[Graetzwerk] Seebrücke - Gruppe in Graz?

Brigitte Kratzwald brigitte.kratzwald at commons.at
Sa Aug 11 14:53:43 CEST 2018


liebe alle,

seit längerem verfolge ich schon die seebrücke-bewegung in deutschland
und dachte, das sollte es auch bei uns geben. nun war am donnerstag die
erste seebrücke-demo in wien und ich würde sehr gerne in graz dazu
etwas machen.

die seebrücke bewegung ist ein breites bündnis und richtet sich gegen
den menschenverachtenden umgang mit menschen, die ihr leben aufs spiel
setzen, um nach europa zu kommen, gegen die festung europa, gegen
abkommen mit diktatoren und zwielichtigen milizen, gegen
anlandeplattformen oder was immer an grauslichkeiten täglich neu
auftaucht und gegen die kriminalisierung der retter*innen. 
mehr infos auf https://seebruecke.org/ und unten im mail.

es gibt auch enge verbindungen zu der bewegung der solidarity cities.
https://solidaritycities.eu/

meine frage: gibt es unter euch menschen, die sich gerne einmal mit mir
treffen würden, damit wir überlegen können, was wir in graz machen
wollen? eine demo ist nicht meine erste priorität, wenn jemand eine
organisieren will, würd ich natürlich hinkommen ;), aber wir haben
sicher mehr ideen, von infoständen bis zu künstlerischen interventionen
und vor allem müssten wir uns erst einmal breit aufstellen, vielleicht
medien ansprechen.

mir geht es vor allem drum, einen alternativen diskurs zum thema
menschen auf der flucht aufzubauen. obwohl es schon immer mehr
vernünftige ansätze gibt, gehen die doch eher in die richtung, dass wir
die menschen als arbeitskräfte brauchen, bzw dass die wirtschaft offene
grenzen braucht.

einen solidarischen, humanitären diskurs zu dem thema vermisse ich in
österreich schmerzhaft und denk mir, es geht vielleicht manchen von
euch auch so.

ich würd mich über positive rückmeldungen freuen!

lg
brigitte

hier noch ein paar infos:


Die Bewegung SEEBRÜCKE hat sich Ende Juni gegründet, als die „Lifeline“
mit 234 Menschen an Bord tagelang auf hoher See ausharren musste und in
keinem europäischen Hafen anlegen konnte. Zu diesem Zeitpunkt hatten
bereits mehrere Städte und Länder angeboten, die Menschen von der
„Lifeline“ aufzunehmen.

Doch statt die Solidarität innerhalb der Bevölkerung anzuerkennen,
nutzen europäische Politiker*innen wie Seehofer, Salvini und Kurz die
Not der Menschen aus, um ihre eigenen Machtkämpfe auszutragen. Sie
treten damit internationale Menschenrechte mit Füßen. Das ist
unerträglich und widerwärtig.

Aus Empörung über diesen Zustand haben sich einige Aktivist*innen, die
seit Jahren ehren- und hauptamtlich in der Geflüchtetenhilfe arbeiten,
in einer Messenger-Gruppe organisiert. Daraus erwuchs innerhalb weniger
Tage die Bewegung SEEBRÜCKE, der sich deutschlandweit viele Menschen
angeschlossen haben. Über 35.000 Menschen sind bis heute im Namen der
SEEBRÜCKE auf die Straßen gegangen.

In diesen Minuten, Stunden und Tagen laufen weiterhin Boote von Libyen
aus. Viele Menschen werden keine Hilfe erhalten, denn aufgrund der
Kriminalisierung von Seenotrettung sind derzeit fast keine Schiffe auf
dem Mittelmeer. Das Sterben von Menschen wird damit von Politiker*innen
billigend in Kauf genommen. Das ist eine unfassbare humanitäre
Katastrophe, die verhindert werden muss.

Wir wollen nicht weniger Rettung, sondern viel, viel mehr!
-- 
Mag.a Brigitte Kratzwald
Mühlgraben 8
A-8061 Sankt Radegund bei Graz
brigitte.kratzwald at commons.at
Tel: 0043/699/11286557

http://commons.at




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