**H-I-T** Vortrag /Lecture 14.11., 18:00 /6 p.m.: Herbert Lipsky, Kunst der Anpassung /Art of Adaption

Künstlerhaus. Halle für Kunst & Medien info at km-k.at
Mo Nov 11 14:28:27 CET 2019


K
M–

Künstlerhaus
Halle für Kunst & Medien
Burgring 2, 8010 Graz, Austria
www.km-k.at

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Im Rahmenprogramm der Ausstellung „Grand Hotel Abyss. Jasmina Cibic, Jeremy Deller, Ian Hamilton Finlay" laden wir am 14.11. um 18 Uhr sehr herzlich zu einem Vortrag von Herbert Lipsky. 


14 11 2019  18:00
Kunst der Anpassung
Herbert Lipsky, Vortrag
In Kollaboration steirischer herbst '19 und Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien

Veranstaltung bei freiem Eintritt

In der 2010/11 gezeigten Ausstellung „Die Kunst der Anpassung“ (Neue Galerie Graz, Stadtmuseum Graz) sollten die Verhaltensweisen jener Künstler_innen nachgezeichnet werden, die sich nach dem „Anschluss“ 1938 auf die Seite der Nationalsozialisten gestellt haben beziehungsweise die jahrelang selbst treibende Kräfte der NS-Bewegung in der Steiermark waren. Die Ausstellung zeigte neben Arbeiten, die auf eine „innere Emigration“ schließen lassen können, auch eindeutig programmatische Werke derselben Künstler_innen: martialisch-pathetischen Heroenkult wie explizit nationalsozialistische Propaganda. Sie belegte auf Basis des aktuellen Forschungsstandes mit vielen Dokumenten der Unterwerfung die intensive Kollaboration vieler steirischer Künstler_innen und Kunstorganisationen mit den Nationalsozialisten. Zudem verdeutlichte sie auf erschreckende Weise, wie fast bruchlos die Integration der eben noch führertreuen Künstler_innen in das steirische Kunstgeschehen der Nachkriegsgesellschaft erfolgte. Das umfassende Werk „Kunst einer dunklen Zeit. Die bildende Kunst in der Steiermark zur Zeit des Nationalsozialismus“ (2010) des Arzt und Kunsthistorikers Herbert Lipsky diente als wissenschaftliche Grundlage dieser Ausstellung. Darin verarbeitet Lipsky seine jahrelange wissenschaftliche Recherche zur bildenden Kunst in der Steiermark zur Zeit des Nationalsozialismus, seiner Vorgeschichte sowie seinen Nachwirkungen. In seinem Vortrag im Künstlerhaus stellt Lipsky diese Arbeit vor und versucht anschließend dessen Einfluss auf das nur kurze Zeit später im Jahr 1952 erbaute Künstlerhaus auszumachen.

Der steirische herbst 2019 setzt sich unter der Überschrift „Grand Hotel Abyss“ und dessen Bezug auf den ungarischen Philosophen, marxistischen Interpreten und politischen Aktivisten Georg Lukács mit dem Verhältnis der Intellektuellen – und ihrer Ratlosigkeit – angesichts der erkennbar ansteigenden Gefahren des Faschismus in der Zeit knapp vor dem Zweiten Weltkrieg auseinander. Darüber hinaus befasst sich das Künstlerhaus, welches 1951/52 während der de facto auslaufenden britischen „Besatzung“ und ihrer die Demokratie, den Wiederaufbau und die Fassung einer österreichischen Identität stärkenden bzw. ermöglichenden Administration im Auftrag des Landes Steiermark als erster Kulturbau Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut wurde, in inhaltlicher Anlehnung an die ausstellenden Künstler_innen Jasmina Cibic, Jeremy Deller und Ian Hamilton Finlay mit seiner eigenen Entstehungs- und Architekturgeschichte sowie Ausstellungshistorie und dehnt somit den historischen Rahmen bis in die Nachkriegszeit. Zu diesem Zweck sind Persönlichkeiten aus verschiedenen Disziplinen im Rahmenprogramm der Institution dazu eingeladen, die Gründung und Entwicklung des Grazer Künstlerhauses bis hin zu einer aktuellen Form einer Halle für Kunst & Medien aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.

Univ.-Prof.i.R. Dr.med. Herbert Lipsky (*1936 Graz, lebt in Graz) studierte Medizin in Graz und war Facharzt für Chirurgie und Urologie. Später wurde er zum Primarius der Urologischen Abteilung am LKH Leoben. Nach seiner Pensionierung studierte er Kunstgeschichte an der Universität Graz und beschäftigt sich seitdem intensiv mit der Geschichte und Kunst der NS-Zeit und darüber hinaus in der Steiermark. Lipsky war Initiator der Ausstellungsreihe „Kunst im Spital“ und lieferte die Idee und inhaltliche Grundlage für die von Günther Holler-Schuster kuratierte Ausstellung „Kunst der Anpassung. Steirische Künstler_innen im Nationalsozialismus zwischen Tradition und Propaganda“ (Neue Galerie Graz, 2010/11), die auf Lipskys Buch „Kunst einer dunklen Zeit. Die bildende Kunst in der Steiermark zur Zeit des Nationalsozialismus“ (2010) basierte.

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11 14 2019  6 p.m.
Art of Adaption
Herbert Lipsky, Lecture

In 2010/11 the exhibition, “Die Kunst der Anpassung“ (The Art of Adaptation) (Neue Galerie Graz, Stadtmuseum Graz), aimed to trace the modes of behavior of those artists that after the Anschluss in 1938 sided with the National Socialists or were themselves driving forces of the Nazi movement in Styria. Besides works that indicate an artist’s “inner emigration,“ the exhibition showed distinctly programmatic works of the very same artists: martial and elevated hero worship and explicitly National Socialist propaganda. On the basis of current research and with numerous documents of submission the exhibition demonstrated how intensely many Styrian artists and art organizations collaborated with the National Socialists. In addition, it made alarmingly clear how almost seamlessly artists, who had been loyal to the regime, were integrated into the post-war Styrian art scene.

Doctor and art historian Herbert Lipsky’s comprehensive study, “Kunst einer dunklen Zeit. Die bildende Kunst in der Steiermark zur Zeit des Nationalsozialismus“ (Art of Dark Times. Visual Art in Styria at the Time of National Socialism) (2010), provided the scholarly basis for this exhibition. In his work Lipsky processes years of scholarly research about visual art in Styria during the time of National Socialism, its prehistory and its aftermath. In his Künstlerhaus talk Lipsky presents this work and then aims to account for the influence of National Socialism on the Künstlerhaus, built in 1952 and thus only shortly after the regime.

The steirischer herbst 2019 under the heading of “Grand Hotel Abyss“ and its reference to the Hungarian philosopher, Marxist interpreter and political activist Georg Lukács deals with the relationship of intellectuals – and their perplexity – to the visibly rising dangers of fascism in the time just before World War II. The Künstlerhaus, which was built during the de facto expiring British “occupation” in 1952 and its administration that empowered democracy, reconstruction and the creation of an Austrian identity, was commissioned by the federal state of Styria and was the first cultural building erected in Austria after World War II. It takes the thematic focus of the exhibiting artists Jasmina Cibic, Jeremy Deller and Ian Hamilton Finlay as a starting point to explore its own formation and architectural history as well as its exhibition history, thus extending the historical frame into the post-war period. For this purpose, the supporting program is made up of personalities from various disciplines who were invited to discuss from a variety of perspectives the founding and development of the Künstlerhaus up to its current form of a hall for art and media.

Prof. Herbert Lipsky (*1936 Graz, lives in Graz) studied medicine in Graz and worked as specialist for surgery and urology. Later he became chief physician at the Department of Urology at the LKH Leoben. After his retirement he studied art history at the University of Graz and has since been working intensively on the history and art under the Nazi regime and in Styria more generally. Lipsky initiated an exhibition series on “Kunst im Spital” (Art in the Hospital) and provided the idea and thematic foundation for the exhibition curated by Günther Holler-Schuster, “Kunst der Anpassung. Steirische Künstler_innen im Nationalsozialismus zwischen Tradition und Propaganda“ (Neue Galerie Graz, 2010/11), which is based on Lipsky’s book, „”Kunst einer dunklen Zeit. Die bildende Kunst in der Steiermark zur Zeit des Nationalsozialismus“ (2010).

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