+comunity+ Vorratsdatenspeicherung - kein Aufruf

Jogi Hofmüller - NOC jogi at mur.at
Mo Apr 2 18:40:09 CEST 2012


Liebes mur.at Mitglied,

Bevor wir morgen eine Menge Leute wieder heimschicken müssen, weil wir
die mitgebrachten Datenträger nicht wirklich brauchen können:

  Die Email von gestern "Vorratsdatenspeicherung - ein Aufruf" war
  natürlich ein Aprilscherz!  Und IMHO auch kein verspäteter, wie
  Günther mutmasste, denn gestern war der 1. April :)  Sollten wir hier
  eine Regel in der Form "ein Aprilscherz hat bis 12:00 Uhr angebracht
  zu werden" oder dergleichen verletzt haben, dann bitte um Nachsicht.

Lieben Dank all jenen, die sich mit Tipps und/oder Fragen an uns gewandt
haben.  Auf ein paar Reaktionen möchte ich hier noch eingehen, und
sozusagen en passant gleich den Status Quo bezüglich mur.at und
Vorratsdatenspeicherung darlegen.

Herwig riet uns, die rechtliche Situation nochmals abzuklären, da wir ja
"kein öffentlich zugänglicher kommunikationsdienst, sondern ein
kommunikationsdienst für nette vereinsmitglieder (sind)".  Völlig
richtig, und haben wir.  mur.at fühlt sich von der aktuellen Regelung
nicht betroffen, und wird (wie u.a. die Universitäten) keine Schritte
zur erweiterten Speicherung von Verbindungsdaten unternehmen.  Begründen
tun wir das nicht nur wegen der Nettigkeit unserer Mitglieder, sondern
einfach damit, dass mur.at kein öffentlicher Kommunikationsdienst ist.
Es hat auch nichts mit der Grösse des Vereins zu tun.

Weil andernorts auch Grüsse an die seit gestern Mitlesenden übermittelt
wurden:  die Vorratsdatenspeicherung bedeutet nicht, dass jemand
mit liest.  Hier geht's rein um die Frage des "wer hat mit wem
kommuniziert", und nicht um die Inhalte der Kommunikation.  Letzteres
ist nach wie vor den Geheimdiensten überlassen.

Martin schlug eine effiziente Komprimierung (eventuell nach /dev/null)
vor.  Der Gedanke kam uns schon bei verschiedenen Gelegenheiten
(Backup), aber ein paar Dinge heben wir ja doch auf.  mur.at speichert
an sich schon seit jeher Verbindungsdaten.  Unser Mailserver schreibt
standardmässig mit, woher und wohin Emails gehen, wann/wo Fehler
auftauchen und dergleichen.  Diese Logfiles heben wir derzeit 67 Tage
lang auf.  Diese  Aufzeichnungen sind oft wichtig, wenn es um die Suche
nach 'verschwundenen' Emails geht.  Und die Löschfrist von 67 Tagen hat
sich im Laufe der Jahre als vernünftig herausgestellt;  sprich:  länger
zurück hat noch nie jemand nach den Ursachen eines Email-Problems
gefragt.

Gleichlang hebt mur.at auch die Aufzeichnungen des POP/IMAP-Servers auf.
Hier geht's ebenfalls um Hilfe bei der Fehlersuche und sonst nichts.
Die Logfiles der Webserver heben wir nur zur Auswertung auf, damit die
die sich dafür interessieren ihre Statistiken machen können.  Auch hier
spielt allerdings die Suche nach Fehlern (wobei Fehler hier meistens
Einbruchsversuch bedeutet) eine grosse Rolle.

Und schlussendlich muss noch gesagt werden, dass wir niemals Probleme
mit den Datenmengen bekommen würden (sofern mur.at nicht plötzlich
exponentiell wächst).  Die gesammelten Aufzeichnungen des Mailservers
vom Februar 2012 nehmen unkomprimiert gerade mal 1,3GByte an
Plattenplatz ein, hätten also auf jedem handelsüblichen USB-Stick Platz.

Ich hoffe, niemand nahm uns den gestrigen Scherz übel.  Eventuell war es
ja eine Gelegenheit, sich nochmal genauer mit der üblen Thematik zu
befassen.  Angesichts der geplanten Verfassungsklage wird sich dieses
Gesetz mit grosser Wahrscheinlichkeit als eher kurzlebig erweisen.

LGj.
-- 
\\ j.hofmueller                           phone: +43 (0)316 - 821 451 55
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