[Spacemovie] Bright Future - Mo 23.Oktober 19:30 space04

Reini Urban rurban at x-ray.at
Tue Oct 17 12:56:37 CEST 2006


Mo, 23. Oktober 2006
Bright Future (Jap 2003)

[image: DVD Cover]

"Kiyoshi Kurosawa und die Quallen".
Eine wunderschöne aber hochgiftige Seewasser-Qualle soll ans Leben im
Süßwasser-Aquarium gewöhnt werden. Aquarien sind wichtige Glücksbringer in
ostasiatischen Wohnungen.
Typische moderne japanische Jugendfilme handeln neben den großen Träumen und
der harten Erziehung immer auch von der typischen Vereinzelung und den
sogenannten "parasitären Singles", die immer noch bei den Eltern wohnen. Sie
wollen sich nicht in die aussichtslose lebenslange Arbeitsmaschine pressen
lassen, und seit kurzem, seit dem großen wirtschaftlichem Aufschwung führten
die geänderten Lebens- und Arbeitsbedingungen (leichtere Jobwechsel,
sinkende Geburtsraten) zu sozialen Veränderungen.

Kiyoshi Kurosawa gilt als der bekannteste und erfolgreichste der jungen
japanischen Regie-Superstars. Nach Shinji Ayoama, Hirokaze Koreeda und
Shinji Iwai darf bei uns ein Kiyoshi Kurosawa nicht fehlen, obwohl eine
umfassende Werkschau vor kurzem im KIZ im Augarten zu sehen war. Seine
bekanntesten Filme sind: The Excitement of the Do-Re-Mi-Fa Girl (1985), Cure
(1997), Eyes of the Spider (1998), Serpent's Path (1998), Licence to Live
(1998), Barren Illusion (1999) and Charisma (1999), Pulse (2001),
Doppelganger (2003), und Loft (2005) mit der Ö-Premiere auf der diesjährigen
Viennale.

Kiyoshi Kurosawa hat neben einem Stephen Soderberg den interessantesten
Genremix zu bieten und ist neben ihm der einzige große Genreregisseur, der
sich von Zeit zu Zeit Ausflüge in billige, unkommerzielle Arthouse-Filme
erlaubt. Im Westen ist er hauptsächlich bekannt mit intelligenten
Horrorschockern, etwa im Stile eines Takashi Miike, mal brutal, mal subtil,
immer formal im Klassen besser als alle Kollegen (vor allem die Kamera und
die Tonebene), und inhaltlich greift er meist auf existentialistische
Grundprobleme zurück. Und dann nimmt er sich alle paar Jahre aus der
Genreproduktion heraus und erlaubt sich mal große (Charisma, Licence to
Live), mal kleine (Barren Illusion, Bright Future) Meisterwerke und ist
damit immer wieder auf alles wichtigen Filmfestivals zu sehen, während seine
berühmteren Kassenschlager, wie Pulse oder Kairo durch Hollywood-Remakes
auffallen. Das aufälligste Jahr war 1999 als er gleich mit drei
verschiedenen Filmen auf den wichtigsten drei Filmfestivals der Welt in den
Hauptbewerb eingeladen wurde. Mein Favorit ist davon "Barren Illusion", eine
kleine poetische Produktion mit seinen Filmstudenten aus Tokio, und auch
sein Freund Shinji Ayoama hat eine kleine Nebenrolle.

Bright Future ist einer seiner kleinsten und positivsten Filme, auf HD-Video
gedreht. Darin spielt er sich immer wieder mit den Genre Konventionen. Immer
wieder deutet er ernste und konventionelle Themen und Auflösungen nur an,
führt sie aber nie zu Ende, gibt dem Zuseher nur eine kleine Andeutung. Erst
zum großartig einfachem Schluß in eine "Bright Future" wird die ganze
poetische Kraft ausgespielt.

"In a grim Tokyo, a luminous, lethal jellyfish floats in captivity inside a
small tank. It belongs to Mamoru, a twenty-seven-year-old factory worker,
who has decided to force it gradually to mutate into a freshwater creature.
Mamoru shares intense sentiments of anti-social and unarticulated rage with
Yuji, his only friend.
The topics: A contemporary social commentary on disenfranchised Japanese
youth. And Kurosawa's skillful evolution of this "individuality in
metamorphosis" theme.

*"That the film succeeds on the level of a thriller as well as of a
philosophical reflection is a proof of Kurosawa as perhaps the best Japanese
filmmaker of his generation."* - Matt Bailey, Not Coming to a Theater Near
You

[image: DVD Cover] *"A cryptic story about generation gaps and murderous
jellyfish, Bright Future is Japanese director Kiyoshi Kurosawa's most
metaphysical movie. Mamoru (Tadanobu Asano) and Yuji (Joe Odagiri) are two
young friends who cope with feelings of alienation in very different ways --
since this is a Kurosawa movie, one of those ways has potentially
apocalyptic repercussions. Though admirers of the director's eerie, elegant
horror tales Pulse and Cure will find Bright Future rather more lugubrious,
Kurosawa's latest turns out to have a surprising emotional pull and a truly
transcendent final shot."* - Jason Anderson, eye
WEEKLY<http://www.eye.net/eye/issue/issue_09.04.03/film/tiff.html>

*"The most spellbinding aspect of Bright Future is that the surrealism
sustains its own squiddish logic, concluding with one of the most
breathtaking film finales of the year."* - Lisa Schwarzbaum, Entertainment
Weekly

*Festivals*
Cannes 2003 im Hauptprogramm, Toronto 2003

Akarui mirai, Jap 2003, B+R: Kiyoshi Kurosawa, D: Jô Odagiri, Tatsuya Fuji,
Tadanobu Asano. 92min, jap.meUT
*19:30 Uhr, Space04 Kunsthaus Graz, € 5.-*
Links:

   - http://www.imdb.com/title/tt0363235/ 6.7/10 (526 votes)
   - http://www.rottentomatoes.com/m/bright_future/
   - http://www.lovehkfilm.com/panasia/bright_future.htm
   - http://www.sarudama.com/movies/akaruimirai.shtml
   - http://www.reverseshot.com/legacy/autumn04/brightfuture.html
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