Schaumbad - Freies Atelierhaus Graz 23.4. um 11:00: Art Brunch im Bad #24 - Kollaborationen. St.A.i.R. meet Ensemble Schallfeld

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Mon Apr 10 12:38:20 CEST 2017


ART BRUNCH IM BAD #24: KOLLABORATIONEN - ST.A.I.R. MEET ENSEMBLE SCHALLFELD
Ansgar Beste / Daniela Fantechi / Jorge Diego Vázquez Salvagno (St.A.i.R. / Styria-Artists-in-Residence)
 
Sonntag 23.4. um 11:00 Uhr

Die Komponist*innen Ansgar Beste (SWE/DE), Daniela Fantechi (ITA) und Jorge Diego Vázquez Salvagno (ARG) im Gespräch mit Mitgliedern des Ensembles Schallfeld.
Moderation: Margarethe Maierhofer-Lischka

Es erklingen Solo- und Kammermusikwerke der drei jungen Komponist*innen.

Seit Februar 2017 arbeiten zwei Stipendiat*innen des Landes Steiermark (St.A.i.R.) im Schaumbad: Daniela Fantechi und Jorge Diego Vázquez Salvagno. Gemeinsam mit Ansgar Beste (Forum Stadtpark) und den Musiker*innen von Schallfeld präsentieren sie ihre größtenteils hier entstandenen Kompositionen:

Ansgar Beste - Dialogues sauvages (2012-14) für Paetzold-Blockflöte (in Kooperation mit Forum Stadtpark Graz)
Daniela Fantechi - Prossimo, ein Stück für Violine und Elektronik (2017)
Jorge Diego Vázquez Salvagno - Latajkiaswole (2014-17) für Kontrabass solo

Es spielen: Gobi Drab (Blfl), Lorenzo Derinni (Vl), Davide Gagliardi (El), Émilie Girard-Charest (Cello), Margarethe Maierhofer-Lischka (Kb), Peter Venus.

Daniela Fantechi - Prossimo, ein Stück für Violine und Electronik, geschrieben für Lorenzo Derinni und Davide Gagliardi.
Dieses Stück erforscht die Möglichkeiten der Verwendung von Piezo Mikrofonen. Aufgrund ihrer Low-Fidelity Qualität bringt diese spezielle Verstärkung den Klang näher heran, und wirft eine eigenartige Klangwahrnehmung zurück in den Raum. Darüber hinaus wird in diesem Stück ein Kontaktmikrofon verwendet, um Klänge zu erzeugen: das Spielen der Geige mit Piezos hebt einige bestimmte Aspekte des Klanges dieses Instrumentes hervor. Diese Verwendung von Piezo Mikrofonen als eine Art von Stethoskop am Instrument betont die kleinsten Geräusche, welche dadurch konkreter und detaillierter werden: das Kontaktmikrofon wird selbst zum Instrument, indem es die Nähe des Klanges hörbar macht und eine neue Beziehung zwischen dem Material und seiner Wahrnehmung im Hörprozess herstellt. 

Jorge Diego Vázquez Salvagno - Tara / Q’iwa für Cello und Tarkas (work in progress)
Latajkiaswolé für verstärkten Kontrabass und live-Verräumlichung (Uraufführung)
Kontrabass: Margarethe Maierhofer-Lischka, Klangregie: Peter Venus.
Latajkiaswole ist ein Solostück für Kontrabass, das Vázquez in Zusammenarbeit mit Margarethe Maierhofer-Lischka begann. Dieses Stück erforscht den Kontrabass über die technische Perspektive und Klangfülle zweier traditioneller Instrumente aus dem Norden von Argentinien: Die Latajkiaswole ist ein musikalischer Bogen, der aus einer Saite besteht, die zwischen die beiden Enden eines gebogenen Stocks gespannt ist. Die Saite kann mit einem anderen Bogen gestrichen werden, um musikalische Klänge zu erzeugen; der Spieler schafft durch Verwendung seiner Mundhöhle einen Resonanzkörper. Er verändert wiederholt die Stellung seiner Lippen, Gaumen und der Mundhöhle, um verschiedene Klänge und Obertöne zu erzeugen. Ein anderes Instrument ist das n`vike, ein gebogenes Monochord, dessen Resonanzkörper aus einer Zinnplatte besteht, mit einer Öffnung an der Oberseite des Instruments. Für die Bezeichnung n`vike gibt es keine Übersetzung, aber sie bezieht sich auf das Schärfen der Klauen eines Jaguars an einem Baum.
Auf dem Kontrabass wird die Klangfülle und die Bedienung dieses Instruments durch die Verwendung von zwei gleichzeitig gespielten Bogen erforscht, sowie durch Verwendung verschiedener harmonischer Stimmungen.
Dieses Jahr erhält dieses Experiment dank der Zusammenarbeit mit Peter Venus eine neue Perspektive: der Kontrabass wird an verschiedenen Stellen verstärkt, um zu hören, „wie der Körper des Instruments spricht“. Durch diese Spezifikation werden zahlreiche Klangkurven des auf dem Kontrabass gespielten Materials erzeugt.

Ansgar Beste: Dialogues Sauvages (Wilde Dialoge) für präparierte 4-eckige Paetzold-Bassblockflöte in F oder C (12') (2013-14), aufgeführt von Gobi Drab. Das Stück wurde von Gobi Drab im Rahmen von SNIM in Auftrag gegeben. Ausgehend von diesem Stück wird Ansgar Beste über seine Arbeit mit präparierten Instrumenten/Stimmen sprechen.



Daniela Fantechi, Margarethe Maierhofer-Lischka, Jorge Diego Vázquez Salvagno (Foto: Stefan Lozar), Ansgar Beste (Foto:Beate Heidecke), Gobi Drab (Foto: Thomas Klausner)



Wir empfehlen:

20.4 von 14:00-16:00: Tag der offenen Tür der Grazer Universitäten, KUG Graz, Brandhofgasse 21, Zi.108.
Vortrag / Workshop: „Klangwerkstatt Neue Musik: KomponistInnen des St.A.i.R.-Programms (Styria-Artists-in-Residence) zeigen aktuelle Arbeiten“

26.04. um 20:00 im Cubus –Minoriten Saal: “Ein einsames Tier macht ein Ende indem es sich selbst verschlingt” (Sara Gallardo). Werke von Jorge Diego Vázquez Salvagno
Ash für Tonband, de lo inefablefür Alto Saxophon (Matej Bunderla-Havaj) und Tonband (Österreichische Erstaufführungen;Tara / Q’iwa  für Cello (Émilie Girard-Charest)und Tarkas (Jorge D. Vázquez); Amélie für Solotrompete(Damaris Richerts); Latajkiaswolé für verstärkten Kontrabass (Margarethe Maierhofer-Lischka)und live-Verräumlichung (Peter Venus) (Uraufführungen); Sorstalanság für Tonband, Video (Attila Márias)und BassKlarinette (Szilárd Benes)

30.4. um 20:00: Ensemble Konzert
Schallfeld Ensemble: Saison scheinbare Grenze
J.J.Fux-Konservatorium, Konzertsaal, Nikolaigasse 2,8020 Graz.
Werke von Salvatore Sciarrino, Daniela Fantechi, Jorge Diego Vázquez Salvagno:, Dante G. Grela, Helmut Lachenmann und Ansgar Beste mit Schallfeld Ensemble



Biografien:

Der schwedisch-deutsche Komponist Ansgar Beste (*1981 in Malmö / Schweden) stu­dierte Komposition an 7 Musikhochschulen in 4 Ländern. Seine Musik wurde programmiert/gespielt in 18 Ländern, auf 32 Festivals und 17 Radiosendern. Namhafte Ensembles aus dem In- und Ausland sind seine Auftraggeber.
Er gewann mehrere bedeutende Preise, u.a. den Stuttgarter Kompositionspreis 2010 und den Delz-Preis 2015, sowie Stipendien durch die Villa Concordia Bamberg 2011, die Darmstädter Ferienkurse 2012, das Künstlerhaus Lukas Ahrenshoop 2012, die Akademie Schloss Solitude Stuttgart 2015 und das Künstlerdorf Schöppingen 2015.
Ansgar Beste fokussiert sein musikalisches Material auf komplexe Klänge und Geräuschelemente, die auf konventionellen Musikinstrumenten auf unkonven­tionelle, rein akustische (nicht-elektronische) Weise produziert werden: Durch Verfremdung des wohlvertrauten Instrumentalklanges mithilfe von erweiterten Spiel- und Stimmtechniken und neu entdeckten Präparationen möchte er mit der Erwartungshaltung, Wahrnehmung, Erfahrung und dem Verstehen des Zu­hörers spielen.
www.ansgarbeste.com <http://www.ansgarbeste.com/>
Daniela Fantechi wurde 1984 in Florenz geboren. Ihr Kompositionsstudium am Konservatorium Luigi Cherubini in Florenz (Rosario Mirigliano, Paolo Furlani) schloss sie 2015 mit Auszeichnung ab. 2013/14 verbrachte sie ein Auslandsstudienjahr an der Grazer Kunstuniversität bei Beat Furrer, Clemens Gadenstätter und Georg Friedrich Haas. Weiters besuchte sie mehrere Meisterklassen und Sommerkurse, darunter Impuls und Acanthes, u. a. bei Helmut Lachenmann, Beat Furrer, Dieter Amman, Tristan Murail, Daniele Bravi, Toshio Hosokawa, Mark Andre, Stefano Gervasoni und Mauro Lanza. Ihr Studium in Musikwissenschaft an der Universität Florenz absolvierte sie 2009 mit Auszeichnung. Sie ist spezialisiert auf Pädagogik und Musik und unterrichtete Musik im Bereich von Vor- und Grundschulen (Musica Bambina in Pisa). Seither hat sie auch an verschiedensten Projekten mit Kindern am Teatro Verdi in Pisa sowie weiteren Theatern und Schulen in Florenz und Pisa gearbeitet. 2010 gründete sie mit dem Trompeter Baldini und dem Klarinettisten Edoardo Ricci das Kollektiv „Blutwurst“ zur Radikalimprovisation und Aufführung graphischer Partituren. Seit 2013 begann das Ensemble mit den Projekten Yoğurt und Tenebrae auch eigene Kompositionen zu realisieren. Fantechis Werke wurden in Italien u. a. bei den Festivals Tempo Reale Festival (Florenz), Play it (Florenz), Mixxer (Ferrara), Atlante Sonoro (Rom) sowie in Österreich bei Für die Hügel (Graz) aufgeführt.

Jorge Diego Vázquez Salvagno, geboren in Salta, Argentinien, studierte Komposition und Dirigieren an der Universidad del Litoral, und hält ein Diplom für Komposition von der Universität für Musik und darstellende Kunst mit Prof. Beat Furrer, Graz (Austria). Momentan studiert er Komposition mit Martin Matalon at Conservatoire d’Aubervilliers Paris (France).
JDV ist Preisträger von mehreren Auszeichnungen, wie das Styria-Artist in residence-Stipendium (Graz-Austria), UNESCO (Paris-France), VCCA (Virginia-USA), Atlantic Center of the Arts (Florida-USA), Fondo Nacional de las Artes (Argentinien), Capacitar del Noa Foundation (Salta- Argentina). Er nahm erfolgreich an mehreren Kompositionswettbewerben wie Cuarto Premio Iberoamericano Rodolfo Halffter (Mexico), und gewann den Juan Carlos Paz Preis (Argentinien).
JVD war als Gastdirigent bei folgenden Orchestern tätig: Symphony Orchestra of Fortaleza (Brazil), Symphony Orchestra of Santa Fe, Youth Symphony Orchestra of Salta and Symphony Orchestra of Salta. He has conducted and worked with Impuls Academy Ensemble, Schallfeld Ensemble, Nikel Ensemble, Curious Ensemble Players, Maleza Ensemble, Contemporanica Ensemble, Percussion Ensemble and Convolución Ensamble of Benemérita Universidad Autónoma de Puebla.
Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Komponist und Dirigent, hat er viel unterrichtet und hat einige Artikel zum Thema Musik und Ästhetik veröffentlicht.
Zur Zeit unterrichtet er Komposition und Harmonie an der  National Catholic University of Salta (Argentina) und dirigiert das Akademieorchester José Lo Giudice”, das Ensemble de Solistas für zeitgenössische Musik und Qhirqhiña ensemble von Tarkas (tradizionelle südamerikanische Instrumente) 
http://jorgediegovazquez.wix.com/jorgediegovazquez <http://jorgediegovazquez.wix.com/jorgediegovazquez>
Lorenzo Derinni wurde 1986 in Mailand geboren. Geigenstudium in Mailand mit Cinzia Barbagelata, 2009 Abschluss “cum laude”. 2014 Abschlussprüfung Masterstudium klassische Violine am Konservatorium Wien. 2015 Abschlussprüfung „Performance Practice in Contemporary Music“ an der KUG Graz beim Klangforum Wien. Er absolvierte Meisterkurse im In- und Ausland u.A. mit Enzo Porta, Pavel Vernikov, Igor Volochine, und studierte bei Oleksandr Semchuck in Accademia di Imola.
Internationale Festivalauftritte mit Kammerorchestern führten ihn nach Schweden (Stochkolm, Göteborg – Aurora Chamber Music Festival), Frankreich (Paris, Corsica), Italien und Spanien (mit „Camerata Vienna“).
Auszeichnungen: 2009 erster Preis beim Wettbewerb “Puer Orchestra” in Tirano, 2011 erster Preis “Crescendo in Musica” in Florenz, 2013 erster Preis in der Kategorie zeitgenössische Musik bei der „Competition Citta di Treviso“. Lorenzo Derinnis Tätigkeit im Bereich zeitgenössische Musik umfaßt Auftritte auf Festivals für zeitgenössische Musik, so etwa beim RAI-Radio3 Festival “Milano Musica”, Festival “Traiettorie” in Parma, Festival “Dialoge” in Salzburg, SIGNALE und Impuls (Graz) sowie in Paris am Instituto Culturale Italiano, mit Klangforum Wien, Schallfeld Ensemble, Divertimento Ensemble, Ensemble Zeitfluss u.a

Gobi Drab ist Blockflötistin, Performerin und Pädagogin. In ihrem Repertoire verbindet sie freie Improvisation mit der Rhetorik der Alter Musik und den oft komplexen Strukturen von Zeitgenössischer Komposition. Sie spielt besonders gerne quadratische Paetzold Bassblockflöten und hat ein großes Interesse an Zeitgenössischem Tanz.
Gobi ist Mitgründern von snim – spontanes netzwerk für improvisierter musik (snim.klingt.org <http://snim.klingt.org/>), Kuratorin der Konzertreihe Neue Musik in St. Ruprecht (www.neue-musik.at <http://www.neue-musik.at/>) und Mitglied von PLENUM (plenum.klingt.org <http://plenum.klingt.org/>).
Konzerte unter anderem bei Wien Modern, Winter im Herbst, Sonorities Festival Belfast, Imago Dei Krems, Huddersfield Contemporary Music Festival und Ultima Festival Oslo.
http://gobidrab.at <http://gobidrab.at/>
Margarethe Maierhofer-Lischka, geboren 1984 in Regensburg. 2004 bis 2013 Studium Kontrabass / Musikwissenschaft in Deutschland (HfM Dresden, HMT Rostock). Ihre Abschlussarbeit 2013 erhielt den Sonderpreis der Philosophischen Fakultät der TU Dresden. 2010-2013 Masterstudium „Performance Practice in Contemporary Music“ mit Klangforum Wien (Kunstuniversität Graz). Seit 2013 Forschungsarbeit zu „Inszenierungen des Hörens in zeitgenössischen Musiktheaterwerken“ (PhD an der Kunstuniversität Graz). Freiberufliche Tätigkeit im Bereich zeitgenössische Musik mit Ensembles aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, u. a. mit Ensemble Zeitfluss Graz, Ensemble Diagonal Basel, Klangforum Wien, Ensemble AuditivVokal Dresden, Ensemble Modern. Meisterkurse besuchte sie bei renommierten Interpret/innen für zeitgenössische Musik: Stefano Scodanibbio, Uli Fussenegger, Joelle Leandre und Frederic Stochl. Festivalauftritte bei Lucerne Festival, musikprotokoll, Warschauer Herbst, Klangspuren Schwaz, World New Music Days, Young Euro Classics Berlin. Förderungen erhielt sie durch die Kunstuniversität Graz, die Stockhausen-Stiftung, die DOMS-Stiftung Basel und die Richard-Wagner-Stipendienstiftung. Eigene Projekte als Performerin im Bereich Improvisation/Performance/Kammermusik mit Konzertauftritten bei Festivals und Konzertreihen für improvisierte Musik in Österreich, Frankreich und Deutschland.
Maierhofer-Lischka arbeitet außerdem als Musikjournalistin und -kritikerin für Fachmagazine in Österreich und Deutschland und ist in der Grazer Musikszene aktiv (z. B. Musiktheaterprojekt „Orpheus“ im Theater am Lend, Konzerte in der Reihe „interpenetration“, Klanginstallation „20seconds of noisense“ in der Galerie esc medien kunst labor). Ihr Hauptinteresse gilt der zeitgenössischen und improvisierten Musik, dem Musiktheater sowie dem Grenzbereich zwischen Kunst und Technik.

Peter Venus wurde 1982 in Dresden geboren und lebt in Graz. Venus bewegt sich in seinem Schaffen ständig auf dem schmalen Grat zwischen Kunst und Technik. Toningenieursstudium am IEM/Kunstuniverstät Graz und am Lambeth College London.
Seine Arbeiten reichen von elektronischer Musik und Video über Sounddesign für Film, Theater und Tanz bishin zu Klang- und MedienInstallationen. Daneben arbeitet er, hauptsächlich im Bereich Klassik/Neue Musik, als Tontechniker im Bereich Aufnahme, Klangregie und Livetechnik. Sein bisheriges Schaffen führte ihn unter anderem nach London, Warschau, Brüssel zu den Salzburger Festspielen und immer wieder auch in seine Heimat Dresden.
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