**H-I-T** Balkanica special: Tribute to Shaban - Postgarage 20.6.

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Di Jun 10 12:20:56 CEST 2008


Balkanica special: TRIBUTE TO SHABAN
Saban Bajramovic 1936 - 2008

FREITAG 20. Juni 2008
POSTGARAGE GRAZ

BJs & Guests
Doors open 22:00 

http://www.balkanica.org

09. Juni 2008, 19:53  – Von Enver Robelli Er war die «schwarze Stimme» des
Balkans

Ein Liedermacher, der wie kein anderer die Musik, die Trauer und das
Lebensgefühl der Roma verkörpert hat.

Eines der letzten Bilder von Saban Bajramovic ist vor knapp einer Woche
entstanden. Es zeigt den weltweit berühmtesten Roma-Sänger am Gartentor vor
seinem Haus in der südserbischen Stadt Nis. Bajramovic verabschiedet sich
gerade mit einem schmerzvollen, melancholischen Lächeln von einem Belgrader
Politiker. Dieser hat den herzkranken Künstler besucht und ihm einen kleinen
Geldbetrag geschenkt. Für die Medikamente. Endlich und viel zu spät
erinnerte sich der Staat an diesen Liedermacher, der wie kein anderer die
Musik, die Trauer und das Lebensgefühl der Roma verkörpert hat. Am Sonntag
ist Saban Bajramovic 72-jährig gestorben. «Der König der Roma-Musik ist tot»
titelte die Belgrader Zeitung Blic. Das Blatt «Politika» schrieb, die
«schwarze Stimme» des Balkans sei verstummt.

Die erste Schallplatte nahm Bajramovic in den 60er-Jahren auf, nachdem er
eine Gefängnisstrafe auf Goli Otok verbüsst hatte. Das kommunistische Regime
hatte ihn fünf Jahre lang auf die Strafinsel in der Adria verbannt, weil er
der Liebe wegen aus der Armee desertiert war. Auf Goli Otok (serbokroatisch:
«nackte Insel») gründete er ein erfolgreiches Gefängnisorchester, das auch
die Folterer und Henker der Geheimpolizei unterhalten musste. Zurück in der
Freiheit veröffentlichte Bajramovic 20 Alben, die ihn zum unbestrittenen
Star der Jazz- und Bluesmusik machten. Mit seinem Ensemble «Der schwarze
Mambo» begeisterte er seine Fans nicht nur im ehemaligen Jugoslawien,
sondern auch auf Bühnen zwischen Westeuropa und Indien. Im Herkunftsland der
Roma wurde Bajramovic von international bekannten Politikern wie Jawaharlal
Nehru und Indira Gandhi eingeladen. Dort erklärten sie ihn zum König der
Roma-Musik. In Belgrad gehörte er zu den Lieblingssängern von Staatsgründer
Josip Broz Tito. Das amerikanische Nachrichtenmagazin «Time» zählte
Bajramovic zu den zehn grössten Bluessängern der Welt.
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Das Musizieren lernte der Künstler auf der Strasse. Seine Stimme verbinde
das Pathos des balkanischen Roma-Jazz mit der Spiritualität des Fado,
schrieb einmal ein Musikkritiker. Bajramovic spielte auch in Filmen von Emir
Kusturica («Schwarze Katze, weisser Kater») und Goran Paskaljevic
(«Schutzengel»). Das letzte Album nahm er mit der Mostar Sevdah Reunion auf.
Das siebenköpfige Folk-Ensemble aus der herzegowinischen Stadt wurde während
des Krieges gegründet und ist mittlerweile zum Symbol für ein mögliches
Zusammenleben der verschiedenen Volksgruppen in Bosnien geworden. 
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