**H-I-T** [Pavelhaus] 31.10.2015: Einladung zur „Geschichtswerkstatt zur Zwangsarbeit“ in der Marktgemeinde St. Anna am Aigen

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Mi Okt 28 15:30:01 CET 2015


ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus, überparteiliche Fachstelle des Landes Steiermark für Gewaltprävention, 

Menschenrechtsbildung und zeitgeschichtliche Erinnerungsarbeit, Pavelhaus‐Pavlova hiša 

 

Einladung zur „Geschichtswerkstatt zur Zwangsarbeit“ in der Marktgemeinde St. Anna am Aigen 

 

am Samstag, 31. Oktober 2015, im Pfarrheim 

von 10:00 – 13:00 Uhr mit kleinem Imbiss, danach Fahrt zum Friedensmahnmal in der „Hölle“ 

 

Der Todesmarsch der ungarischen Juden und die Zwangsarbeit in der Oststeiermark im Jahr 1945 sind Thema dieser Geschichtswerkstatt. Unter dem  Leitspruch „Erinnern, nicht aufrechnen“ wird den historischen Ereignissen auf den Grund gegangen und sie werden auch in einen Bezug zur Gegenwart gestellt. Die TeilnehmerInnen erhalten zunächst eine inhaltliche Einführung, bevor durch den gegenseitigen Austausch und Dialog die regionale Geschichte thematisiert wird. Es kommt auch eine Zeitzeugin aus Graz, das ist lebendige Zeitgeschichte wie sie nicht mehr lange zur Verfügung stehen wird. Wenn auch Sie Zeitzeugin oder Zeitzeuge sind, möchten wir Sie bitten, an diesem Vormittag ihre Erinnerungen vor allem an die Jugend weiterzugeben. Damit leisten Sie einen überaus wertvollen Beitrag zur Erinnerungskultur. Die TeilnehmerInnen werden auch eingeladen, persönliche Dokumente und Erinnerungsstücke zur Veranstaltung mitzubringen. 

 

Worum geht es? 

Für die Betriebe im nationalsozialistischen Deutschland und auch für die landwirtschaftliche Produktion wurden während des 2. Weltkriegs ZwangsarbeiterInnen auf dem Gebiet der heutigen Republik Österreich eingesetzt. Meist waren dies Kriegsgefangene, KZ‐Häftlinge und Zivilpersonen der besetzten Gebiete. Sie mussten die fehlenden Arbeiter, die im Krieg waren, ersetzen und vor allem die Kriegsproduktion aufrechterhalten. Als gegen Ende des 2. Weltkriegs die Verbände der Roten Armee an die Südostgrenze des Deutschen Reichs zogen, wurde mit dem Bau des sogenannten Südostwalls begonnen, um diese Grenze zu verteidigen. Für die Befestigungsanlagen bei St. Anna wurden neben der Dorfbevölkerung auch Ostarbeiter sowie Ostarbeiterinnen und ab Jänner 1945 auch ungarischen Juden und Jüdinnen eingesetzt. Unmenschliche Behandlung, Hunger, Krankheiten, Erschöpfung sowie Seuchen standen an der Tagesordnung. Die Bevölkerung von St. Anna am Aigen leistete im Rahmen ihrer Möglichkeiten Zivilcourage und ließ den Häftlingen Nahrung zukommen. Aufgrund der Frontverschiebungen kam der Befehl für die Evakuierungen der ZwangsarbeiterInnen von St. Anna, sie teilten sich ihr Schicksal mit weiteren Tausenden, die in Richtung KZ Mauthausen getrieben wurden. Wie verlief der Todesmarsch der ungarischen Juden und Jüdinnen  in der Steiermark? Welche steirischen Gemeinden lagen auf der Strecke? Welche Denkmäler erinnern an dieses Ereignis? Diese und viele weitere Fragen werden im Rahmen der Geschichtswerkstatt diskutiert. Ebenso wird das Friedensdenkmal besucht und über eine Form der Erinnerungskultur rund um dieses Mahnmal diskutiert. 

 

Mitzubringen: Gute Schuhe für den Spaziergang rund um das Denkmal, die Fahrt zum Denkmal wird mittels Fahrgemeinschaften der TeilnehmerInnen organisiert. Zusätzlich werden die TeilnehmerInnen gebeten, persönliche Erinnerungsgegenstände, Fotos, Briefe aus dieser Zeit mitzunehmen. 

 

Ein herzliches Dankeschön an die Marktgemeinde St. Anna am Aigen, ohne deren Unterstützung es nicht möglich gewesen wäre, diese Gedenkveranstaltung durchzuführen. 

 

 

Mag. Bettina Ramp, ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus 

 

Elisabeth Weinhandl, Organisation vor Ort 

 

Infos: www.argejugend.at; www.generationendialog‐steiermark.at bzw. http://www.generationendialog‐steiermark.at/themen/lager‐st‐anna‐am‐aigen/ 

 

 

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