[tonto-comics] Fwd: ESC: Einladung zu DINGS. Sammlungen], 13.7.06, 20 Uhr

edda strobl edda at mur.at
Mo Jul 10 17:54:21 CEST 2006



----- Weitergeleitete Nachricht von labor at mur.at -----
     Datum: Mon, 10 Jul 2006 14:09:39 +0200
       Von: labor at mur.at
Antwort an: labor at mur.at
   Betreff: ESC: Einladung zu DINGS. Sammlungen], 13.7.06, 20 Uhr
        An: esc at mur.at



Sehr geehrte Damen und Herren!

DINGS. Aus den Sammlungen Hofer/Thümmel/Kaplan/Petrowitsch/Strobl/Wolf


Hiermit möchten wir Sie/Euch sehr herzlich zur Ausstellung DINGS. einladen!


ESC im Labor
Jakoministrasse 16/1

Eröffnung: Donnerstag, 13.07., 20:00
Dauer: 14.07. - 17.09., Mo-Sa 14-19


Zur Eröffnung führt Karl Grünling durch die Ausstellung.
Anschließend gibt sich die Djane Kollektion die Ehre:
TopDJ Werner aus Bad Hall, Joe Loss, tontoDJ, DJ Grozzo, Romino & Romino, Djane
Rock

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit theoretischen Beiträgen von Kerstin
Barnick-Braun, Christian Fleck und August Ruhs.
Photos: Hannes Gellner.
Organisation und Durchführung: Anita Hofer, Bernhard Wolf, ESC im Labor
mit Unterstützung von Land Steiermark und Stadt Graz
HerausgeberInnen: Anita Hofer, Bernhard Wolf

Jakoministraße 16, A-8010 Graz, T. +43.316.836000, E:ESC at MUR.AT

Die Welt als Wunschprojektion und Substitut

Gartengasse, Ecke Leonhardstraße, 1991. Ein kryptisches, schwarzes Plakat
verkündet in weißen Lettern die rätselhafte Losung: "Immer", ergänzt durch
einfache grafische Symbole. Einige Zeit später folgten Begriffe wie "Oft",
"Damals", "Selten" an verschiedenen Stellen in Graz. Wer um alles in der Welt
wollte hier was mitteilen? Es war mindestens so erfreulich einem Rätsel auf der
Spur zu sein, als auch, dass die enervierende Werbesoße im öffentlichen Raum mit
einem Lichtblick durchkreuzt wurde. Das Glück wuchs weiter als ich die anonyme
Künstlerin kurz später kennen lernte. Matta Wagnest tauschte sogar eine Ausgabe
ihrer Serie "Zur Zeit" mit meinen damaligen Elaboraten. Dies muss wohl der
Grundstein zu meiner Kunstsammlung gewesen sein. Dies und nicht wie nahe
liegend das frühe Haben Wollen des roten und blauen Albums der Beatles, oder
ein wenig weiter in der Pop/Punk Sozialisation die explosionsartige
Begeisterung für die Sex Pistols und den synthetischen Geruch sämtlicher
Schallplatten von Virgin Records. Nein, es begann alles später, mit einer
wachsenden Zuneigung zu kleinen magischen Momenten im Alltag, vermischt mit den
rätselhaften Verlockungen der Kunst, manifestiert in Objekten, Zeichnungen oder
Irgendwas.
So entstand sukzessive ein persönliches Koordinatensystem des Erforschens und
Sammelns, Wunderkammer und Privatuniversum zugleich. Alle sechs im vorliegenden
Katalog vertretenen SammlerInnen - Erika Thümmel, Helmut Kaplan, Edda Strobl,
Michael Petrowitsch, Anita Hofer und ich – teilen diesen Ansatz, wenngleich sie
sich dabei unterschiedlicher Strategien bedienen, die in den beiliegenden
Interviews ausführlich besprochen werden.
Große internationale Sammlungen bestimmen einen wachsenden Bereich im
Kunstbetrieb. Das kann man nun gut oder schlecht finden. Fest steht aber, dass
damit Konturen erzeugt werden und Qualität festgeschrieben wird. Wir wenden
unseren Blick auf ähnliche private Leidenschaften. Eine individuelle
Geschichtsschreibung in nächster Nähe, die ihre Kriterien allerdings nicht mit
der Öffentlichkeit verhandelt. Die hier präsentierten Sammlungen haben den
gemeinsamen  Bezugspunkt Graz, inklusive internationaler Verflechtungen im
Zeitfenster der 1980er, 1990er Jahre bis ins neue Jahrtausend. Sie sind
bestückt mit Werken befreundeter KünstlerInnnen, Fundstücken von der Straße,
der einen oder anderen kostspieligen Akquisition, persönlichen  Erinnerungen,
Kinderzeichnungen. Was im Laufe der Zeit Eingang in eine Sammlung findet
erzählt auch über die Persönlichkeit der/des Sammelnden, über die Versuche,
sein/ihr Universum der Gegenstände entstehen zu lassen.
Bringen wir sie also ans Licht, die gesammelten Pretiosen - als Pendeln zwischen
privater Mythologie, Obsession und konsensfähigem Ausdruck ihrer Zeit. Oder
sehen wir sie als das, was sie auch sein können: zeitgenössische
Kunstsammlungen aus Graz.

Bernhard Wolf

-- 
Die ESC, Kunstverein in 8010 Graz, Jakoministrasse 16, tel 0043 316 83 60 00,
e-mail esc at mur.at, ermoeglicht und initiiert
kuenstlerische Projekte, sammelt, verarbeitet und veroeffentlicht kulturelle
Daten. http://esc.mur.at


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