[Graetzwerk] Herzliche Einladung: 10.12. - Präsenz der Vielen

Karin Schuster schu at mailbox.org
So Nov 26 09:34:59 CET 2017


Liebe Leute,

ich leite die Einladung vom Forum Stadtpark an Euch weiter

Mit lieben Gruß

Karin schu




feldstellen flyer vorderseite

*feldstellen* **
**PRÄSENZ DER VIELEN *
10. Dezember 2017, Treffpunkt 7:00, Sonnenaufgang 7:33
Platz der Menschenrechte, Stadtparkbrunnen, Graz

In einer Gegenwart, die aus den Fugen gerät, in der Menschen sich
ausgrenzend auf nationale Identität beziehen, gibt es den Wunsch nach
einem lebendigen Miteinander. Am Tag der Menschenrechte, dem 10.12.2017,
versammeln sich zum Sonnenaufgang bis zu 1248 Menschen am Platz der
Menschenrechte im Grazer Stadtpark. In einem Abstand von jeweils 1,8
Metern zueinander füllt sich somit die gesamte Fläche vom Brunnen über
die Wiese durch das Forum Stadtpark mit Menschen. Die Körper, einer
neben dem anderen, ergeben ein Monument, eine temporäre Skulptur, ein
Netzwerk. Die Anwesenheit zeigt Entschlossenheit: stehen, standhaft für
Menschlichkeit. Im gemeinsamen Moment bildet sich eine Vielheit. Ein
Statement. Ein Feld der Empathie.
Dazu laden wir herzlich ein!

Nach dem Sonnenaufgang gibt es Frühstück für alle


*Zum Hintergrund*


Als beliebten und vielfältig genutzten öffentlichen Raum werden an den
Grazer Stadtpark unterschiedliche Ansprüche herangetragen. Seit jeher
ist das, was hier möglich, erlaubt oder verboten ist – und das, was
trotzdem passiert – ein heiß umkämpftes Politikum. Nicht zufällig liegt
der Platz der Menschenrechte in der Mitte dieses Parks. Seit 1973
erstreckt er sich rund um den Stadtparkbrunnen bis hin zum Pavillon.

In diesem Umraum finden seit einigen Monaten als Vorbereitung zur Aktion
feldstellen* sogenannte „Schwellengespräche“ statt, in denen Fragen der
Öffentlichkeit im öffentlichen Raum diskutiert werden. Teilgenommen
haben Künstler*innen, Menschen, die im Stadtpark wohnen, der Finanz- und
Kulturstadtrat, ein Sozialarbeiter, eine Richterin,
Wissenschafter*innen, ein Polizeibeamter und zahlreiche Passant*innen.
Immer wieder geht es dabei um Fragen des friedlichen Zusammenlebens: wie
können Menschen ihren Bedürfnissen nachgehen, ohne dass andere
benachteiligt werden? Wie geht man mit ungleichen Machtverhältnissen um?
Wie mit existenzieller Not? Was bedeuten die Menschenrechte in einer
zusehends verunsicherten Gesellschaft?


*Zum Projekt*


In einer individualisierten und durch beständigen Wettbewerb
gekennzeichneten Welt ist es notwendig, neue Bezugspunkte, Schnittmengen
und Vielheiten zu erdenken und aufzubauen. Diese Frage nach dem „Wir“
einer gemeinsamen, lebendigen Öffentlichkeit ist wichtiger denn je,
erheben doch jene gesellschaftlichen Kräfte Anspruch auf seine
Definition, die dieses Wir als exklusiv und wenig veränderlich
verstehen. Dabei ist die Frage der Gemeinsamkeit in einer durch soziale
Fragmentierung, größer werdende Vermögensunterschiede und Migration
geprägten Wirklichkeit nicht einfach zu beantworten.

Das Projekt „feldstellen* PRÄSENZ DER VIELEN“ ist der Versuch, eine
solche Vielheit für einen Moment sichtbar zu machen: eine Versammlung
unter dem Credo der Menschlichkeit. Der künstlerisch-gestalterische
Eingriff liegt in der Form der Aufstellung. Angezeichnet am Boden durch
eine Vielzahl an unterschiedlichen Leuchtkörpern entsteht in der
Dunkelheit ein Feld aus Licht. Durch die Anordnung in Form eines
Dreiecks-Rasters im Abstand von 1,8 Metern hat jeder Mensch im Feld
genug Platz für sich selbst. Zugleich befinden sich jeweils sechs
Menschen in Reichweite, um – wenn gewünscht – eine Verbindung
herzustellen. Zusammen ergibt dies eine Art „soziale Plastik“ im
wörtlichen Sinn, der die Form der Wabe zu Grunde liegt. Die frühe
Uhrzeit und die zu erwartende Kälte machen das Statement des gemeinsamen
Stehens zu einer entschlossenen Geste: sich einmal überwinden, im Namen
der Menschenrechte.

Die Performance läuft sehr minimalistisch ab. Nach einer Begrüßung durch
eingeweihte „Pat*innen“ finden alle ihren Platz. Danach geht es um nicht
mehr und nicht weniger als das gemeinsame Erleben eines zwar
alltäglichen aber auch sehr hoffnungsvollen Moments: des Sonnenaufgangs.
Verteilt gibt es Klangquellen, die zum genauen Zeitpunkt des Aufgangs um
7:33 ein Klangfeld erzeugen und die Sonne somit auch bei Nebel
wahrnehmbar machen. Danach wird es still.

Im Anschluss an diese Mischung aus künstlerischem Happening, politischer
Manifestation und öffentlichem Ritual laden wir zum Frühstück und die
Versammlung löst sich in Geselligkeit auf.


Teilnehmende Künstler*innen:

Nayari Castillo, Franziska Hederer, Robin Klengel, Margarethe
Maierhofer-Lischka, Heidrun Primas, Helene Thümmel, Clara Wildberger und
Nikolaos Zachariadis.


FORUM STADTPARK in Kooperation mit dem Institut für Kunst im
öffentlichen Raum Steiermark


flyer feldstellen rückseite

-- 
***
Heidrun Primas
Leitung FORUM STADTPARK 
Stadtpark 1, A-8010 Graz +43 316 827734 15
primas at forumstadtpark.at

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