+comunity+ Blogs - wo und bei wem und wie?

ms at mur.at ms at mur.at
Di Okt 16 22:38:40 CEST 2018


Zitat von "Jogi Hofmüller \"- mur.at\"" <jogi at mur.at>:
>> # Er soll von verschiedenen Autorinnen befüllbar sein.
>> # Es soll problemlos möglich sein, Bilder mit Texten zu kommentieren.
>> # Und es muss nicht unbedingt eine der großen Blog-Plattformen
>
> Ich tu das ja nur ungern, aber Wordpress kann das alles, und als mur.at
> Mitglied kannst sowas bei uns haben.  Ungern tu ich wordpress promoten,
> aber viel Besseres gibt's halt leider nicht :(

im prinzip muss ich natürlich dem jogi zustimmen, trotzdem bin ich in  
diesen dingen bekanntlich noch ein bisserl kompromissloser, und möchte  
daher alternative lösungsansätze, die mir wesentlich vorbildlicher  
erscheinen, auch nicht unerwähnt lassen:

1. grundsätzlich würde ich zum heutigen zeitpunkt unbedingt zu einer  
lösung raten, die als "static website generator" fungiert. damit wird  
die sache nicht nur deutlich sicherer, sondern auch mit erheblich  
weniger arbeitsaufwand längerfristig wartbar und archivierbar.

2. auch würde ich das ganze, speziell wenn mehrere autoren  
zusammenarbeiten, unbedingt mit hilfe von "git" abwickeln.

dabei handelt es sich um ein revision control system, wie es  
hauptsächlich von programmieren benutzt wird, um im team verteilt im  
netz an projekten zusammenzuarbeiten, aber trotzdem alle beiträge und  
änderungsschritte vernünftig nachvollziehen und zusammenführen zu  
können.

die entsprechenden hilfsmittel eigenen sich aber nicht für die  
gemeinsame verwaltung von programmcode, sondern genauso gut auch für  
andere formen der kollektiven texterstellung. natürlich ist das mit  
einer gewissen einstiegshürde verbunden, aber dafür erweist es sich  
oft als derart nützlich, dass ein erlernen derartiger arbeitsmittel  
heute als fast genauso grundlegende kulturtechnik anzusehen ist wie  
einstmals HTML verständnis.

3. zum hosten der webpages würde ich auf GitLab pages  
(https://docs.gitlab.com/ee/user/project/pages/) zurückgreifen.

die beides erwähnten punkte eignen sich nämlich wunderbar, um mit den  
selben mitteln, die programierer gewöhnlich heranziehen, um den  
verteilt entstanden code zusammenzufügen, automatisch zu testen und  
nach freigabe durch die verantwortlichen in fertig ausführbare  
programme zu übersetzten, um damit auch web-sites automatisch zu  
aktualisieren bzw. die inhalte, die gewöhnlich in ganz einfachen  
ausszeichnungssprachen vorliegen, in befriedigend hübsche statische  
web-pages zu übersetzen.

dass ich dafür mittlerweile auf GitLab zurückgreifen würde, statt  
entsprechende services bei mur.at anzuregen, dürfte vermutlich bei  
manchen auf unverstädnis stoßen. obwohl die verwendete software im  
falle von GitLab bekanntlich frei verfügbar ist, und wir damit  
durchaus in der lage wären, derartiges auch selbst anzubieten, halte  
ich es für fast sinnvoller, unsere kräfte auf anderes zu  
konzentrieren. ganz unproblematisch ist das aber natürlich nicht, da  
GitLab mittlerweile auch auf google cloud infrastruktur abgewickelt  
wird, und damit auf umwegen natürlich jede menge information --  
speziell im hinblick auf die authentifizierten benutzer und deren  
aktivitäten --, durchsickern dürften. trotzdem, ich finde es fast  
sinnvoller, wenn wir uns tatsächlich um künstlerische aktivitäten od.  
kleinere verbesserungen an freier software kümmern, statt in  
weitestgehend redundanter weise nur bereits verfügbares nachzuahmen.

4. welchem der unzähligen verfügbaren static website generators man  
den vorzug gibt, ist mehr od. weniger eine geschmackssache bzw. von  
zeit zu zeit neu zu evaluieren.

jogi hat schon einige erfahrungen mit hugo (https://gohugo.io/)  
gesammelt, der in dieser hinsicht sicher zu den empfehlenswertesten  
kandidaten zählen dürfte.

dafür gibt's auch lösungen, die es weniger technik-begeisterten  
kollegen erlauben, über grafische webinterface beiträge zu verfassen  
(https://www.netlifycms.org/  od. die kommerzielle lösung:  
https://forestry.io) ohne dabei die bereits genannten techniken völlig  
aufzugeben zu müssen -- d.h. für diejenigen im team, die effizientere,  
aber nicht ganz so benutzerfreundliche arbeitsmittel bevorzugen, ist  
neben den web-interfaces weiterhin auch ein anderer zugriff bzw. ein  
verfassen/bearbeiten von beiträgen mittels vernünftiger editoren u.ä.  
möglich.

als ausgesprochen exotische und weitestgehend unbekannte lösung unter  
den static website generatoren, würde ich evtl. auch noch gutenberg  
(https://www.getgutenberg.io/) erwähnen, weil ich persönlich tolle  
technische umsetzungen bzw. programmiersprachen für ein nicht ganz  
unwichtiges kriterium in diesem zusammenhang halte.

ich hoffe, das alles bringt dich jetzt nicht völlig durcheinander! :)

es sind ja nur sehr bruchstückhafte andeutungen, die man im detail  
sicher ausführlicher begründen müsste, damit sie verständlich und und  
in ihrer tatsächlichen bedeutsamkeit nachvollzogen werden könnten...

liebe grüße
martin


Mehr Informationen über die Mailingliste comunity