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ursprung ursprung at mur.at
Mi Nov 15 17:31:18 CET 2006


wir verlangen ja auch ganz schön viel von den afrikanerInnen: die kommen zu
uns, weil es bei ihnen zuhause einfach NIX gibt, totale hoffnungslosigkeit,
keine ressourcen, und hier alles, was für sie schön und gut, protzig und neu
ist. und wir paar hanseln wollen ihnen dann erzählen, dass das alles doch
nicht so super ist, sondern ganz im gegenteil gaaanz böse und sie sollen es
doch machen wie wir. dabei haben wir nicht mal einen protzigen mercedes,
sondern nur ein fahrrad oder eine alte schrottkiste von auto. wie
überzeugend kann das schon sein?
die sind in einer ähnlichen phase wie bei uns die nachkriegsgeneration.
fortschrittsglaube und wirtschaftswunder, blindwütig.
ein ansatz könnte sein, im nil open source workshops für hiesige youngsters
anzubieten. das würde einerseits das bewusstsein bei "unserem" nachwuchs in
gang bringen und hätte gleichzeitig eine vorbildwirkung auf die africans.
nach ein paar workshops und einigen monaten könnte es dann durchaus sein,
dass sie sich auch dafür zu interessieren beginnen...
ich meine: im nil word-workshops anzubieten finde ich auch irgendwie schräg.
aber wie kommen wir auf die idee, von den africans ein bewusstsein zu
erwarten, dass hierzulande kaum jemand hat?
eva



Am 15.11.2006 10:26 Uhr schrieb "martin" unter <der.krusche at kultur.at>:

>>> prestige? / ein freund der gerade aus ghana kam berichtete / westlich +
>>> teuer ist hui,<<
> ja, über sowas reden wir meist nicht gerne, soferne es zum beispiel einen
> selbst mal betrifft.
> 
> daß man nämlich in einer lebenssituation so sehr üblicher möglichkeiten
> beraubt und dadurch marginalisiert sein könnte, abgeschrieben, ausgeblendet
> ... dann greift man vielleicht zu diesen oder jenen gerade noch erreichbaren
> platzhaltern, die zumindest das GEFÜHL bewirken können: damit ginge sich
> kurz ein kleines stück aufwertung aus.
> 
> sowas solls geben, das ist vor allem auf dem kunstfeld gar nicht so selten.
> randpositionen.
> 
>>> nicht  mehr wie früher ihre eigenen produkte verkochen sondern überall
>>> mindestens Maggi oder sonstige suppenwürfel reingegeben wird und damit
>>> kaum geniessbar sind, abgesehen von ungesund.<<
> aber du ahnst schon, winnie, welche pose man da riskiert - als weißer, gut
> situierter europäer: den afrikanern erklären wos langgeht ist eine heikle
> sache.
> 
> ich schlag mich damit zwar eh herum, weil ich bei diesem und jenem denke: SO
> sollte es laufen, aber die africans machens halt so nicht ...
> 
> letztlich, und darum gehts mir auch für den mittwoch nächster woche, schauen
> wohl die priotritäten eventuell anders aus.
> 
> was ich meine:
> da mag eventuell INHALTLICH zu allererst mal anderes vermittelt / angeboten
> werden ... ganz nah an den aktuellen bedürfnissen der leute. und DANN mag
> daraus eine vorstellung entstehen, WARUM zum beispiel ein set computers
> umgerüstet werden sollte / könnte.
> 
> weil hier nirgends bei NULL begonnen wird, sondern wer immer was tut, geht
> in bestehende verhältnisse rein. und ich bin schon draufgekommen *unsere*
> ironie finden *die* nicht lustig ...
> 
> yours!
> m.
> 
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