Schaumbad - Freies Atelierhaus Graz Asli Erdoğan: Nicht einmal das Schweigen

Schaumbad - Freies Atelierhaus Graz schaumbad-info at lists.mur.at
Mi Okt 30 03:20:03 CET 2019


Nicht einmal das Schweigen
von Aslı Erdoğan

Uraufführung: 07.11.19 um 20:00 Uhr
Weitere Termine: 8.11, 9.11, 14.11, 15.11, 16.11 jeweils um 20 Uhr

9.11. um 17:00 Uhr: Podiumsdiskussion mit Aslı Erdoğan, Kurt Flecker, Veronica Kaup-Hasler und Christina Loidl über Demokratie und die Verantwortung von Kunst und Kultur. Moderation: Kübra Atasoy.

Schaumbad - Freies Atelierhaus Graz 
Puchstrasse 41, 8020 Graz
http://schaumbad.mur.at <http://schaumbad.mur.at/>

Crowdfunding Kamapgne: 
https://wemakeit.com/projects/nicht-einmal-das-schweigen-2019?locale=de

Am 7. November dieses Jahres wird erstmals eine poetische Arbeit der international renommierten türkischen Schriftstellerin Aslı Erdoğan auf einer Bühne erscheinen: in Graz, wo sich die Autorin in den Jahren 2012 bis 2013 als Writer in Exile aufhielt. Es handelt sich dabei um keinen Dramentext, den Aslı Erdoğan extra für das Theater verfasst hat, sondern um die theatrale Adaptierung des Romans Das Haus aus Stein, der zu den bedeutendsten Werken der Schriftstellerin zählt. Aslı Erdoğans großes prosaisches Gedicht erhält nunmehr einen »theatralen Körper« – gemäß auch ihres Anspruchs: »Der Mensch muss mit dem Körper schreiben, dem nackten, schutzlosen Körper unter der Haut.« Als komprimierte Fassung des Romans folgt der Bühnentext stets der Poesie der Autorin.

Der Roman spielt an keinem eindeutig identifizierbaren Ort, doch gemäß kommentierenden Angaben der Autorin hat das »Haus aus Stein« ein berüchtigtes Gefängnis in Istanbul zur Vorlage. Gemäß der Romanvorlage kreist das Drama um zwei Hauptpersonen: den verrückten Mann A, der schon als Kind Bekanntschaft mit dem »Haus aus Stein« gemacht hat, und eine namenlose Frau: in viele Ichs gespalten, will sie die Geschichte von A erzählen und zu ihrer eigenen machen. Eine Beziehung, die vor allem in dieser Projektion besteht, begleitet von der schmerzvollen Erfahrung, dass sich die Worte zunehmend auflösen. Eine Geschichte, die im enigmatischen Zwischenbereich zwischen Leben und Tod angesiedelt ist: »Als sei der Tod ein allzu dramatisches Ende, ein literarischer Kunstgriff, allein für mich reserviert.«, wie die Frau kommentiert. Aslı Erdoğan kreiert eine metaphernreiche Welt voller Gegensätze: den verrückten Mann und einen Engel, gefolterte Kinder und heilige Chöre, Schreien und Lachen, Stein und Wind.

Aslı Erdoğans Poesie – von den Gesprächen mit den Toten und dem Wind bis hin zu den »Gesängen« der toten Kinder des Hauses aus Stein – ist eine »verstummte Partitur«. Jenseits jeder illustrativen Attitude wird »Musik« – von komplexen Geräuschscollagen, von der Polyphonie geflüsterter und schreiender Stimmen bis hin zum Einsatz von Musikinstrumenten – eine wesentliche Rolle für die wirkungsvolle Transponierung von Aslı Erdoğans Poem auf die Bühne spielen.



Mit Zeynep Buyrac, Hendrik Winkler, Zeynep Alan, Lisa Zobernig, Carlos Manuel, Rosalinda Napadenski

Regie und Konzept: Emel Heinreich
Dramaturgie: Reinhard Eisendle
Choreographie: Veza María Fernández Ramos
Produktion: Sebastian Stefan Golser und Dilan Sengül
Regieassistenz: Rosalinda Napadenski
Audiovisuelle Bühnengestaltung: Özgün Yarar
Film und Installation: Petra Paul
Komposition: Hannah Eisendle
Sound: Eva Ursprung
Bühnenbild: Stefan Lozar
Licht: Gaeri Schreilechner
Grafik: Alexander Stock

Installationen im "Basar“: 
Verónica Córdoba, Alexandra Gschiel, Elisabeth Gschiel, Gilbert Kleissner, Franz Konrad, Stefan Lozar, Keyvan Paydar, Igor F. Pétkovic, Andrea Sadjak, Marina Stiegler, Eva Ursprung, Markus Wilfling. Moderation: Igor F. Pétkovic.

Ein Projekt von Cocon – Verein zur Entwicklung und Umsetzung von Kunstprojekten in Kooperation mit Schaumbad - Freies Atelierhaus Graz.

Mit Förderungen von:
Bundeskanzleramt Sektion II / Abteilung 7
Land Steiermark / Abteilung 9
Land Steiermark / Abteilung 6
Stadt Graz (Kulturabteilung)
Zukunftsfonds der Republik Österreich

Weitere Kooperationspartner*innen:
Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik
Kulturvermittlung Steiermark



Donnerstag, 21.11.2019 um 19 Uhr:
Glashaus
Alexandra Gschiel (AT) & Benjamin Jones (GB/St.A.i.R.)

Zur Eröffnung der Ausstellung spricht Reinhard Braun 

Ausstellungsdauer: 22.11. - 8.12.2019, Di. & Fr.: 14:00 - 19:00 Uhr
und auf Voranmeldung unter schaumbad at mur.at <mailto:schaumbad at mur.at>

Die fotografischen Arbeiten von Benjamin Jones nehmen botanische Gewächshäuser zum Thema und wurden Anfang dieses Jahres während seiner Styria-Artist-in-Residence im Schaumbad – Freies Atelierhaus Graz entwickelt.
Die Ergebnisse der Experimente im Fotolabor beziehen sich auf Naturgeschichte, wissenschaftliche Forschung, die fotografische Materialität und den Abdruck des Gedächtnisses. Die Oberflächen enthalten Spuren physischer und chemischer Eingriffe, die visuell verflochtenen Schichten bewegen sich zwischen dem dokumentierten Objekt und dessen Neuinterpretation. 
Ein Gewächstunnel an der südsteirischen/slowenischen Grenze ist Alexandra Gschiel ins Auge gefallen. In der Ausstellung werden verschiedene fotografische Darstellungen sichtbar. So findet sich der Tunnel in den auf Glas belichteten Fotografien in Form einer semi-transparenten Installation wieder. 
Beide Künstler*innen beschäftigen sich mit analoger Fotografie (Zeichnen mit Licht) und experimentellen Versuchsanordnungen in der Dunkelkammer.





Sonntag, 24.11.2019, 11:00 Uhr: 
ART BRUNCH IM BAD #49: RitschART
1918 – 1938 – 1968 – 2018

Zeitgenössische Kunstbeiträge zu 100 Jahren Geschichte anhand des Gerichtes „Ritschert“
Filme schauen, Lesung, Essen und ein Tischgespräch zu Zeitgeschichte und Gegenwart mit Dorothea Kurteu

Im Projekt RitschART, das ein Kunst-Koch-Buch und Filme umfasst, ist das heute nur mehr wenig bekannte Gericht Ritschert Ausgangspunkt für die künstlerische und literarische Beschäftigung mit historischen Ereignissen des 20. Jahrhunderts.

Erstmals nahmen sich fünf bildende Künstlerinnen und Künstler aus Österreich, Italien und Kroatien dieses Gerichtes als Thema an. Barbara Höller, Gerlinde Thuma, Lea Titz, Davide Skerlj und Josip Zanki schufen Zeichnungen, die animiert und Bestandteil ihrer Videoarbeiten wurden. Basierend auf diesen Arbeiten schreibt Dagmar Probst über die kunsthistorische Bedeutung des Essens. 

Die gesellschaftliche Entwicklung der Rolle der Frauen ist in diesem Buch von der Zeithistorikerin Karin Schmidlechner-Lienhart beschrieben. Andrea Wolfmayr nähert sich literarisch an das Thema, das durch sie selbst ein Stück Zeitgeschichte ist. Josip Zankibeschreibt in seinem Text seine Erinnerungen an das Gericht „Orzo“ in Dalmatien.


Barbara Höller - „Gangküche“, Lea Titz - „Steinsuppe“
Das Gericht Ritschert, ein Gerstenbrei mit Fleisch und Bohnen, aber auch Erbsen und Linsen, wird zum Sinnbild für die durch die historischen Kriegsereignisse und Wirren der Vergangenheit verursachte Armut. Die sehr sättigende Speise galt in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts als Essen der armen und körperlich schwer arbeitenden Bevölkerung. Der lapidare Eintopf, der gerne aus einem Topf gegessen wurde und somit das Gemeinschaftsgefühl stärkte, schmeckt letztendlich besser als sein heutiger Ruf als Armeleuteessen es erwarten lässt.  

Die TeilnehmerInnen der Veranstaltung werden Gelegenheit haben, von eigenen Erlebnissen und über die Generationen weitergegebene Geschichten zu Kochen, Essen und kargen Zeiten zu erzählen. Mit diesen persönlichen Erinnerungen werfen wir auch einen Blick auf die jeweiligen soziohistorischen Verhältnisse. Zum Essen gibt es klassisches und auch veganes Ritschert. 

Im großen Kreise des Publikums wird es ein moderiertes Tischgespräch rund um einen zentralen Tisch geben, an dem etwa 12 Personen ihre Erfahrungen und Meinungen zu diesem Projekt teilen können. Natürlich sind alle BesucherInnen zum Essen, Zuhören und Miterzählen eingeladen. 

Wer Interesse hat, sich mit an den Tisch zu setzen und damit Teil der Erzählrunde zu sein, soll sich bitte bei Dorothea Kurteu anmelden: dorothea.kurteu at gmail.com

Projektleitung:
next – Verein für zeitgenössische Kunst
Luise Kloos
luisekloos1 at gmail.com
www.nextkunst.at

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