[Forumnews] Programm vom 10.11. bis 16.11.

Martin Erhart erhart at forumstadtpark.at
Di Nov 4 12:15:14 CET 2008


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*Jubiläum
FS 48+ | Das 50-Jahre-Jubiläum des FORUM STADTPARK*
*2. Wochenende*

/Fr, 14.11. - So, 16.11., Hauptraum, Saloon/

*Faschismus als Kontinuität -- Avantgarde als Widerpart?*

Das zweite Wochenende im Rahmen des 50-Jahre Jubiläums "FS48+" wird sich 
am Freitag dem lokalen Rahmen widmen -- eine Analyse des Nachkriegs-Graz 
und seinen aktuellen faschistischen Kontinuitäten, sowie der Frage nach 
der Rolle des FORUM STADTPARK als kritischer Gegenpol zur 
Gesellschaftspolitik Österreichs.
 
Darüber hinaus werden die engen Grenzen des Steirerlands gesprengt und 
es wird zum "internationalen" Diskurs über die Avantgarde, ihre 
Geschichte und über Vergangenheit und Gegenwart politischer Kunst 
geladen. Ein musikalisches Set wird von der Plattform VELAK präsentiert, 
ein Happening der paranoiden Art inszeniert die zweite liga für kunst 
und kultur featuring Michael Ostrowski TM. Das Motiv lautet: "50 Jahre 
Paranoia".

_*Freitag, 14.11.*_

18:30 Uhr
*Eröffnung*

19:00 Uhr
*Plurilog mit Sarah Foetschl und Ralf B. Korte, Hauptraum*
Literat und Zeithistoriker Ralf B. Korte, dessen Publikation 
"d'annunzio. D'annunzio.. semisphären zum comandante" demnächst 
erscheinen wird, referiert über sein Spezialgebiet des klassischen 
Avantgardebegriffs -- von der militärischen Basis zur progressiven 
Kunstgeschichts-Forschung wird gemeinsam mit Sarah Foetschl Plurilog 
orientiert das Feld von "eia eia àlala" futurismus & faschismus in nuce: 
fiume 1919-20 behandelt werden.

21:00 Uhr
*Berndt Luef: Der Schlager -- eine musikalisch politische Analyse, 
Hauptraum*
Das Politische in der Musik erörtert am Beispiel des deutschen Schlagers 
der Musiker und Jazz-Komponist Berndt Luef: Seit den 1980er Jahren 
erlebt der deutsche Schlager eine Renaissance in quantitativem Ausmaß 
und ist eine kommerziell erfolgreiche Verbindung mit der so genannten 
"Volksmusik" eingegangen. Die Ideologie, die in den Texten komprimiert 
perpetuiert wird, sowie die Form ist jedoch heute dieselbe wie in den 
"goldenen 50er Jahren". Der Schlager als Typus entbehrt allen Elementen, 
die der Disziplinierung der Massen entgegenwirken könnten, seine 
weitreichende Popularität im deutschen Sprachraum führte ab den 1930ern 
zu einem bis heute nicht ausgeglichenen Aderlass der deutschen 
Musikkultur und zu einer "reinen und der Schönheit dienenden" 
Harmonielehre: Durch rigorose Vereinfachung wird der Dreiklang zu dem 
stilbildenden Akkord und die Funktionsharmonik zu dem stilbildenden 
Prinzip. Berndt Luef unternimmt eine Ideologie- und musikalische Analyse 
diverser Phänomene samt Hörbeispielen.

anschließend
*Thomas Rottleuthner und das Parkorchester*
Ein nahtloser Übergang in eine klangliche Reflexion von und mit dem 
Parkorchester FORUM STADTPARK Graz. Unter der Leitung von Thomas 
Rottleuthner und mit Pokorn, Lang, Czihak, Meinhardt, Stupar, Luef, 
Thausing.

_*Samstag, 15.11.*_

10:30 Uhr
*Stadtrundgang mit Werner Fenz. In Bewegung setzen. Kunst als Motor 
kollektiver Erinnerung*
Der Rundgang führt u.a. zu Serge Spitzers "Brunnenwerk" im Stadtpark, zu 
Alexander Silveris "Kriegerdenkmal" und Barbara Baur-Edlinger "Ehrenring 
für Oktavia Aigner-Rollett beim Paulustor sowie zu den nicht mehr 
sichtbaren Projekten "Mur" von Fedo Ertl und "Und ihr habt doch gesiegt" 
von Hans Haacke.Treffpunkt: FORUM STADTPARK. Begrenzte 
TeilnehmerInnenzahl. Anmeldung unter info at forumstadtpark.at oder 
0316/827734.

ab 17:00 Uhr
*Faschismus als Kontinuität -- Avantgarde als Widerpart?*
Gesellschaftspolitische Bedingungen und Herausforderungen im 
Spannungsfeld Politik/Kunst in der Steiermark in den letzten 50 Jahren. 
Symposion, Hauptraum. Moderation: Christian Stenner.

18:00 Uhr
*Karin Gradwohl-Schlacher und Christine Grond*
Karin Gradwohl-Schlacher (Graz) analysiert, welche personellen 
Kontinuitäten aus der NS-Zeit es im literarischen Nachkriegsgraz gegeben 
hat. Bestimmten weiterhin antikommunistische und nationalistische 
Diskurse das Graz Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre? Zur Frage, 
wie es möglich war, dass mit dem FORUM STADTPARK -- zu Beginn mit 
Unterstützung konservativster Kreise -- gerade hier ein Zentrum der 
"Avantgarde"  entstand, das u.a. ein künstlerisches Zentrum des 
Widerstands gegen die herrschende Politik im Land war, referiert 
Christine Grond (Krems), Herausgeberin des Buches "Forum Stadtpark -- 
Die Grazer Avantgarde von 1960 bis Heute".

20:00 Uhr
*Jogi Hofmüller und Reni Hofmüller*
Jogi Hofmüller und Reni Hofmüller sind beide seit den 1980er-Jahren in 
Graz in verschiedenen gesellschaftspolitischen und künstlerischen 
Netzwerken aktiv. Am Anfang stand hier etwa die Illegalität eines 
Piratenradios, mehrere Hausbesetzungen zur Gründung autonomer 
Strukturen. Künstlerische Interventionen verstanden und verstehen sich 
dabei als Gesellschaftskritik. Dennoch sind inzwischen auch aus den 
ehemals illegalen Aktionen anerkannte und teilweise etablierte 
Einrichtungen der Medien- und Kunstlandschaft geworden. Inwieweit hat 
sich dadurch der künstlerische bzw. politische Ansatz der Arbeit verändert?

21:45 Uhr
*Ines Aftenberger und Daniel Erlacher*
Ines Aftenberger, Autorin des Buches "Die neue Rechte und der 
Neorassismus" referiert über die Kontinuität rechter Diskurse bzw. des 
Rechtsextremismus in Graz und wie mit praktischen antirassistischen 
Strategien darauf reagiert werden soll. Über aktuelle Formen politischer 
und gesellschaftskritischer Kunst in Graz am Beispiel der Formate 
Elevate und agit:DOC im FORUM STADTPARK berichtet Daniel Erlacher.

_*Sonntag, 16.11.*_

14:00 Uhr
*Stadtrundgang mit Gerald Lamprecht: Erinnern und Vergessen. Das 
nationalsozialistische Erbe im Gedächtnisraum der Stadt Graz*
Besonders das Gedenken und Erinnern an die Zeit des Nationalsozialismus 
unterlag seit der Befreiung 1945 einem steten Wandel. Es war und wird 
begleitet von einer Vielzahl gesellschaftspolitischer Diskurse, die sich 
in den heute sichtbaren Denkmälern materialisierten. Der Rundgang wird 
sich mit eben diesem Wandel des öffentlichen Umgangs mit dem 
Nationalsozialismus beschäftigen. Anhand der Analyse mehrerer Denkmäler 
im Zentrum von Graz wird die ambivalente Geschichte der Zweiten Republik 
von der "Opfer" zur "Mittäterthese" erzählt. Treffpunkt: Vor dem FORUM 
STADTPARK. Begrenzte TeilnehmerInnenzahl. Anmeldung unter 
info at forumstadtpark.at oder 0316/827734.

19:00 Uhr
*Theaterperformance "50 Jahre Paranoia" von und mit der zweiten liga für 
kunst und kultur, Hauptraum*
Ein Happening der paranoiden Art inszeniert die zweite liga für kunst 
und kultur featuring Michael Ostrowski TM. Das Motiv lautet: "50 Jahre 
Paranoia". die zweite liga für kunst und kultur (Graz) beschäftigen sich 
für einen Abend mit Avantgarde, Terrorismus, Filme machen.

21:00 Uhr
*Konzert der Plattform VELAK, Hauptraum*
Als Abschluss des zweiten und zum AuftTheaterperformance "50 Jahre 
Paranoia" von und mit der zweiten liga für kunst und kultur, 
Hauptraumakt des dritten 48+ Symposions wird am Sonntag Abend ein 
musikalisches Set von der Plattform VELAK präsentiert, die als acht- bis 
zehnköpfiges Wesen die Räumlichkeiten bespielt. VELAK -- Verein für 
Elektroakkustik -- veranstaltet seit 2004 die monatliche Konzertreihe 
Velak Gala. Abseits der in Österreich bekannten Namen des Genres der 
Neuen Musik, dient die Gala vor allem jungen KünstlerInnen, die sich 
individueller (elektronischer Ton-) Sprache bedienen, als Plattform für 
kollektive Arrangements.
*
_Freitag, 14.11. - Sonntag, 16.11._*

*Intervention
Architektur aus den Ecken Part II, Hauptraum*
In der Sparte Architektur gibt es während der FS 48+ Wochenenden 
Kopfhör-Ecken mit kritischen Stellungnahmen aus der Architektur. Die 
Themenpalette reicht von Shopping über Partizipation, von 
Straßenokkupation über Städteroulette bis hin zur Hochglanzarchitektur. 
Destilliert aus dem Archiv und gemixt mit Interview-Auszügen der 
Gegenwart werden den Interessierten polarisierende Standpunkte näher 
gebracht. Über die drei Wochenenden gibt es jeweils einen 
Zwei-Jahrzehnte-Schwerpunkt. So formiert sich im Hauptraum des Forums 
über die Ecken ein Spannungsfeld der Positionen, räumlich wie auch 
thematisch.

*1970er*
Jörg Wallmüller/Eilfried Huth vs. Splitterwerk -- Wohnen ohne Ende vs. 
Architektur ohne Partizipation. Wie stellt sich die Partizipation im 
Wohnungsbau und früher Konzepte der partizipativen Architektur zu einer 
Architektur ohne Partizipation von heute dar?

*1980er*
Ernst Giselbrecht vs. Martin Krammer -- Vom FORUM STADTPARK zum HdA vs. 
vom HdA zum FORUM STADTPARK. Die Gründung des HdA im Jahr 1987 und die 
Positionierung des Forums als DIE schnelle Plattform, um Dinge, die 
wichtig erscheinen, öffentlich zu machen als Gegenüberstellung zur 
Geschwisternschaft HdA -- FORUM STADTPARK heute und das daraus 
resultierende Selbstbild/Fremdbild des Forums.


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Eins schöne Woche wünscht

Martin Erhart
Presse u Öffentlichkeit
FORUM STADTPARK
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