AW: *kig* Re: +comunity+ sexismus debatte
Klaus Schrefler - The Syndicate
syn at mur.at
So Apr 6 21:56:36 CEST 2003
na klar,
die variante ist natürlich nicht als parade-rezept gedacht, sondern
vielmehr ein denkansatz für die diskussionsbereicherung (und damit für
den zugang zur problematik). ich denke aber im regelfall wird das
zuschlagen nicht gleich vorkommen (hoffe ich jedenfalls), das ist dann
zumindest öffentlich eher unwahrscheinlich. . natürlich wird sich das
nicht in jeder situation anwenden lassen, da sind wir aber wieder bei
der jeweiligen situation und dementsprechend stellt sich dann die beste
vorgehensweise, gemischt mit spontaner reaktion und dem jeweiligen
charakter der betroffenen mehr oder minder besonnen ein [übrigens: eine
freundin von mir jedenfalls hat diesen sicherheitsmechanismus soweit
drauf, dass sie in sogar sehr bedrohlichen situationen damit reagiert
und hat mehrmals "gute" erfahrungen damit gemacht, schlechte nie, aber
das soll nichts belegen]. das thienfeld ist auch nicht eine private
auseinandersetzung im eigenheim, wo die anwendung physischer gewalt
selbstverständlich leider viel gängiger ist (ob die dann allerdings
häufig auf diese art der reaktion zurückgeht, wage ich zu bezweifeln).
es ging mir in dem statement eben nicht um ein rezept, vieleicht ist es
aber manchmal dienlich, um eskalationen zu vermeiden. ebensowenig will
es dafür stehen, dass alles mit besonnenheit zu lösen ist. ich kann auch
(aus eigener erfahrung) gut verstehen, dass momentaner zorn wegen einer
beleidigung, nicht immer mit der ruhe gelöst werden kann, die diese
situation vielleicht schon im keim ersticken kann. viel wichtiger war
mir eine gewisse distanz, die es möglich machen sollte, die
geschlechterproblematik als eine in allen schlummernde prägung zu sehen,
der mit der fähigkeit selbstreflektiv zu hinterfragen, viel schneller
beigekommen werden kann.
wundern muss ich mich nur über in weiten teilen unreflektierte und
undifferenzierte aussagen, die hier gefallen sind. wundern ist
vielleicht sogar das falsche wort, erscheinen sie mir doch ursache der
gesamten problematik zu sein, du hast ja schon angemerkt, wir habens
alle intus. gerade deshalb ist es ja von bedeutung nicht mit den
gleichen vorurteilen das eigene handeln zu rechtfertigen.
ein schema: angriff - reaktion - propaganda - eine masse (die sich kein
eigenes bild machen will, weil sie ja -schon vorher- weiss, wer und was
gut und böse ist) - aufschaukeln der bestehenden vorurteile - sich
verbünden - gemeinsam in den krieg ziehen - nach gewisser zeit dann das
grosse jammern - verantwortlich sind die anderen/kollektive schuld - und
nach gewisser zeit beginnt das spiel von vorn.
das schama ist alt und die rollen austauschbar
vielleicht woll ma ja alle was lernen draus
klaus
anita hofer wrote:
>anmerkung zu klaus schreflers vorschlag: aber als frau könnte man
>
>
>>solche männer viel mehr an den ursprung ihres sexismus erinnern, indem
>>man sie ganz schlicht und einfach auslacht. das ego eines mannes ist so
>>sehr verletzlich, dass er es sich ein zweites mal überlegen wird, sich
>>damit - womöglich öffentlich - zu blamieren. das hilft zwar nicht den
>>kern dieser männlichen krankheit zu behandeln, aber es dämmt ihn fürs
>>erste ziemlich ein. der prozess eines umdenkens erfolgt eben nicht nur
>>auf gesellschaftlicher ebene, sondern hängt in weitem maße von dem
>>eigenen lernen ab und das braucht bekanntlich zeit.
>>
>>
>
>denk an folgende variante: das ego eines mannes ist so sehr verletzlich,
>dass er, nachdem er aufgrund seiner sexistischen aeusserungen ausgelacht
>wurde, einfach zuschlaegt. das ist zwar eine reaktion, die
>unterlegenheit und hilflosigkeit zum ausdruck bringt, awa trotzdem hat
>frau die unmittelbaren auswirkungen des koerperlichen angriffs zu
>ertragen.
>a.h.
>
>' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '
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