AW: *kig* Re: +comunity+ sexismus debatte
Klaus Schrefler - The Syndicate
syn at mur.at
So Apr 6 12:32:45 CEST 2003
na denn,
da die diskussion ja nun, so scheints, das persönliche lager verlassen
hat, bring ich mich doch noch ein, war mir ja schon manches mal danach
dieser tage...
dass sich aus dem gegebenen anlassfall diese diskussion entwickelt hat,
finde ich höchst sinnvoll, und auch dein ausstieg, jörg, wäre ein
verlust gewesen. weit mehr menschen, als sich hier mit kommentaren zu
wort melden, haben die diskussion verfolgt (nur wenige haben "besseres"
zu tun). zu einer meinung zu stehen, scheint ja gerade bei diesem thema
eine grosse herausforderung zu sein.
es mag einer pauschal-ansage gleichkommen - die ausnahmen bestätigen
natürlich die regel - aber ich seh das folgendermaßen:
dass es unterschiede zwischen den geschlechtern gibt, steht wohl nicht
wirklich zur debatte, also sprechen wir die diesen unterschieden
zugrundeliegenden eigenschaften direkt an... männer sind im grunde der
natur eher schwach, [nicht nur die genannten gründe (siehe anhang jörg)
bestätigen das in weitem maße], also versuchen sie dies zu kompensieren.
offener sexismus ist eine form, die sich besonders ausgeprägt bei jenen
männern findet, die sich frauen gegenüber besonders schwer tun,
einerseits spüren sie ihre eigene unzulänglichkeit, andererseits können
sie frauen deren kraft nicht zugestehen. konfrontationen sind die folge.
eine theorie, die viele bestätigungen findet, denke ich. der status quo
wird natürlich oft unterstützt durch kulturelle gewohnheiten, diese
zeigen aber vorrangig die brisanz des themas.
hingegen wissen frauen von natur aus, dass sie stark sind, die kehrseite
davon zeigt sich darin, dass viele um so mehr ein problem haben, dies
dann auch zu zeigen.
die natur hat einen hang zu paradoxen entwicklungen und dabei hat sie
den menschen auch nicht ausgelassen: es sind die gockel, die die bunten
federn, (und bei den menschenaffen die im aussen stärkere natur)
brauchen, um auf sich aufmerksam zu machen.
ohne männliche sexistische oder gar sexuelle auszucker zu entschuldigen
[ganz allgemein, denn ob das im gegebenen anlass der fall war ist
wirklich nicht meine sache, zu beurteilen. auch denke ich, dass die
"öffentlichkeit" nicht alles nochmals aufrollen soll, wenn es von den
betroffenen dazu keine aufforderung mehr gibt], aber als frau könnte man
solche männer viel mehr an den ursprung ihres sexismus erinnern, indem
man sie ganz schlicht und einfach auslacht. das ego eines mannes ist so
sehr verletzlich, dass er es sich ein zweites mal überlegen wird, sich
damit - womöglich öffentlich - zu blamieren. das hilft zwar nicht den
kern dieser männlichen krankheit zu behandeln, aber es dämmt ihn fürs
erste ziemlich ein. der prozess eines umdenkens erfolgt eben nicht nur
auf gesellschaftlicher ebene, sondern hängt in weitem maße von dem
eigenen lernen ab und das braucht bekanntlich zeit.
einfach mal angenommen diese theorie stimmt, ist es dann nicht sogar
logisch, dass sich die gesellschaft dorthin entwickelt hat, wo sie heute
ist? seien wir doch ehrlich, so viel wir intelektuell auch verstehen
mögen, wirklich wissen über das jeweils andere geschlecht tun wir
reichlich wenig. missverständnisse und schwierigkeiten sind doch viel
häufiger zu beobachten zwischen den geschlechtern als harmonisches
miteinander, besonders auf der ebene der zweierbeziehung. das wäre doch
um so mehr ein grund sich über diese unsinnigen gegenseitgen
pauschal-beschuldigungen hinwegzubewegen und [unter anerkennung der
unterschiede] an einem strang zu ziehen.
und um mich noch zu den allgemeinposten zu äussern...
männer sind gewalttätig (physisch und verbal), ja, vorrangig männer
führen krieg, ja und männer sitzen (noch immer) an all den "wichtigen"
positionen, ja. trotz alledem. wenn hinter jedem erfolgreichen mann eine
frau sitzt, dann muss wohl bei beiden geschlechtern die bereitschaft da
(gewesen) sein, die gesellschaft so zu entwickeln, wie sie eben ist. und
es ist auch nur gemeinsam möglich dies dann in zukunft zu ändern und
dazu wärs gut, möglichst viel vom jeweils anderen geschlecht zu erfahren
und das geht leichter durch kommunikation, toleranz und respekt. dort
liegen unsere wahren mängel begraben, und die betreffen die ganze
menschheit bis ins kleinste detail.
so.
jörg schreibt über die natur, ich versuch mich (als gelernter biologe)
in der gesellschaftstheorie, viellecht findet sich ja ein/e technikerIn
für eine abhandlung über die religion und ein/e theologIn über das
sexuelle ;-) oder so ähnlich
hurra
klaus
information wrote:
>das also war mein ketzerischer ansatz, den ich nicht teile, um es
>anzumerken.
>
>ich finde kritik an der "natur" nur immer sehr dumm, da ja GERADE die
>"natur" der frau recht gibt:
>
>- frauen haben die weit höhere lebenserwartung
>- frauen besitzen enger verbundene und damit schneller arbeitende synapsen
>- frauen sind in der lage, schmerzen und blutverluste zu überleben, deren
>bruchteil jeden mann ins grab schmeissen würde
>- frauen können neues leben in sich wachsen lassen
>- frauen sind die "urform" des menschen; der mann ist eine mutation mit
>defektem x-chromosom (nichts anderes ist das y-chromosom)
>- und frauen sind einfach rein haptisch schon beeindruckender (das
>sexismusserl musste sein)
>
>etc.
>
>allerdings muss es wohl eine notwendigkeit für die existenz des mannes
>geben, und die ist die erhaltung der genetischen vielfalt. ursprünglich war
>das fortpflanzungskonzept die teilung, später, daraus abgeleitet, die
>zwitterreproduktion.
>lebewesen mit zwitterfortpflanzung greifen meist trotzdem auf
>zweigeschlechtliche vervielfältigung zurück, d.h., sie tauschen
>wechselseitig ihre rollen. das hat einen praktischen nutzen: würde sich eine
>spezies wie zb. der mensch durch zwittergeschlechtliche reproduktion (also
>durch kopie der erbinformation)fortpflanzen, würden parasiten etc. zu
>schnell diese codes knacken, und der mensch wäre bald geschichte. das ist
>übrigens auch das problem mit klonen. daher: auffrischung durch einen
>sexualpartner, der zusammen mit dem eigenen chromosomensatz eine neue
>version des codes hervorruft. ganz simple biologie.
>
>darin liegt wohl auch die vorgehensweise des mannes: er fühlt sich bedroht,
>erkennt im innersten seine unterlegenheit, und versucht, die umgebung nach
>seinem bild umzuformen, um das manko zu kompensieren, selbst kein leben in
>sich wachsen lassen zu können.
>eroberung, kunst, magie, religion etc. stellen verzweifelte versuche dar,
>ein eigenes "kind" zu gebären... und sei es nur ein mentales.
>
>was ist nun aber die konsequenz?
>krieg? kampf der geschlechter? ersatz einer vorherrschaft durch eine andere,
>bisher zu kurz gekommene? oder abschaffung der gesamten menschheit? eine
>idee übrigens, die ich vollkommen vernünftig fände... ganz ohne spass. denn
>das würde alle irdischen probleme lösen. und der höhepunkt jeder religion
>ist doch der tod. vielleicht ist da doch was dran. aber was soll ich als
>mann schon von den tiefen geheimnissen der welt erkennen...:-)??
>
>ideal wäre natürlich eine schaffung zweigeschlechtlicher menschen, die
>wechselseitig aufgaben übernehmen... auch in der fortpflanzung. dann wären
>wir wirklich frei!
>
>
>jörg
>
>
>
>
>_______________________________________________
>comunity mailing list
>comunity at mur.at
>http://mur.at/mailman/listinfo/comunity
>
>
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