**H-I-T** heute am jakominiplatz / wochenende im forum stadtpark

ursprung ursprung at mur.at
Mi Sep 30 11:27:13 CEST 2009


Wir laden herzlich ein zu:

Real Energy World / Niger Delta
Kunstaktion auf urbanen Werbeflächen

Präsentation: Mi, 30.09., 19:00 Uhr, Rondeau am Jakominiplatz
Werner Fenz (A) spricht mit George Osodi (NG)

Fotoarbeiten des nigerianischen Fotografen George Osodi, aufgenommen im
nigerianischen Nigerdelta werden für einen Monat in den Grazer Stadtraum
getragen. Auf öffentlichen Werbeflächen erscheinen irritierende
Bildbotschaften aus dem Leben in der Katastrophe: die Erdölförderung durch
internationale Konzerne hinterlässt seit den 1960er Jahren
post-apokalyptische Landschaften, verursacht durch Ölunfälle,
Pipelineexplosionen, Abfackeln von Erdgas. Menschenrechtsverletzungen,
paramilitärische Einheiten und Massenproteste prägen den Alltag. Unser
Alltag wird geprägt vom Treibstoff, dessen Produktionsbedingungen wir nicht
sehen wollen.  

Fotoarbeiten: George Osodi (NG)
Videowall: Lars Johansson (SE)
Plakate: Mi, 15.09.-Mi, 14.10.

Ein Projekt im Rahmen von KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM STEIERMARK
www.oeffentlichekunststeiermark.at/

Die Kunstaktion auf urbanen Werbeflächen ist ein Modul des Projekts “Real
Energy World / Niger Delta”, kuratiert von Hans Nevidal (A) und Eva Ursprung
(A). Weitere Module: Ausstellung und Symposion im FORUM STADTPARK,
http://forum.mur.at (Koproduktion steirischer herbst, in Kooperation mit
Grüne Akademie und Südwind)


Symposium

3. 10. 14:00 – 19:00 Uhr
4. 10. 11:00 -  17:00 Uhr

Dokumentarfilmprogramm: 3. 10. 20:00 – 24:00 Uhr
Forum Stadtpark, Stadtpark 1, 8010 Graz (Saloon)

Sa, 03.10., 14:00 – 19:00 Uhr
Frank Ugiomoh (NG), Ruth Noack (D), Akinbode Akinbiyi (NG/D), Christine
Frisinghelli (A), George Osodi (NG/UK).
Moderation: Georg Schöllhammer (A)

Internationale KuratorInnen analysieren unterschiedliche Blickwinkel und
Rezeptionsmuster im bildnerischen Umgang mit der Katastrophe. Anhand der
Fotoarbeiten in der Ausstellung reflektieren Ruth Noack (documenta 12),
Christine Frisinghelli (Camera Austria) und Akinbode Akinbiyi (Fotobiennale
in Bamako, Mali) u.a. den europäischen Blick auf Afrika, sowie den
afrikanischen Blick im Kontext der europäischen versus afrikanischen
Kunstwelt.


So, 04.10. 11:00  - 17:00 Uhr

11:00 Konzert: Thomas Rottleuthner/Eva Ursprung (A) – „Flare“ - Komposition
für Gasflares, Stimmen und 2 Saxofone unter Verwendung von Interviews von
Sokari Ekine. 

11:30 Symposium: 
Emanuel Danesch (A), Sandy Cioffi (USA), Jerry Sonny Ugokwe (NG), Sokari
Ekine (NG/UK), Rubina Möhring (A), Akintunde Akinleye (NG), Ifeoma Gladys
Ugiomoh (NG).
Moderation: Godswill Eyawo.

Ich sehe die große Chance der Fotografie darin, dass sie ein Gefühl für
Humanität zu wecken vermag. Wenn Krieg die Folge eines Zusammenbruchs der
Verständigung ist, dann ist Fotografie als eine Form der Verständigung das
Gegenteil von Krieg; richtig eingesetzt, kann sie sogar zum Gegengift
werden. —James Nachtwey

Engagierte AktivistInnen versuchen mit unterschiedlichen Medien, auf die
Situation in Krisengebieten aufmerksam zu machen: die unabhängigen
FilmemacherInnen Emanuel Danesch und Sandy Cioffi, die Bloggerin Sokari
Ekine ebenso wie der Fotojournalist Akintunde Akinleye oder Rubina Möhring
von “Reporter ohne Grenzen”. Diskutiert werden Fragen der medialen
Berichterstattung, der Potenziale offizieller wie auch unabhängiger Medien,
sowie Aspekte von Pressefreiheit zwischen politischer Zensur und medialem
Sensationszwang.


Filme

Sa, 03.10., 20:00 – 24:00 Uhr: Saloon

20:00 Uhr: Sandy Cioffi „Sweet Crude“
USA 2008, 90min.

„Sweet Crude“ ist die Geschichte der humanitären und ökologischen Folgen von
fünfzig Jahren Ölförderung in Nigerias Nigerdelta, der Geschichte von
gewaltfreiem Protest, und den Mitgliedern einer neuen Protestbewegung, die
sich seit ihrem ersten Kontakt mit der Filmemacherin zur MEND (Movement for
the Emancipation of the Niger Delta) entwickelt hat.
Das Nigerdelta ist ein Pulverfass. Eskalierende Unruhen und Entführungen
durch militante Rebellen haben die Ölproduktion in der Region um 40%
reduziert. Die nigerianische Regierung macht weiterhin Versprechen, die sie
nicht hält, um die Krise zu entschärfen.
Inzwischen leben die BewohnerInnen des Deltas in bitterer Armut. Milliarden
Dollars aus der Rohölförderung werden unter ihren Füßen herausgepumpt, aber
es gibt kein Trinkwasser, keine Sanitäranlagen, keine Infrastruktur,
Gesundheitseinrichtungen oder Schulen.
Die Geschichte des gewaltfreien Protests ist lang. Dieser wurde von der
Regierung immer mit willkürlicher Gewalt gegen die Bevölkerung beantwortet.
Um 2005 hat sich mit der MEND eine bewaffnete Widerstandsbewegung gebildet,
die versucht, durch die Entführung von Ölarbeitern internationale
Aufmerksamkeit auf die Krise in der Region zu ziehen.
Der Film behandelt auch allgemeine Fragen der Ölpolitik, der Massenmedien
und der Rolle unabhängiger JournalistInnen zur Aufdeckung der Wahrheit. Er
handelt von Überleben, Korruption, Gier und bewaffnetem Widerstand. Er zeigt
das Menschliche hinter der Statistik, und analysiert die hochgradig
sensationsgierige Darstellung der Region in den Medien.
www.sweetcrudemovie.com


22:00 Lars Johansson „Poison Fire“
TZ 2008, 28 Minuten

„Poison Fire“ entwickelte sich aus einem partizipativen
Video-Schulungsprojekt der Environmental Rights Action. Ein Netzwerk von
Freiwilligen in den Gemeinden des Nigerdeltas bekam dadurch die Möglichkeit,
eigenständig Videos für Internet und Mobiltelefone herzustellen und zu
publizieren.
„Poison Fire“ folgt einem Team lokaler AktivistInnen beim Sammeln von
Videodokumenten über die Auswirkungen der Ölförderung und das Abfackeln von
Erdgas in verschiedenen Regionen des Deltas. Man sieht Bäche voller Öl,
zerstörte Mangrovenwälder, Bohrlochköpfe, aus deren Lecks monatelang Gas und
Öl austreten, sowie Menschen, deren Überleben durch den Verlust von
Ackerland, Fischfang, Trinkwasser und die gesundheitlichen Bedrohungen durch
das Gasabfackeln gefährdet ist. Jonah Gbemre erzählt, wie er Shell wegen
Gasabfackelung vor Gericht gebracht und überraschend gewonnen hat. Ifie
Lott reiste zur Aktionärsversammlung von Shell in die Niederlande und
stellte dort die Frage: Wird Shell sich an den Gerichtsbeschluss halten? Der
Generaldirektor von Shell schüttelt ihr vor Fotografen die Hand, und Basil
Omiyi, Geschäftsführer von Shell Nigeria, erklärt ihr die Firmenpolitik von
Shell und deren Bemühungen um soziale Entwicklung. Der Gerichtsbeschluss
wurde von Shell bisher ignoriert.
www.poisonfire.org


23:00 Uhr Emanuel Danesch „CSR – Versprechen Verantwortung“,
A 2006, 51 Minuten

Zwei österreichische Konzerne versprechen Verantwortung. Zwei Situationen
sprechen dagegen. Der Film zeigt einerseits wie viel/wenig Corporate Social
Responsibility (soziale, ökonomische und ökologische Verantwortung von
Unternehmen) zweier österreichischer Konzerne (OMV und VA Tech) wert ist und
weiters, was vom Versprechen zur Verantwortung dieser Konzerne am Ende der
Einflusskette übrig bleibt – dort wo die Firmentätigkeiten ihren sozialen
Niederschlag finden: Im Süden des Sudan leben Menschen seit Jahren als
Flüchtlinge, weil sie von ihrer Regierung gewaltsam aus ihren Dörfern
vertrieben wurden, damit ausländische Ölkonzerne – darunter die OMV –
Erdölexplorationen betreiben können.
In Südostanatolien werden kurdische Dörfer wegen eines staatlichen
Staudammprojektes überflutet, das von der VA-Tech beliefert wird. Dennoch
gelten beide Firmen als Vorreiter für Corporate Social Responsibility:
Soziale Verantwortung von Konzernen.
www.danesch.at/films/csr.html


Ausstellung bis 19. 10. Di – So 10:00 – 18:00 Uhr

Akinbode Akinbiyi (NG/D), Akintunde Akinleye (NG), Timipre Willis Amah (NG),
Sandy Cioffi (USA), Pamela Dore (USA), Pius Utomi Ekpei (NG), George Esiri
(NG),
Michael Glawogger (A), Tim A. Hetherington (USA/UK), Chris Hondros (USA),
Uche James-Iroha (NG), Lars Johansson (SE), Michael Kamber (USA), Ed Kashi
(USA), R.
Nkwonta (NG), Emeka Okereke (NG), Sunday Ohwo (NG), George Osodi (NG/UK),
Jacob Silberberg (USA), u.a.

Die Ausstellung beleuchtet anhand von Fotoarbeiten internationaler
Pressefotografen sowie künstlerischer Fotografen aus der Region die
„blinden Flecken“ unserer Wahrnehmung. Das Erdöl, das zu einem wesentlichen
Ausmaß unseren Lebensstandard bestimmt, hinterlässt an den Orten seiner
Förderung unterschiedlich spektakuläre Spuren der Verwüstung und des
sozialen Elends. Mediengerecht inszenierten Bildern von „berichtenswerten
“ Ereignissen wird das häusliche Umfeld einer Bevölkerung gegenüber
gestellt, die gelernt hat, mit der Katastrophe zu leben


KuratorInnen: Hans Nevidal, Eva Ursprung.
FORUM STADTPARK, Koproduktion steirischer herbst, in Kooperation mit Grüne
Akademie und Südwind


FORUM STADTPARK
Stadtpark 1, 8010 Graz

Tel: 0043 316 827734 Fax: 0043 316 827734-21
info at forumstadtpark.at | www.forumstadtpark.at



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