+comunity+ Solidaritäts-Posteraktion zum Mitmachen: "Danke ist nicht genug"

Gernot Tutner tutner at mur.at
So Apr 19 20:40:48 CEST 2020


On 19.04.2020 20:30, ft at mur.at wrote:
> 
> Quoting Ludwig Zeininger <lu at mur.at>:
> 
>> „Jede Widerstandsgeste, die kein Risiko in sich birgt und keine Wirkung
>> hat, ist nichts als geltungssüchtig.“
>>
>>
>>
>> ihr/wir privilegierten wichser
> 
> ... exakt! Aber masturbieren (vulgo wichsen) ist ja durchaus riskant - 
> in der Regel will man sich lieber nicht dabei erwischen lassen. 
> Gleichzeitig lässt es sich durchaus als emanzipatorischer Akt des 
> Widerstands gegen religiöse Vermehrungsgebote und Lustfeindlichkeiten 
> lesen. Insofern: Wichser scheint mir als diffamierender Begriff doch 
> eher ungeeignet - nicht zuletzt, weil er exakt diese Lustfeindlichkeit 
> affirmiert.
>    Andererseits kommt mir vor, dass revolutionäre Kalendersprüche wie 
> der zitierte über Widerstandsgesten ihrerseits so risikolos wie wohlfeil 
> sind - weil sie einerseits mit Autorität zu wissen behaupten, was ein 
> irgendwie angemessenes Risiko sei und zum anderen, weil auf dem Blatt 
> für morgen zB sowas stehen könnte wie "Keine Geste des Widerstandes ist 
> vergebens, keine wird vergessen." Beide Sätze bieten wirklichkeitferne 
> Verallgemeinerungen an, beide sind ein undifferenzierter gequirlter 
> Quark, beide lassen sich endlos wie Zinnsoldaten gegeneinander stellen 
> und führen zu den spätestens seit den 1960ern beliebten "Aber schon Marx 
> wusste ..." "Aber Mao sagt ..." "Aber bei Foucault heißt es ..." 
> "Agamben hat doch recht, wenn er ..."-Debatten, die zwar jedes 
> Geltungsbedürfnis befriedigen können können, aber die in der Regel dann 
> doch eher arm an Risiken und Konsequenzen sind.
>    Was schließlich - wenigstens in meiner bescheidenen Lebenspraxis - 
> dazu führt, dass mich Handlungen tendenziell mehr interessieren als 
> Kalendersprüche.
> 

Hat er's so gemeint, der Ludwig?

Ludwig?

lg
Gernot


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