[Backstage-list] Detailliertes Programm zum 1. Workshop BACKSTAGE Tourismus

Michael Zinganel zinganel at t0.or.at
Mo Jan 19 16:21:20 CET 2004


Liebe KollegInnen, anbei das definitive, präzisierte Programm, das Ihr gerne
auch an andere InteressentInnen oder auch an Personen, die von Euch von
Interesse sind, weiter leiten dürft. Die Abende und der Sonntag sind für
informelle Diskussionen oder improvisierte Präsentationen frei gehalten.



Backstage*Tourismus
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1. Workshop und Eröffnung des *Reisebüros
23. - 25.1. 2004

Forum Stadtpark Graz
FORUM STADTPARK
Stadtpark 1, 1. Stock
8010 Graz
++43. 316. 827734
++43. 316. 827734-21

http://www.backstage-tourismus.org


NEU: Titel, Abstracts und Biographien, siehe unten


Ausgehend von den aktuellen Entwicklungen eines sich entgrenzenden Tourismus
werden im Projekt Backstage*Tourismus die unterschiedlichen transitorischen
Momente des Tourismus und die dadurch erzeugten Sichtbarkeiten bzw.
Unsichtbarkeiten im sozialen, kulturellen sowie im realen, gebauten Raum und
in der Landschaft untersucht und kritisch befragt. Von besonderem Interesse
sind dabei der Blick auf die vom "klassischen" touristischen Blick
abgewandten Seite; die Auseinandersetzung mit Blickregime und
Begehrensproduktion, die Rollen der verschiedenen Akteure und die durch sie
definierten sozialen Räume sowie die komplexen Überlagerungen von
ökonomischen Interessen, Infrastruktur, Architektur und Landschaft. Das
Untersuchungsfeld ist also der "touristische Raum", der sich zwischen
Reisenden, Bereisten und DienstleisterInnen aufspannt. Ein Raum von
Begegnungen und Austausch, ein Sehnsuchtsraum, der von unterschiedlichen
Akteuren aus unterschiedlichen Blickwinkeln ständig neu aufgeladen wird.


PROGRAMM
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*Reisebüro

24. Jänner bis 29. Februar 2004
Ausstellungseröffnung Samstag, 24. Jänner 2004, 20.00
Öffnungszeiten: Di-So 14.00-18.00, Do 14.00-20.00

Temporäres Reisebüro mit 140 eingereichten Projektvorschlägen, kleinen
Kunstinstallationen und umfangreichem Informationsmaterial zum Thema.

Mit Beiträgen von 
Martin Fritz (Hintertux 2003, Diashow auf PC); Moni K. Huber (EIROS 2003-4,
Forschungslandschaften in Pappe auf Sideboard); Martin Kitzberger / Helmut
Rohrmoser (Küchenkommandos 2003-4 auf AudioCD); Lisl Ponger (Wild places,
2000, C-Print 126 x 102 cm); Arbeitsgemeinschaft deutscher Frauen im Ausland
(ADFA) starring: Alice Könitz / Corinna Schnitt / Isabell Spengler
(Transformation in the land of enchantment, 6.00 min., D/USA 2003,
Video-DVD); Team Hotel Bellevue, Alois Gstöttner / Julia Wallmüller / Fabian
Wallmüller/ Max Wegscheidler (Ihr Wehbereiter zu den Stationen der
Sehnsucht, Balkon-Blicke, Poster/Fotocollage).

Konzept und Gestaltung: Michael Hieslmair, Peter Spillmann und Michael
Zinganel. Technik: Gerald Trummer. In Kooperation mit dem Institut für
Gebäudelehre an der TU Graz. Dank an Galerie Charim Wien, Plakatabteilung
des Museums für Gestaltung Zürich.


*Workshop #1

Freitag, 23. Jänner 2004
15.00-18.00

Begrüßung und Einführung zu Backstage*Tourismus mit Peter Spillmann,
Künstler, Ausstellungsmacher, Zürich und Michael Zinganel, Künstler,
Architekturtheoretiker, Graz/Wien
1. Panel: Tourismusindustrie als Role-Model der "Modernisierung" mit Otto
Penz, Soziologe, Kulturwissenschafter und Tourismusforscher, Wien und
Martina Backes, Biologin, Journalistin, Koordinatorin des Projektes FernWeh
- Forum Tourismus & Kritik im Informationszentrum 3. Welt, Freiburg i.B.

Samstag, 24. Jänner 2004
11.00-13.00

2. Panel: Annäherungen an den Backstage-Bereich I mit Murielle Pensédant,
Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin, Mannheim, Martin Schmidl,
Künstler und Theoretiker, München/Dachau, Wolfgang Straub,
Literaturwissenschafter, Wien, Alma-Elisa Kittner, Kunsthistorikerin und
Journalistin, Berlin und Alexandra Karentzos, Kunstwissenschaftlerin, Berlin

15.00-18.00

3 Panel: Annäherungen an den Backstage-Bereich II mit Antje Ehmann,
Filmforscherin und -kuratorin, Berlin, Christoph Euler / Irene Lucas,
KünstlerInnen; Wien, Gabu Heindl, Architektin, Amsterdam/Wien, Johannes
Novy, Stadtforscher und freier Journalist, Berlin/New York, Martin Fritz,
Kurator und Projektkoordinator, Wien und Sofie Thorsen, Künstlerin,
Wien/Kopenhagen

Sonntag, 25. Jänner 2004
11.00-15.00

Gemeinsame Diskussion über den weiteren Projektverlauf, zukünftige
Schwerpunktsetzungen und Arbeitsgruppen. Diskussionsleitung: Brigitte
Franzen / Marion von Osten, Programmbeirat Backstage*Tourismus


ABSTRACTS
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Otto Penz
Backstage: Soziokulturelle Problemlagen

Der Vortrag umreißt einige der allgegenwärtigen Problembereiche des
internationalen Tourismus, wie die Arbeitsbedingungen in
Fremdenverkehrsregionen und die prekäre Modernisierung traditioneller
Lebenswelten. Im Zeichen ökonomischer Wohlstandsvermehrung führt der
Massentourismus zur Kapitalisierung sozialer und kultureller Bezüge ­ mit
durchaus ambivalenten Folgen, die gegeneinander abzuwägen sind.


Martina Backes (fernweh)
Tourismus - ein Motor globaler Klassenbildung?!

Die Produktion von Traumwelten und Trugbildern ist fester Bestandteil des
touristischen  Geschäftes. Während die "bunte Ferienwelt und das
Reiseerlebnis" als äußere Erscheinung dem touristischen Gedächtnis
gegenwärtig ist, bleiben die Herstellungsbedingungen des touristischen
Produktes meist im Verborgenen. Das touristische Produkt hat zwei Aspekte,
die materielle Ferienwelt wie auch die geistigen Traum- und Trugbilder.
Beide Seiten bedingen sich gegenseitig, sind Voraussetzung dafür, dass der
(Fern)Tourismus funktioniert. Die Idealisierung einer heilen/authentischen
Welt, basierend auf einem Kulturbegriff der Differenz und Unterschiede, ist
für die Herstellung einer paradiesischen / abenteuerlichen Parallelwelt
ebenso zentral, wie die handels- und wirtschaftsrechtlichen Bedingungen für
die touristische Erschließung des Raumes.
Einblicke auf die Wirkungsweise der verborgenen Seiten des Tourismus zeigt:
Tourismus fungiert als Motor globaler Klassenbildung, indem er mobile
TouristInnen einerseits und immobile "Bereiste" und DienstleisterInnen
andererseits erzeugt: Das imaginierte So-sein / Anderssein authentischer
BewohnerInnen fest verorteter Kulturen wird zur Voraussetzung, damit die
multikulturellen Reisenden beliebig viel imaginierte Authentizität an
beliebigen Orten genießen/erleben können. Die sich im Zuge der
Liberalisierung verschärfende globale Konkurrenzsituation touristischer
Produktion schränkt die Mobilität / Entscheidungsfreiheit der
DienstleisterInnen / Bereisten ein: durch prekäre Arbeitsbedingungen und den
Verlust an (politischen) Verfügungsrechten.


Wolfgang Straub
Der Blick hinter die Bühne
Eine Konstante in der österreichischen Literatur der Nachkriegszeit

Die Literatur beschäftigt sich mit dem Phänomen Tourismus entweder in Form
von Reiseberichten oder in Form von Berichten der "Bereisten" ­ letztere
machen in Österreich, dem relativ gesehen tourismusintensivsten Land der
westlichen Welt, das Gros der "Fremdenverkehrsliteratur" aus. Dabei können
die SchriftstellerInnen wenig mit "interkultureller Kommunikation" anfangen,
sie konzentrieren sich auf die - meist westösterreichischen ­ Hinterbühnen
der Betroffenen sowie auf die nach 1945 einsetzende Tourismusideologie, das
Übertünchen der Nazizeit mit sauberer alpiner Landschaft. "backstage" liegen
in Österreich also die Leichen der Vergangenheit, die die
SchriftstellerInnen ins Licht zerren.


Martin Schmidl
“1200 Jahre Dachau³

Seit ihrer Gründung 1965 besuchen jährlich ca. 700 000 Touristen die
Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau. Welchen Einfluss haben diese
Besucherströme auf das Selbstbild der “Dachauer³? Martin Schmidl beschreibt
unter kulturpolitischen Gesichtspunkten die Imagebildung der Stadt Dachau im
Konflikt zwischen regionaler Identität, kommunaler
Selbstdarstellung und Weltgeschichte.


Alma-Elisa Kittner und Alexandra Karentzos
Holiday in Art ­ Dystopia in Paradise

Die Utopie des Urlaubs besetzt immer mehr die Bildwelten des Alltags ­
zumindest in der westlichen Gesellschaft. Das Versprechen der unbegrenzten
Freiheit, des Rausches, der Entspannung und nicht zuletzt des exotischen
Erlebnisses trifft sich mit den Glücksbotschaften der Werbung. Doch weist es
zugleich die Züge des Dystopischen auf: Kollektivismus, Uniformität und
Konsensualität - die Tendenz zum Totalitären ist die Kehrseite des
vollkommenen Utopia. Diese Ambivalenz des Utopischen weist markante
Ähnlichkeiten mit der Idee des Urlaubs auf. Gerade zeitgenössische Künstler
und Künstlerinnen bedienen sich dieser doppelbödigen Urlaubssemantik in
einer kritischen Reflexion der Massenmedien, der romantischen Reise in die
Welt des Ichs und anderer Reisemythen. Zu fragen wird sein, ob diese Bilder
den “tourist gaze³ nicht erst erzeugen, produzieren und reproduzieren.


Murielle Pensédant 
Kritik der touristischen Entwicklung auf der Karibikinsel Guadeloupe

Als gebürtige Guadeloupeanerin stellt Murielle Pensédant aus der Distanz
Europas, wo sie seit etwa dreizehn Jahren lebt, Fragen zur soziokulturellen
Entwicklung der Karibikinsel. Sie reflektiert die Ursachen, die zur
gegenwärtigen Krise der Region parallel zum Niedergang des Tourismus geführt
haben; zur Untersuchung der offiziellen Zahlen, befragt vor allem auch
Kulturschaffende und Kritiker zu ihrer Einschätzung, für die Goadeloupe
durch die Documenta-Plattform in Santa Lucia in den Blickpunkt gerückt wurde
­ in einen kolonialen Blickpunkt allerdings, wie sie meint, denn dazu wurde
nicht etwa die Öffentlichkeit von Guadeloupe zugelassen, sondern nur wenige
ausgewählte Intellektuelle.


Johannes Novy
Tourism offside the Beaten Path - Blühende Landschaften in
der Bronx? 

Diese Arbeit widmet sich dem Wandel städtischen Tourismus am Beispiel der
Reisemetropole New York City. Nicht Manhattan, sondern New York’s
Nachbarschaften jenseits touristischer Trampelpfade stehen dabei im
Mittelpunkt der Arbeit. Welchen Bedürfnissen und Wünschen gehen Touristen
nach, die sich in die “urbanen Dschungel“ der Bronx bewegen? Welche
Hoffnungen motiviert Kommunalpolitiker, Geschäftsleute, Bürgerninitaitiven
und andere Akteure, Tourismus in ihren Communities zu fördern? Ist Tourismus
tatsächlich potentieller Motor ökonomischer Revitalisierung  für
benachteiligte Quartiere - und wenn ja: mit welchen “Folgekosten“?


Gabu Heindl 
Reise in den Rest der Stadt
Die Umwertung von Abfall zum Spektakel der Themenwelt-Architektur

Die Beziehung zwischen der frontstage des touristischen Spektakels und der
backstage des in einer Stadt und ihren Tourismusbetrieben anfallenden
Abfalls wird am Bespiel der von Las Vegas ­ der Tourismusmetropole
schlechthin ­ thematisiert. Auf die Unsichtbarkeit des Mülls und der
Infrastruktur seiner Entsorgung reagiert das Projekt bin city Las Vegas:
Eine als Themenpark angelegte Deponie reflektiert Las Vegas; sie ist
Zwilling, Recycling und Bild der sin city (die ihrerseits Stile und Kulturen
als Fassade recycelt). Abfall in den Sinn zu rufen bedeutet zum einen die
Konfrontation einer Tourismusmetropole mit sich selbst, Sichtbarmachung als
Bewusstmachung;  zum anderen wird Obszönes als Spektakel inszeniert, wird
sinnlich-spielerisch erfahrbar und genießbar. bin city macht den Rest der
Stadt (ihr Wertloses, ihren verdeckten Betrieb) zur Erlebniswelt.


Antje Ehmann
Strand, Sex und Großstadt-Ghetto.

Begehrensproduktionen des Musikvideoclips. Der kommerzielle Musikvideoclip,
wie er täglich in unendlicher Wiederholung auf VIVA oder MTV zu sehen ist,
kennt fast nur die schmale Polarität zwischen Bronx/Ghetto/Prison und
Strand/Sex. "Body Language", um es mit einem Hit von Kylie Minogue zu sagen,
ist einer der diese beiden Pole verbindenden Links. (Präsentiert wird eine
15-minütige Materialsammlung / Rohschnitt eines work in progress).


Christoph Euler und Irene Lucas
Supervision of Paradise - visuelle Forschung und translokale Landschaften

Euler / Lucas stellen die erste Phase des mittelfristig konzipierten
Projektes Supervision of paradise vor. Das Projekt untersucht die spanische
Destination Costa Blanca, die sich durch die intensive Entwicklung des
Residenzaltourismus (für Ferien- und Altersdomizile) in Europas erste
Adresse für Zweitwohnsitze zu verwandeln scheint. Das Geschäft mit
Immobilien trägt zu einem enormen Wirtschaftwachstum bei, das sowohl
Finanzkapital als auch Arbeitskräfte anzieht. Eine Vielzahl an neuen
Akteuren übersetzt sich in Szenarien des Widerspruchs. Schwerpunkt dieser
Arbeit bilden die Sichtbarkeiten und Leerstellen von sozialen Strukturen,
die lokale und translokale Dynamiken in Situationen des Lebens-Alltags vor
Ort reflektieren. 


Sofie Thorsen
Village fig. 4 / Einige öffentlich zugängliche Informationen und 20
Ereignisse, die sich um das Jahr 2002 in der Plaiv zugetragen haben könnten
eine ortsbezogene Arbeit in einer touristischen Landschaft

Der Beitrag stellt die Audioarbeit und den stark vom Tourismus geprägten
Kontext, in dem sie installiert ist, vor. Die Arbeit reflektiert über die
touristische Situation und die Landschaft der Schweizer Alpen, in der sie
aufgestellt ist - eine Lage zwischen lokalem Alltag und den Erwartungen und
Ansprüchen der BesucherInnen. Die Region im Oberengadin versucht zur Zeit
mit verschiedenen Maßnahmen, unter anderem mit Kunst im Öffentlichem Raum,
ein neues Image zu definieren.


Martin Fritz
Hintertux, August 2003
Ein Bericht aus dem “neuen Land³

In der Nebensaison nach Hintertux, einer hoch gelegenen Tiroler
Tourismus-Gemeinde am Fuße eines “schneesicheren “Gletscherschigebietes,
eingeladen, beginnt Martin Fritz anlässlich seines Berichtes über diesen
vorerst eher absichtlosen Besuch die gängigen Projektionen und Prägungen des
urban sozialisierten Kulturbetriebsprofis bezüglich seines Reisezieles zu
hinterfragen. Die Dichotomie von Stadt und Land, von Zentrum und Peripherie,
so seine These, scheinen sich hier aufgelöst zu haben. Die unterstellten
Stereotypen, mit denen sich der Städter vom Landbewohner , der
Kulturbetriebsprofi vom Tourismusdienstleister zu distinguieren versuchte,
greifen hier nicht ­ zumindest nicht immer. Das “neue Land³ steht für
hochgradige Interdependenz mit regionalen und internationalen Knotenpunkten
mit Zentrumsbehauptung. Es ist verkabelt, online und verkehrstechnisch
erschlossen. Seine Gewerbeparks erzählen keine archaischen Geschichten mehr.
Schritt für Schritt wurde die Enge überwunden durch Mobilität, Medien,
Fernreisen und durch individuelle Biographien mit Montage- und
Praktikastationen in Libyen, Saudi Arabien oder Paris angereichert.


BIOGRAPHIEN
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REFERENTINNEN

Martina Backes, Biologin und Journalistin. Schwerpunkte: Gesellschaftliche
Naturverhältnisse, Biologische Vielfalt,
Bio-/Gentechnologie/Ernährungssicherung, Ressourcenschutz und
Entwicklungspolitik. Seit 1999 als Koordinatorin des Projektes FernWeh -
Forum Tourismus & Kritik im informationszentrum 3. welt in Freiburg tätig.
Zudem redaktionelle Tätigkeit für die Zeitschrift iz3w (www.iz3w.org).
Mehrjährige Arbeitsaufenthalte in Ostafrika. Mitherausgeberin von: Im
Handgepäck Rassismus. Beiträge zu Tourismus und Kultur (2002).

Antje Ehmann, Filmforscherin und -kuratorin, lebt und arbeitet in Berlin.
Von 1999-2003 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt "Geschichte des
dokumentarischen Films 1895 bis 1945". Mitherausgeberin des Teilbandes II /
Weimarer Rebublik. Kuratorische Arbeiten zuletzt für die Kunstwerke / Berlin
und den Kölnischen Kunstverein. Derzeit Filmrecherchen und
Installationsarbeiten für das Projekt "Schrumpfende Städte".

Christoph Euler, Irene Lucas, Bildende Künstler, seit 1999 Zusammenarbeit
bei Ausstellungen, Workshops und Aktionen um den Themenbereich Ökonomie des
öffentlichen Raumes - Praxis und Aktivierung im interkulturellen,
migrantischen und genderspezifischen Kontext: Gastarbajteri - Medien und
Migration, Hauptbücherei Wien 04; urban orient-ation, Kunsthalle Budapest
03; Transversal - FOGO/lab, Wuk Wien 02; Evidence, Essor Gallery London 02;
Du bist die Welt - Künstlerhaus Wien 01. Konzeption und Realisierung von
Videoveranstaltungen.

Martin Fritz, ausgebildeter Jurist, arbeitet seit 1984 als Kurator und
Projektkoordinator in den Bereichen bildende Kunst, Theater und Film: u. a.
von 1994 bis 1996  im Kunstraum Wien, von 1996 bis 1998 Programm planender
Direktor des P.S.1 in New York, als Geschäftsführer der Kunstprojekte der
Expo 2000 in Hannover, und bis 2002 als Generalkoordinator der europäischen
Kunstbiennale Manifesta 4. Ab 2004 ist er Leiter des überregionalen
“Festivals der Regionen³ in Oberösterreich.
 
Gabu Heindl, Architektin; Studium der Architektur an der Akademie der
Bildenden Künste, Wien und an der Geidai University, Tokyo; Fulbright
Stipendium für Postgraduate Studium an der Princeton University, USA;
arbeitete mit Arata Isozaki Associates in Tokyo, Diller+Scofidio, New York
und de Architekten Cie., Amsterdam; Mitarbeit an vernetzten Kulturprojekten;
derzeit: Forschung zu Tourismus im Kontext europäischer Mobilität und zu
Müll als urbanes / ästhetisches Phänomen. Publikationen u. a. in UmBau,
Baunetz, Katalogen; arbeitet als unabhängige Architektin in
projektspezifischen Teams an Wettbewerben und Aufträgen u. a. in Österreich
und Griechenland. Seit 2003 Gastdozentin an der TU Delft; lebt in Amsterdam
und Wien. 

Alexandra Karentzos ist wissenschaftliche Assistentin an den staatlichen
Museen zu Berlin und lehrt Kunstwissenschaft an der Hochschule für Bildende
Künste Braunschweig. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Kunst des 19.
bis 21. Jahrhunderts, mit dem Fokus auf geschlechtergeschichtliche und
medientheoretische Fragestellungen. Veröffentlichungen vor allem zum Thema
Körper und Medien: Mitherausgeberin des Bandes "Körperproduktionen. Zur
Artifizialität der Geschlechter", Marburg 2002, zuletzt erschienen:
"Parastou Forouhar: Tausendundein Tag", Köln 2003.

Alma-Elisa Kittner ist Kunsthistorikerin und Journalistin. Sie arbeitet am
Graduiertenkolleg “Körper-Inzenierungen" der Freien Universität Berlin; u.
A. konzipierte sie mit dem Graduiertenkolleg den Kongress “Utopische Körper"
an der Volksbühne Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte innerhalb der Kunst des
20./21. Jahrhunderts sind: Schnittstellen zwischen Kunst und Literatur,
Gender Studies, das Imaginationsarsenal des Tourismus. Zur Zeit forscht sie
zur “Utopie des Urlaubs" und schreibt eine Dissertation über visuelle
Autobiographien.

Johannes Novy, PhD Candidate in Urban Planning Graduate School of
Architecture, Planning, and Preservation Columbia University New York,
Forschungsschwerpunkte: Stadtentwicklung und Redevelopment im int.
Vergleich; Städtetourismus; Stadtpolitik. 1997-2002 Studium am Institut für
Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin. Seit 2002 in den USA lebend und
arbeitend. Freier Journalist, verschiedene Beiträge/Publikationen zu
Architektur und Stadtentwicklung (WDR, TAZ u. a.)

Murielle Pensédent, beschäftige sich im Rahmen ihres Studiums (M.A.
Romanistik, Medien und Kommunikationswissenschaft) an der Universität
Mannheim und (audiovisuelle Kunst und Kino) an Universität Sorbonne Nouvelle
mit interkulturellen Beziehungen, Theorie der Kreolität, kreolischer
Literatur, Linguistik und Kultur. In ihrer Magisterarbeit befasste sie sich
mit dem kreolischen Kino und versuchte zu zeigen, inwiefern es eine
kreolische Kultur vermittelt oder verbreitet.

Otto Penz, Adjunct Associate Prof. am Inst. für Soziologie der Universität
Calgary, Lehrbeauftragter an der Wirtschaftsuniv. Wien und der Univ. Graz.
Im Winter erscheinen zwei neue Aufsätze zum Thema Tourismus in R.
Bachleitner/H. J. Kagelmann/M. Rieder (Hg.), Erlebniswelten II. Zum
Erlebnisboom in der Postmoderne, Profil Vlg., und als Co-Herausgeber
veröffentliche er "Randzone. Zur Theorie und Archäologie von Massenkultur
in Wien 1950-70", Turia + Kant.

Martin Schmidl, geboren 1962, bildender Künstler und Autor, forscht derzeit
zur Gestaltung von Erinnerung am Beispiel der Nachkriegsgeschichte der Stadt
Dachau (PhD, Digital-Cultures-Programm, Merzakademie Stuttgart/Universität
Portsmouth), 1992-1998 organisierte er mit Florian Haas den
“Ausstellungsraum³ in Frankfurt/Main, 1998-2001 Mitbegründer und
-herausgeber von »finger«, Newsletter für aktuelle Kulturphänomene,
Frankfurt/Main, zur Zeit ist er künstlerischer Assistent für Freie
Malerei/Kunst- und Kulträume bei Prof. Nikolaus Lang an der Kunstakademie
München, dort hat er seit 2003 einen Lehrauftrag zur Entwicklung
künstler-kuratorischer Arbeitsmethoden,  seit Anfang der 90er Jahre
entstehen zahlreiche  kooperative Ausstellungs- und Publikationsprojekte wie
“Aura Sale 1988-2002³ (Forum Stadtpark, Graz 2002), “Recherchen am
Kaisberg/Landschaftsbauhütte Ruhrtal³ (Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen
2000), "Werkleitz und Tornitz", 3. Werkleitz-Biennale, Sachsen-Anhalt
(1998), oder “Greater Los Angeles - Ein Handbuch³ (1998), lebt in München

Wolfgang Straub, geb. 1968 in Zell am See. Studium der Germanistik und
Theaterwissenschaft in Salzburg und Wien, Dr. phil. Lebt als freier
Verlagslektor, Literaturwissenschaftler und -kritiker in Wien. Zahlreiche
Buchpublikationen, u.a.: Willkommen. Literatur und Fremdenverkehr in
Österreich. Wien 2001.

Sofie Thorsen, lebt und arbeitet in Wien. Studium der bildenden Kunst in
Wien und Kopenhagen. Mitgründerin des Offspace OTTO in Kopenhagen, Mitglied
der KünstlerInnengruppe >a room of ones own<. Arbeitet u. a. seit 1997
gemeinsam mit Elsebeth Jørgensen. Ausstellungen u. a.: "Sous le pont, le
long de la riviere" (Casino Luxembourg) m. Elsebeth Jørgensen,
“siteseeing-disneyfizierung der städte?³(Künstlerhaus Wien) m. Elsebeth
Jørgensen, “Nonplaces³, (Frankfurter Kunstverein) “Public Plaiv ­
Gegenwartskunst im Landschafts- und Siedlungsraum La Plaiv, Oberengadin³,
"Total motiviert ­ ein soziokulturelles Manöver", Kunstverein München.


AUSSTELLENDE:

Lisl Ponger, geb. 1947 in Nürnberg, lebt in Wien. Photographin und
Filmemacherin, Gastprofessorin für künstlerische Photographie an der
Universität für Angewandte Kunst in Wien 1998/99 und 2001/02. 1999 Film
"Déjà-Vu"; 1999; Retrospektive-Screening "visions du reèl, New York; 2001
Künstlerhaus Wien: "Du bist die Welt"; AK Galerie, Wien; Screening Museum of
Modern Art, New York; 2000 Dokumentarfilmfestival München; Filmfestival
Rotterdam; Dokumentarfilmfestival Duisburg; 2002 documenta 11, Kassel:
"Sommer in Italien", Fotoarbeit zum G8 Gipfel in Genua (2001), usf.

Martin Fritz, ausgebildeter Jurist, arbeitet seit 1984 als Kurator und
Projektkoordinator in den Bereichen bildende Kunst, Theater und Film: u. a.
von 1994 bis 1996  im Kunstraum Wien, von 1996 bis 1998 Programm planender
Direktor des P.S.1 in New York, als Geschäftsführer der Kunstprojekte der
Expo 2000 in Hannover, und bis 2002 als Generalkoordinator der europäischen
Kunstbiennale Manifesta 4. Ab 2004 ist er Leiter des überregionalen
“Festivals der Regionen³ in Oberösterreich.

Moni K. Huber, Wien. geb. in Salzburg, studierte an der Kunstakademie San
Fernando, Madrid und an der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien (Malerei),
1996-99 Mitarbeit bei trans wien (Projekte im öffentlichen Raum), 2002 Preis
der Theodor Körner Stiftung für die Bilderserie la buena vida und Teilnahme
am Künstlersymposium ORTung Wagrain, Salzburg. Zuletzt in Zusammenarbeit mit
Franz Seifert: "EIROS - European Identity on the Other Side", ein Projekt in
touristischen Regionen an den EU-Außemgrenzen (Süd-Spanien/Marokko).


Kitzberger/Rohrmoser

Martin Kitzberger, geb. 1976 in Linz. Touristikkaufmann
(Gastgewerbefachschule, Aufbaulehrgang) Studium Philosophie/Dt. Philologie
und Psychologie an der Uni-Wien.
Helmut Rohrmoser, geb. 1977 in Salzburg, Touristikkaufmann
(Gastgewerbefachschule, Aufbaulehrgang), Gastronomie. Beide arbeiteten
gemeinsam an Projekten im Event-Bereich, organisieren "kreative" Buffets,
"betreuen" küchentechnisch einen Heurigen außerhalb Wiens.


Team Hotel Bellevue

Alois Gstöttner, geb. 1975 in Vöcklamarkt. Architekturstudium in Graz und
Berlin. Seit 2001 tätig als Grafiker und Künstler in den Bereichen von
Kunst, Kultur und Kommerz. Art Director bei blois.at ­ office for graphic
design. Mit-Herausgeber von open:24h - workground/playground (edition
selene, 2003). Grafische Gestaltung der Publikation "100% Stadt - Der
Abschied vom Nicht-Städtischen" (Haus der Architektur, 2003).

Fabian Wallmüller, geb. 1974 in Graz. Architekturstudium in Graz, Wien und
Innsbruck. Diplom 2003 bei Prof. Hrvoje Njiric. Arbeitet zurzeit im
Architekturbüro SeARCH in Holland. Mit-Herausgeber von open:24h -
workground/playground (edition selene, 2003).

Julia Wallmüller, geb. 1978 in Graz. Seit 1998 Studium der Restaurierung in
Berlin.

Max Wegscheidler, geb. 1970 in Wien. Fotograf, Künstler, Grafiker und
Kurator in Graz und Wien. Zur Zeit verantwortlich für Content und Research
am ZOOMlab (Kindermuseum Wien, Museumsquartier).


ADFA (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Frauen im Ausland)

starring
Alice Könitz
Corinna Schnitt
Isabell Spengler

Alice Könitz, Künstlerin, hat an der Kunstakademie in Düsseldorf und am
California Institute of the Arts in Valencia (USA) Bildhauerei studiert und
lebt zur Zeit in Los Angeles. Ihre Arbeiten waren bisher in Ausstellungen in
den USA, Deutschland, England, Österreich und Albanien zu sehen.

Corinna Schnitt, Künstlerin und Filmemacherin, hat an der Hochschule für
Gestaltung, Offenbach und an der Kunstakademie Düsseldorf studiert und lebt
z. Z. in Köln. Zahlreiche Ausstellungen und Filmvorführungen (Filme u. A.:
"Zwischen vier und sechs", 1997, "Raus aus seinen Kleidern", 1999 und
"Living a Beautiful Life", 2003).

Isabell Spengler, Künstlerin und Filmemacherin, hat an der Hochschule der
Künste Berlin und am California Institute of the Arts in Valencia (USA)
studiert, sie lebt und arbeitet in Los Angeles. Zahlreiche Ausstellungen und
Filmvorführungen (Filme u. a.: "Psychic Tequila Tarot", 1998 und "Myriam",
2000).