
<p class="MsoNormal"><font face="MS Sans Serif"><font size=+0>Sigrid Binder,
Die Grünen</font></font>
<p class="MsoNormal"><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt"><font face="MS Sans Serif"><font size=+0>1.
Was kommt 2004?</font></font><O:P></O:P></span><span lang=DE-AT style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt"><O:P></O:P></span><span
lang=DE-AT style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>2003
wird es mehr Kunst und Kultur geben als jemals zuvor </span><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt">in
dieser Stadt. Das ist gut so. Aber 2004 wird zu einem entscheidenden Jahr
für die Kulturpolitik. Durch Investitionen im infrastrukturellen Bereich
im Hinblick auf das Kulturhauptstadtjahr 2003 (z.B. Kunsthaus)</span><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt">
entstehen hohe Folgekosten. <b>Diese Kosten können aus dem bestehenden
Kulturbudget mit Sicherheit nicht bestritten werden. Eine deutliche Erhöhung
des Kulturbudgets ist daher unbedingt erforderlich.</b> Andernfalls werden
nahezu alle privaten Kunst- und Kulturschaffenden in ihrer Existenz bedroht
sein.</font></font></font><O:P></O:P></span>
<div class="MsoNormal"><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt"><O:P></O:P></span><span lang=DE-AT
style="mso-ansi-language: DE-AT"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>Maßnahmen:</font></font></font><O:P></O:P></span></div>
<div
style="MARGIN-LEFT: 36pt; TEXT-INDENT: -18pt; mso-list: l2 level1 lfo1; tab-stops: list 36.0pt"><span
lang=DE-AT
style="FONT-FAMILY: Symbol; FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-fareast-font-family: Symbol; mso-bidi-font-family: Symbol"><span
style="mso-list: Ignore"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>·<span
style="FONT: 7pt 'Times New Roman'"></span></span></span><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt">sofortige
Aufhebung der 15%-Kürzungen</font></font></font><O:P></O:P></span></div>
<div
style="MARGIN-LEFT: 36pt; TEXT-INDENT: -18pt; mso-list: l2 level1 lfo1; tab-stops: list 36.0pt"><span
lang=DE-AT
style="FONT-FAMILY: Symbol; FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-fareast-font-family: Symbol; mso-bidi-font-family: Symbol"><span
style="mso-list: Ignore"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>·<span
style="FONT: 7pt 'Times New Roman'"></span></span></span><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt">1
Mio. Euro mehr für die freie Szene durch Umgestaltung des sog. Rundfunk-
und Fernsehschillings</font></font></font></span><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt"><O:P></O:P></span></div>
<div class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align: none; punctuation-wrap: simple"><span
lang=DE-AT><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>40%
der Rundfunkabgabe (Landesgesetz) fließen ohne Zweckwidmung allgemein
ins Budget. (30% für Kulturförderungsmaßnahmen, 26% für
Baumaßnahmen im Bereich der Landes museen, von Kultureinrichtungen
sowie des Landesarchivs und 4% für Sportförderungs-maßnahmen).
<b>Die Grünen schlagen vor, die Zweckbindung für Kulturförderungs-maßnahmen
um 4% auf 34% zu erhöhen und diese 1 Million Euro für unabhängige
Kulturschaffende zweckzuwidmen.</b></font></font></font></span><span lang=DE-AT
style="mso-bidi-font-size: 10.0pt"><O:P></O:P></span></div>
<p class="MsoNormal"><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt"><O:P></O:P></span><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt"><b><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>2.
Grundsicherung für kulturelles Schaffen</font></font></font></b><O:P></O:P></span>
<p class="MsoCommentText"><span
style="FONT-SIZE: 8pt; mso-bidi-font-size: 10.0pt"><O:P></span><span
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 10.0pt"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>Kunst-
und Kulturschaffen in Graz beruht oft auf Selbstausbeutung. Ohne Perspektive
wird vieles verschwinden, denn Selbstausbeutung funktioniert nur eine begrenzte
Zeit lang, Abwanderung oder Resignation folgen.</font></font></font><O:P></O:P></span>
<p class="MsoCommentText"><span
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 10.0pt"><O:P></span><span
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 10.0pt"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>Maßnahmen:</font></font></font><O:P></O:P></span>
<div
style="MARGIN-LEFT: 36pt; TEXT-INDENT: -18pt; mso-list: l0 level1 lfo2; tab-stops: list 36.0pt"><span
style="FONT-FAMILY: Symbol; FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 10.0pt; mso-fareast-font-family: Symbol; mso-bidi-font-family: Symbol"><span
style="mso-list: Ignore"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>·<span
style="FONT: 7pt 'Times New Roman'"></span></span></span><span
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 10.0pt">mehrjährige
Basisfinanzierungen zur Qualitätssicherung</font></font></font><O:P></O:P></span></div>
<div
style="MARGIN-LEFT: 36pt; TEXT-INDENT: -18pt; mso-list: l0 level1 lfo2; tab-stops: list 36.0pt"><span
style="FONT-FAMILY: Symbol; FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 10.0pt; mso-fareast-font-family: Symbol; mso-bidi-font-family: Symbol"><span
style="mso-list: Ignore"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>·<span
style="FONT: 7pt 'Times New Roman'"></span></span></span><span
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 10.0pt">Kunst-
und Kulturschaffende dürfen keine in Ungewissheit und Abhängigkeit
gehaltene BittstellerInnen mehr sein, sondern müssen einen Rechtsanspruch
auf eine Basisfinanzierung erhalten.</font></font></font><O:P></O:P></span></div>
<div
style="MARGIN-LEFT: 36pt; TEXT-INDENT: -18pt; mso-list: l0 level1 lfo2; tab-stops: list 36.0pt"><span
style="FONT-FAMILY: Symbol; FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 10.0pt; mso-fareast-font-family: Symbol; mso-bidi-font-family: Symbol"><span
style="mso-list: Ignore"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>·<span
style="FONT: 7pt 'Times New Roman'"></span></span></span><span
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 10.0pt">Basis-
und Projektfinanzierung sind klar zu trennen.</font></font></font><O:P></O:P></span></div>
<div
style="MARGIN-LEFT: 36pt; TEXT-INDENT: -18pt; mso-list: l0 level1 lfo2; tab-stops: list 36.0pt"><span
style="FONT-FAMILY: Symbol; FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 10.0pt; mso-fareast-font-family: Symbol; mso-bidi-font-family: Symbol"><span
style="mso-list: Ignore"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>·<span
style="FONT: 7pt 'Times New Roman'"></span></span></span><span
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 10.0pt">Besonderes
Augenmerk bei der Basisfinanzierung ist auf nicht oder nur gering einnahmenfähiges
Kunst- und Kulturschaffen zu legen. So bedürfen etwa freie Radios
durch ihren nicht kommerziellen Auftrag einer gänzlichen Ausfinanzierung
ihres Programms.</font></font></font><O:P></O:P></span></div>
<span lang=DE-AT style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt"><O:P></O:P></span>
<h5 style="mso-layout-grid-align: auto; punctuation-wrap: hanging">
<span
lang=DE-AT style="mso-fareast-font-family: Times New Roman"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>3.</span><span lang=DE-AT
style="FONT-WEIGHT: normal; mso-fareast-font-family: Times New Roman"> </span><span lang=DE-AT>Bühnen
Graz und freie Theater</font></font></font></span></h5>
<div class="MsoCommentText"><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 8pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-ansi-language: DE-AT"><O:P></span><span
lang=DE-AT style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>Viele
Städte im deutschen Sprachraum in der Größe von Graz haben
kein 3-Sparten-Haus und kaufen stattdessen Produktionen ein. Kunst, die
vor Ort erarbeitet wird, ist ein unverzichtbarer Bestandteil für die
kulturelle Entwicklung einer Stadt. Der 3-Sparten-Ensemblebetrieb der Bühnen
Graz ist kulturpolitisch äußerst wichtig und muss langfristig
aufrechterhalten und finanziell abgesichert werden.</font></font></font><O:P></O:P></span></div>
<div
style="MARGIN-LEFT: 36pt; TEXT-INDENT: -18pt; mso-list: l3 level1 lfo3; tab-stops: list 36.0pt"><span
lang=DE-AT
style="FONT-FAMILY: Symbol; FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-fareast-font-family: Symbol; mso-bidi-font-family: Symbol"><span
style="mso-list: Ignore"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>·<span
style="FONT: 7pt 'Times New Roman'"></span></span></span><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt">Die
Grünen lehnen alle politischen Tendenzen ab, dies in Frage zu stellen,
und sind gegen das Gegeneinanderausspielen der Bühnen Graz und privater
Theater. AM ENDE HABEN DANN ALLE WENIGER.</font></font></font><O:P></O:P></span></div>
<div
style="MARGIN-LEFT: 36pt; TEXT-INDENT: -18pt; mso-list: l3 level1 lfo3; tab-stops: list 36.0pt"><span
lang=DE-AT
style="FONT-FAMILY: Symbol; FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-fareast-font-family: Symbol; mso-bidi-font-family: Symbol"><span
style="mso-list: Ignore"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>·<span
style="FONT: 7pt 'Times New Roman'"></span></span></span><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt">Die
durch Fontheim begonnene Öffnung des Hauses für Kooperationen
(Wolfgang Bauers Würdigung zu dessen 60er – und LKH) führt
zu einer wechselseitigen Befruchtung.</font></font></font><O:P></O:P></span></div>
<span lang=DE-AT style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt"><O:P></O:P></span>
<div style="mso-layout-grid-align: auto; punctuation-wrap: hanging"><span
style="mso-ansi-language: DE"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>4.
Events sind marktfähig und nicht förderungswürdig</font></font></font><O:P></O:P></span></div>
<div class="MsoCommentText"><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 8pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-ansi-language: DE-AT"><O:P></O:P></span><span
lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>(Gratis-)Eventkultur
der öffentlichen Hand ist kulturpolitisch falsch. Es wird etwas eingekauft,
zum Zwecke der politischen Selbstdarstellung teuer beworben und oft gratis
angeboten, womit Kunst und Kultur aus Graz konkurrenziert wird. Die Kehrseite
der Eventkultur ist die Nichtbeachtung jener Kunst und Kultur, die hier
geschieht. Wo nachhaltig und regional verankert gerackert, geschuftet,
entwickelt und experimentiert wird, fehlt das Geld an allen Ecken und Enden.
Die Logik der Eventkultur mündet letztendlich in eine Bedrohung für
Kunst- und Kulturschaffen in Graz.</font></font></font><O:P></O:P></span></div>
<p class="MsoNormal"><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt"><O:P></span><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>Maßnahmen:</font></font></font><O:P></O:P></span>
<div
style="MARGIN-LEFT: 36pt; TEXT-INDENT: -18pt; mso-list: l1 level1 lfo4; tab-stops: list 36.0pt"><span
lang=DE-AT
style="FONT-FAMILY: Symbol; FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-fareast-font-family: Symbol; mso-bidi-font-family: Symbol"><span
style="mso-list: Ignore"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>·<span
style="FONT: 7pt 'Times New Roman'"></span></span></span><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt">Die
Umverteilung der Mittel von Eventkultur zugunsten von Grazer Kunst- und
Kulturinitiativen ist für uns daher eine Selbstverständlichkeit.</font></font></font><O:P></O:P></span></div>
<div
style="MARGIN-LEFT: 36pt; TEXT-INDENT: -18pt; mso-list: l1 level1 lfo4; tab-stops: list 36.0pt"><span
lang=DE-AT
style="FONT-FAMILY: Symbol; FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-fareast-font-family: Symbol; mso-bidi-font-family: Symbol"><span
style="mso-list: Ignore"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>·<span
style="FONT: 7pt 'Times New Roman'"></span></span></span><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt">Es
darf in Hinkunft nur mehr jene Eventkultur aus dem Kulturbudget gefördert
werden, die von ihrem Zugang her nur kostenlos im öffentlichen Raum
funktioniert (wie z.B. la strada).</font></font></font><O:P></O:P></span></div>
<div
style="MARGIN-LEFT: 36pt; TEXT-INDENT: -18pt; mso-list: l1 level1 lfo4; tab-stops: list 36.0pt"><span
lang=DE-AT
style="FONT-FAMILY: Symbol; FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-fareast-font-family: Symbol; mso-bidi-font-family: Symbol"><span
style="mso-list: Ignore"><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>·<span
style="FONT: 7pt 'Times New Roman'"></span></span></span><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt"><b>Alle
anderen Events (wie classics in the city und Jazzsommer) sind gar nicht
oder aus dem Tourismus- oder Wirtschaftsbudget zu fördern.</b></font></font></font></span><span lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt"><O:P></O:P></span></div>
<h5 style="mso-layout-grid-align: auto; punctuation-wrap: hanging">
<span
lang=DE-AT><font face="MS Sans Serif"><font color="#000000"><font size=+0>5.
Resümee</font></font></font></span></h5>
<h5 style="mso-layout-grid-align: auto; punctuation-wrap: hanging">
<span
lang=DE-AT></span><span
lang=DE-AT
style="FONT-SIZE: 8pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-ansi-language: DE-AT"><O:P></O:P></span><span
lang=DE-AT style="FONT-SIZE: 14pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt"><font face="Arial"><font color="#000000"><font size=-1>Nach
der Übernahme des Kulturressorts durch Finanzstadtrat Nagl, dessen
Zugang zu Kultur nach eigener Aussage von der „Tischkultur“
her rührt, erfolgten massive Kürzungen im Kulturbudget. Zudem
werden in Graz und in der Steiermark Mittel der Kulturförderung oft
zweckentfremdet für Tourismus- und Wirtschaftsförderung oder
zur politischen Selbstdarstellung verwendet. Das entzieht der innovativen,
lebendigen freien Szene notwendige Mittel.</font></font></font><O:P></O:P></span></h5>
<span lang=DE-AT><O:P></O:P></span>
<hr> Dr. Peter Weinmeister, FPÖBürgermeister Stv. zu1)
Die Grazer Freiheitlichen verstehen unter Kulturpolitik, das
<br>schöpferische Potential der Gesellschaft zu aktivieren und die
Förderung
<br>aller kulturellen Ausdrucksformen, die der freien Entfaltung des Einzelnen
<br>und verschiedener Gemeinschaften in einer demokratischen gesellschaft
<br>dienlich sind.
<p>Kulturpolitik muss sich einem pluralistischen Demokratieverständnis
<br>verpflichtet fühlen und darf sich nicht einseitig von "Kulturseilschaften"
<br>gängeln lassen. Die Grazer Freiheitlichen treten für eine
Klima der
<br>Offenheit ein, in dem ein Miteinander aller kulturellen Ausdrucksformen
<br>ermöglicht und praktiziert wird. Sowohl die Pflege der Volkskultur
und ihrer
<br>Tradition als auch das experimentelle Kulturschaffen müssen ihren
Platz
<br>finden.
<p>Die Politik hat die Rahmenbedingungen für dei Freiheit der Kunst
zu
<br>schaffen, soll sich aber ideologisch und inhaltlich nicht einmischen.
Der
<br>Freiheit der Kunst muss aber gleichberechtigt die Freiheit der Kritik
<br>gegenüberstehen. Kulturpolitik darf nicht nur die Interessen der
<br>Kunstschaffenden vertreten, sondern muss sich auch den Kulturkonsumenten
und
<br>der Grazer Bevölkerung verpflichtet fühlen.
<p>Wenn die Wählerin oder der Wähler diese grundsätzliche
Einstellung der
<br>Grazer Freiheitlichen zur Kunst und Kultur in unserer Stadt teilen,
bitten
<br>wir um das Vertrauen bei der Gemeinderatswahl am 26. Jänner 2003.
<p>zu 2) Die Grazer Freiheitlichenhaben folgende Ziele und Forderungen:
<p>*Sparsame Verwaltung, die aber nicht zu einem Verlust des künstlerischen
<br>Niveaus und zu einem Verfall von Kulturgütern führen darf.
<p>* Erhalt der Vereinigten Bühnen unter der effizientesten Rechtsform
<p>*Objektivierung der Vergabe von Förderungsmitteln durch verstärktes
<br>Einbinden von Beiräten und Gremien, in denen auch Vertreter kultureller
<br>Einrichtungen, Kulturschaffende und Konsumenten beratend tätig
sein sollen.
<p>*Gründung einer eigenen Gesellschaft zur Führung aller Museen
und ähnlicher
<br>Einrichtungen der öffentlichen hand in Graz unter Einbeziehung
des Landes
<br>zur bestmöglichen Nutzung von Synergien.
<p>*Verstärkung des Bewusstseins für Kultursponsoring durch das
Projekt der
<br>Kulturhauptstadt.
<p>*das Kindermuseum darf nicht zu einer ideologischen Spielwiese werden,
<br>sondern hat ausgewogen auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen
<br>Bedacht zu nehmen.
<p>*Keine weiteren Kulturbauten mit hohen Folgekosten.
<p>*Neben der Hochkultur (Vereinigte Bühnen, Kunsthaus) muss auch
die kreative
<br>freie Szene in Graz entsprechend unterstützt werden.
<p>Die Budgetverhandlungen für das Jahr 2003 werden erst nach der
Wahl geführt,
<br>ebenso wird sich erst danach ergeben, wer die Interessen von Kunst
und
<br>Kultur vertreten wird. Grundsätzlich steht die Stadt Graz vor
einer äußerst
<br>prekären finanziellen Situation und es wird der Gürtel generell
enger
<br>geschnallt werden müssen. Es wäre unverantwortlich und unehrlich,
wenn man
<br>die gegebene Situation hier schönreden wollte. Mit den oben angeführten
<br>Forderungen und Zielen sollte jedenfalls eine niveauvolle Kunst- und
<br>Kulturszene in Graz gesichert werden.
<br> </blockquote>
</body>
</html>