[Murmur-intern] compilation of peoples

Margarethe Maierhofer-Lischka margarethe at mur.at
Tue Apr 21 08:40:54 CEST 2020


hallo Leute,

hoffe es geht soweit gut...
Ich wollte mal wieder eine Sache in die Runde werfen:
Die Zeit ohne Veranstaltungen und Konzerte wird noch länger dauern, das wissen wir jetzt. und für viele von uns wirft das die Frage auf, was Einkommen angeht - aber auch, was und wie wir als Musiker*innen trotzdem sichtbares tun können. (Auch um auf unsre Bedürfnisse aufmerksam zu machen was gerade jetzt sehr wichtig ist... Alle denken ja bekanntlich, Kunst gibt's gratis und das ist einfach so vorhanden...)

Experimentelle Musik war und ist eine Nische, viel Geld verdienen lässt sich damit nicht - aber ich hab mir gedacht, irgendwie wäre es trotzdem fein wenn wir als Kollektiv etwas unternehmen könnten, auch um einander solidarisch zu unterstützen. Vereinzelung bringt nix, jeder von uns rudert gerade und das kostet Kraft.

Ich denke an Aktionen im Netz, wo wir um Beiträge bitten und das, was reinkommt jeweils einem Musiker*in zugute kommt, und zwar reihum. (Zb. das Londoner Impro-Orchester macht sowas auch.) Niemand von uns wird mit sowas sein Einkommen ersetzen können, aber als Geste ist es trotzdem wichtig.

Eine ganz einfache dumme Sache könnte sein, dass wir Aufnahmen zu einer Compilation zusammenstellen und gegen Spende/Beitrag hergeben. Bandcamp macht diese Auktionen... (Ich bin kein Fan spez. von Bandcamp, das ist nur ein Beispiel...)

Bei mur.at sind wir inzwischen so weit, dass wir wahrscheinlich mit Mai unsre eigene Veranstaltungsplattform ins Netz geben, wo es qualitativ hochwertige Audio und Videostreams geben soll. Wenn das so weit ist, bin ich definitiv dafür, dort etwas halbwegs regelmäßiges zu machen - ein virtuelles "improklub", ein "murmur-jam", was auch immer. Und das mit nem öffentlichen Newsletter anzukündigen und auf der Webseite. Oder auch: Beiträge/Interviews zu schreiben und auf die Webseite zu stellen wo jeweils 1 Person / Band gefeatured wird.

Die echoraeume sind ja als Initiative super, aber dort passiert so viel auf einmal, alles ist im Fluss, und es ist schwer nach außen zu überblicken - und dann find ich, wird das zu einer selbstgenügsamen "onlinewichserei" die eigentlich wieder im semiprivaten Raum stattfindet und nur denen nutzt die dadurch vorhandene Fördergelder abrechnen können... (sorry die Wortwahl, ja ich bin grade etwas genervt von allem.....)

Ich finde es bedenklich wenn grad jeder für sich versucht was im Netz zu machen, weil es einfach keine gscheite Öffentlichkeit gibt, viel Energie geht verloren weil es diese Kraft, die Veranstalter und Orte sonst haben, nämlich öffentliche Sichtbarkeit zu bündeln, nicht gibt. Und ich glaube, dass sowas nur dann im Netz entstehen kann, wenn eine größere Menge an Interesse und Menschen zusammenwirkt und sich wieder Strukturen bilden, die solche Öffentlichkeit schaffen.

In dem Sinne wär ich dafür, ob wir uns demnächst mal bitte en groupe virtuell zusammensetzen könnten.... Auch weil es mich gefühlt sehr viel Kraft kostet, mit jedem Kollegen und Menschen um mich herum individuell täglich diese "oh Gott was können wir denn tun"-Gespräche zu führen. :/

Liebe Grüße,

Maggie


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To recover isn't to betray or forget. It is to resist the definition of the wound as the whole incident. (Dionne Brand)
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