+comunity+ beweislastumkehr=geltendes EU-Recht!!!
Kartell
kartell at mur.at
Mi Apr 2 15:05:05 CEST 2003
NUR EIN PAAR QUELLEN ZUM STAND DER POLITISCHEN DISKUSSION:
erstens:
www.frauen.spoe.at/body_topics_frauentag.htm
" Die Liste der Verschlechterungen seit Antritt der blau-schwarzen
Regierung ist lang geworden", so
Prammer weiter.
(So stelle die automatische gemeinsame Obsorge nach der Scheidung
ein
Zugeständnis an die Männer dar, die keine Alimente bezahlen wollen.
Jährlich müssen aufgrund der mangelnden
Zahlungsmoral der Männer 73 Millionen Euro/1 Mrd. Schilling an
Unterhaltszahlungen von der öffentlichen Hand
bevorschusst werden.)
Auch auf der Ebene der Gleichbehandlungsgesetze ist es zu
Säumigkeiten und Verschlechterungen gekommen. So ist
das Gleichbehandlungsgesetz für den öffentlichen Dienst durch die
Einführung der Objektivierungskommission
abgewertet worden. Auf der anderen Seite werden notwendige
Anpassungen an das EU-Recht, zum Beispiel bei der Beweislastumkehr im
Falle von sexueller Belästigung oder der Verbesserung der
Schadenersatzregelungen, nicht
durchgeführt. " Prammer
zweitens:
www.parlinkom.gv.at/pd/pk/1996/PK0423.html :
Parlamentskorrespondenz 5.7.1996:
" Viele Frauen wenden sich unmittelbar, nachdem ihre Bewerbung mit dem
direkten Hinweis auf ihr Geschlecht abgewiesen wurde, an die
Gleichbehandlungsanwaltschaft, heisst es weiter in dem unter III-37 d.B.
registrierten Bericht. Häufig kann den betroffenen Frauen von
seiten der Gleichbehandlungsanwaltschaft ihr Unrechtsbewusstsein nur
bestätigt werden. Um den Frauen helfen zu können, müsste
ihnen ein taugliches Mittel zur Durchsetzung ihrer Rechte in die Hand
gegeben werden, z.B. durch die Einführung der Beweislastumkehr
im Gerichtsverfahren.
...
SEXUELLE BELÄSTIGUNG AM ARBEITSPLATZ
In den letzten drei Jahren gab es rund 220 Beratungsfälle zu diesem
Problem. Obgleich das Bewusstsein über den Unrechtsgehalt einer
sexuellen Belästigung sowohl bei Frauen als auch bei Männern in den
Betrieben zugenommen hat, reagieren viele Arbeitgeber auf
Interventionen der Gleichbehandlungsanwaltschaft entsetzt, ist dem
Bericht zu entnehmen.
Die Bereitschaft von Belästigern, nach Einschaltung der
Gleichbehandlungsanwaltschaft freiwillig Entschuldigungen anzubieten
oder
Schadenersatzzahlungen zu leisten, ist im Laufe der letzten zwei Jahre
stark zurückgegangen. In gleicher Weise hat aber die Bereitschaft
von Belästigern, Anwälte einzuschalten und Retorsionsmassnahmen zu
ergreifen, um die Frau zum Widerruf zu zwingen, zugenommen."
drittens:
www.oeaw.ac.at/wittgenstein/critics/Wodaklinz0600.htm
ZUR FPÖ:
Interview Eva Linsinger,Standard mit Sickl, nach Anfrage der GRÜNEN am
14.3. an Sozial und Familien Ministerin Sickl zum Thema
Frauenpolitik:
Standard: Und das Gleichbehandlungsgesetz, (...)
Sickl: Da bin ich ehrlich überfragt, für wen das genau gilt. Da haben
Sie mich jetzt auf dem falschen Fuß erwischt.
Standard: Im öffentlichen Dienst gilt, wenn Mann und Frau gleich
qualifiziert sind, ist die Frau zu bevorzugen, bis eine
40-Prozent-Quote erreicht ist. (...)
Sickl: Ich halte diese Quoten für nicht sinnvoll. (...) eine Quote (..)
dient gar nicht wirklich den Anliegen der Frauen.(...)
Standard: (...) die Beweislastumkehr bei sexueller Belästigung. Wie
stehen Sie dazu?
Sickl: Wie meinen Sie das jetzt genau?
Standard: Dass die Frau bei sexueller Belästigung nicht nachweisen muss,
dass sie sexuell belästigt wurde, sondern, dass der schuldige Mann
nachweisen muss, dass er nicht belästigt hat.
Sickl: Das ist natürlich schwieriger, wenn der Mann beweisen muss, dass
er nicht belästigt hat. Ich glaube auch im Interesse des
Schutzes der Frauen wäre das sicher sinnvoll. (...)
Standard: Was ist Feminismus für Sie?
Sickl: In der Vergangenheit waren die Feministinnen sehr wichtig, (...).
Heute schlagen Feministinnen glaube ich vielfach über die Stränge und
dienen daher nicht ihrem Anliegen.
Standard: In welcher Hinsicht schlagen Feministinnen über die Stränge?
Sickl: Naja, weil sie zu extreme Forderungen aufstellen, (...)
Standard: Was sind extreme Forderungen für Sie?
Sickl: Lassen'S mich nachdenken. Also etwa die Forderung nach der Quote.
Das ist übertrieben, (...)
Das Interview führte Eva LinsingerÝ Anfrage der GRÜNEN am 14.3. an
Sozial und Familien Ministerin Sickl zum Thema
Frauenpolitik, http://wwww.diestandard.at
28. 03. 00
viertens:
www.repclub.at/open/bull10.htm
Republikanischer Klub:
"SEXISMUS IST DER BRUDER DES RASSISMUS *
Von Johanna DOHNAL
Nachdem eine deregulierte Wirtschaft nur funktioniert, wenn es den
Unterbau starker Familien mit klassischer Arbeitsteilung gibt, wird
wieder ein
"Herrenhaus" errichtet, dem ein "Frauenzimmer" (Rosenberger) angefügt
wird, das aber in Wahrheit ohnehin das Kinderzimmer ist, in dem Frauen
sich
freudig ihren "eigentlichen" Bestimmungen zuwenden mögen.
Dieses Herrenhaus folgt dem architektonischen Grundprinzip, daß die
Mutter als Institution zu verstehen ist, welche den Gesetzen des Vaters
verbunden ist. Als getreue Erfüllungsgehilfin soll sie zum
Förderungsobjekt einer nun endgültig zu etabilierenden
Postfeministischen Ära werden.
Es gilt lapidar festzustellen, daß sich die gegenwärtige
Regierungspolitik als nahezu klinisch rein von einer emanzipatorischen
Frauenpolitik präsentiert.
Die Ungleichverteilung zwischen den Geschlechtern wird nicht mehr als
politisches Problem erachtet. Das Ziel einer geschlechterdemokratischen
Gesellschaft scheint für die für Frauen zuständige Ministerin ebenso
ein Fremdwort zu sein, wie sie seinerzeit auf die Frage nach der
Beweislastumkehr "auf dem falschen Fuß erwischt" wurde. Die Füße dieser
Frau stehen sowieso ganz woanders.
Diese Regierung hat keine Bedenken,
Frauen, weil sie ein Leben lang schwer geschuftet haben - nun
als Frühpensionistinnen als Schmarotzerinnen an der Zukunft der Jugend
zu
diskreditieren.
Frauen zu veranlassen, statt einer eigenständigen
Existenzsicherung ungedeckte Schecks für Kinder- und Männerbetreuung zu
nehmen.
Frauen in einer Dienstleistungsgesellschaft - die
bezeichnenderweise BÜRGERgesellschaft heißen soll, den Platz der
Dienstbotinnen
zuzuweisen.
Das alles ist sexistisch und pure NIEDERTRACHT."
* (aus der Podiumsdiskussion "Tracht, Zwietracht, Niedertracht" am
Neuwahltag, 27. Mai, Symposion unter freiem Himmel,
PodiumsteilnehmerInnen
waren: Johanna Dohnal, Ruth Wodak, Doron Rabinovici, Rasheed
Akinyemi, Hakan Gürses, Gerhard Hettfleisch, Sibylle Summer)
fünftens:
www.brandeins.de/magazin/archiv/2001/ausgabe_10/was_unternehmen_nuetzt/artikel5.html
Die deutsche Wirtschaft macht sich auch schon richtig Sorgen wegen der
EU-Richtlinien/Eu-Rechtes zur Beweislastumkehr!!!!!:
brand eins: Was
dräut uns noch aus Brüssel?
Weber: Eine der
weit reichendsten Veränderungen betrifft die
sexuelle
Belästigung am Arbeitsplatz. Da wird es eine
Verschärfung
geben: Künftig hat der sexuell Belästigte ? egal,
ob Mann oder
Frau ? einen Schadensersatzanspruch gegen
den Arbeitgeber.
Wenn also beispielsweise eine Sekretärin von
ihrem
Vorgesetzten belästigt wird, kann sie nicht nur diesen
Vorgesetzten
verklagen, sondern auch den Arbeitgeber. Und
zwar ohne die
Begrenzungen, wie sie bisher im deutschen
Recht üblich
waren. Das kann richtig Geld kosten.
brand eins: Das
ist immer auch eine Frage des
Nachweises.
Weber: Nicht
mehr: Nach der EU-Richtlinie muss der
Arbeitgeber
nachweisen, dass es keine Diskriminierung
gegeben hat. Ob
man also künftig einem Mann noch raten
kann, allein mit
einer Frau im Aufzug zu fahren, wage ich zu
bezweifeln.
brand eins: Die
Haltung der EU-Richter ist
durchaus
sympathisch, aber vielleicht nicht ganz
tauglich für den
Alltag?
Weber: Ich bin
persönlich auch der Meinung, dass die
EU-Richter beim
Thema sexuelle Diskriminierung am
Arbeitsplatz ein
wenig übers Ziel hinausgeschossen sind.
Aber im Grunde
stellen sie auch hochinteressante Fragen zur
Gesellschaftspolitik. Zum Beispiel darf auch niemand mehr
wegen seiner
sexuellen Neigung benachteiligt werden. Das
könnte bedeuten,
dass ich künftig einem schwulen
Lebensgefährten
nicht länger die Hinterbliebenenversorgung
oder die
betriebliche Altersversorgung verweigern darf.
-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: <http://lists.mur.at/pipermail/comunity/attachments/20030402/ed6feef1/attachment.html>
Mehr Informationen über die Mailingliste comunity