[Graetzwerk] SOLD CITY – Vom Schicksal, gut zu wohnen

Karin Schuster schu at mailbox.org
Mi Sep 8 20:17:47 CEST 2021


Liebe Leute,

ich leite einen Aufruf vom uns in zwischen gut bekannten Filmemacherpaar
weiter,

ihre Filme werden immer "von unten" finanziert.

Leitet diesen Aufruf bitte in Eure Kreise weiter - und wer mag,
unterstützt :)

MLG schu



-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: 	SOLD CITY – Vom Schicksal, gut zu wohnen
Datum: 	Tue, 31 Aug 2021 21:07:59 +0200
Von: 	SOLD CITY <film at sold-city.org>
An: 	schu at mailbox.org



Sehr geehrte Frau Karin Schuster AttacGraz,

Ein Patrizierhaus mit mehr als hundert Wohnungen. Im vierten Stock ein
wunderbarer Balkon mit Blick auf einen weitläufigen Park. Das über 100
Jahre alte Parkett der Wohnung hat in den vergangenen 30 Jahren das
Aufwachsen von vier Kindern fast ohne Kratzer überlebt. Türen mit
Bleiverglasungen im Jugendstil werden von Türrahmen mit kunstvollen
Holzschnitzereien umfasst. 3,50 Meter hohe Decken sind mit feinstem
Stuck verziert. Alles für eine Bestandmiete von 750€. Ja, da kann man
schon neidisch werden!

*Vor 10 Jahren kam die Wende.*Zunächst nur ein Schreiben, die Miete
müsse fortan auf ein neues Konto überwiesen werden. Keine Mieterhöhung.
Aber dass das Haus an einen Fond mit Sitz in den Malediven verkauft
wurde, machte ein mulmiges Gefühl. Als dann das Dach leckte, kümmerte
sich die neue Verwaltung nicht um die Reparatur. Selbst als das Fallrohr
über der Wohnung leckte, war trotz aller Anrufe niemand erreichbar.
Wasserschäden nervten die ersten Mieter derart, dass sie auszogen. Nicht
zu verstehende Bauarbeiter in Turnschuhen und T-Shirts begannen sogleich
in den leeren Wohnungen mit Modernisierungsarbeiten.

*Der Lärm und Dreck triebt dann immer mehr Mieter aus dem Haus*–
befördert von Abfindungsangeboten und derben Kündigungsdrohungen. Nach
10 Jahren wohnt hier nur noch die Familie im vierten Stock – nachts
öfters gefordert, mit Kübeln das vom Stuck tropfende Wasser aufzufangen.
In den anderen Wohnungen ist jetzt zu sehen, was hier Modernisierung
bedeutet: Das wertvolle Parkett ist überall herausgerissen ebenso die
geschnitzten Türrahmen, das eingelassene bemalte Bleiglas zerschlagen
ebenso wie der Stuck.

*Modernisierung als stillose Barbarei *Welchen Sinn kann das haben? Ganz
einfach: Das Patrizierhaus ist in den 10 Jahren um das Fünffache
wertvoller geworden. Jede steril modernisierte Wohnung wird anschließend
für mehr als 1 Millon € als Eigentumswohnung verkauft. Für viele ist das
nur eine Kapitalanlage und kann dann jenseits von 30 € / qm vermietet
werden. Zumindest für den Fond ergibt das eine satte Rendite.

*Schläft die Politik, *die das zuläßt? Nicht ganz. Ausgerechnet im sog.
Baulandmobilisierungsgesetz haben kürzlich SPD-Bundestagsabgeordnete
gegen den beinharten Widerstand der CDU durchgesetzt, dass Städte die
Umwandlung in Eigentumswohnungen erschweren und auch verbieten können,
wenn in einem Haus mit mehr als 5 Wohnungen zwei Drittel der
Mietparteien gegen die Umwandlung sind. Zweifellos ein Fortschritt – der
leider aber nicht greift, wenn es dem „Investor“ gelingt, das Haus
komplett zu entmieten. Und viele der im Hauskauf aktiven Fonds haben
mittlerweile eine eigene Abteilung, die erforscht, wie staatliche
Verbote effektiv umschifft werden. So gibt es schon jetzt, und bald noch
viel mehr erfolgreiche Wege, die das Umwandlungsverbot umgehen – wenn
nur eine hohe Rendite winkt.

*Nur Maßnahmen, die an die Wurzel des „Betongolds“ *gehen, haben ein
Chance, diese Invasion ernsthaft zu gefährden. Dies könnte die Berliner
Initiative „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ durchaus leisten. Eine
Mehrheit im Volksentscheid am 26.09.2021 würde eine Wende in der
Wohnungspolitik für ganz Deutschlands bedeuten. Deshalb der Aufruf an
alle: Mobilisieren Sie Ihre Freunde, Bekannten, Kolleg*innen und
Verwandte mit Wohnsitz in Berlin! Ein „Ja“  im Berliner Volksentscheid
am 26.09.2021 könnte uns allen helfen!

*Wer kann – komme  bitte zur vorbreitenden bundesweiten Mietendemo am
11.09.2021um 13h Berlin Alexanderplatz*

*Doch leider wird auch ein erfolgreicher Volksentscheid kein
Selbstgänger sein*. (Siehe das Urteil gegen den Mietendeckel) So oder so
wird es engagierte und aufgeklärte Bürger*innen brauchen, um den
Wahnsinn der Mieten zu stoppen. Und wie die anderen „Filme von unten
<https://sold-city.org/de/film-von-unten>“ „Bahn unterm Hammer
<https://www.kernfilm.de/index.php/de/aktuelle-filme/11-bahn-unterm-hammer>“,
„Water Makes Money <https://www.watermakesmoney.org/de/>“ und „Der
marktgerechte Patient
<https://der-marktgerechte-patient.org/index.php/de/>“ eindrücklich
gezeigt haben, kann auch der Film „SOLD CITY – Die marktgerechten
Mieter*innen <https://sold-city.org/de/>“ ein mächtiges Hilfmittel der
Mieter*innenbewegung werden.

*Solch ein Film wird nur mit Ihrer Unterstützung entstehen können! Danke
für Ihren großzügigen Beitrag zur Entstehung des Films *„*SOLD CITY*
<https://www.sold-city.org/de/>“*!***

*Laßt**uns lebbare Alternativen zum Mietenwahsinn diskutieren Wohnen
darf keine Frage des Geldbeutels ist. **Ohne die wachsende Schere
zwischen uns und den Superreichen gäbe es keine Mietexplosion. 
Doch**Aufklärung stärkt unsere Kraft und Solidarität.***

·         *Sie alle haben jetzt schon 50.454 EURO*zusammengetragen Das
ist wirklich großartig - doch leider noch nicht genug!

·         Verbreiten Sie den Aufruf anbei weiter an Ihre Freunde und
Bekannten!

*160.000 EURO <https://www.sold-city.org/de/ihr-beitrag>***

ist die /Filmförderung von unten/, die das Fundament des Films errichten
soll

 

*Ihr „SOLD CITY“ - Filmteam
Leslie Franke, Herdolor Lorenz, Alexander Grasseck und Stefan Corinth*

* *

*film at sold-city.org* <mailto:film at sold-city.org>*| **www.sold-city.org*
<http://www.sold-city.org>*| **Kernfilme on Demand*
<https://vimeo.com/kernfilm/vod_pages>

* *

*Auch unsere drei letzten Filme haben nichts an Aktualität eingebüßt:*

*Der marktgerechte Patient*
<https://der-marktgerechte-patient.org/index.php/de/>*– **Der
marktgerechte Mensch*
<https://www.marketable-people.org/index.php/de/>*– **Wer Rettet Wen?
Reloaded* <https://whos-saving-whom.org/index.php/de/>

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