+comunity+ So wird umgebaut.

Edda Strobl edda at mur.at
Mo Apr 4 12:42:29 CEST 2011


Falls jemand von euch etwas tun möchte, damit die neue galerie als neue 
galerie mit einer gewissen autonomie erhalten bleibt, der/die möge dem 
herrn buchmann ein mail schreiben oder ihn gleich anrufen...
die neue galerie hat immerhin ein programm geboten, das man sich wegen 
der meist guten qualität gerne angeschaut hat...wär echt mehr als schade 
drum.

Buchmann:
Tel: +43 316 877-2000
Fax: +43 316 877-4383
E-Mail: christian.buchmann at stmk.gv.at


hilfts nix, schads nix! (zit. G.R.A.M)

Bestens
Edda Strobl




Reni Hofmueller schrieb:
> So wird umgebaut.
> 
> Peter Pakesch feuert Peter Weibel. (Neue Galerie)
> KIM feuert Maru (chmafu nocords). (Sonntagsabstrakt)
> Der Steiermark-Falter wird "abgeschossen". (?)
> 
> Frage:
> Wann wird die Steiermark zugesperrt? 
> Nur damit ich weiss, wann ich meine Koffer packen soll. 
> 
> Ich bin ja nach wie vor davon überzeugt, dass Diversität, also
> Vielfalt und kulturelle Differenz, durch aktives Tun, also Handeln
> entstehen. Das Anregende und Inspirierende dabei liegt eben in der
> Unterschiedlichkeit. Diskurs kann dort leben, wo es etwas gibt, mit
> dem sich Menschen auseinandersetzen können.
> Daraus entstehen dann unterschiedliche Meinungen, Geschmäcker und Räume. 
> 
> Und: ich bin nach wie vor Anhängerin von "small ist beautiful", dh. ich
> halte nichts von Macht-, Einfluss- und Geldkonzentrationen wie das
> Universalmuseum (Pakesch); ich bin auch nicht von Mehrfachjobs
> (Weibel) überzeugt.
> Aber wie eine Stadt zusieht, wie einer der "Herzeige-Weltbürger" (Weibel) einfach so
> abserviert werden kann, macht mich schon sprachlos.
> 
> Ein bisschen erinnert es mich an die Umgestaltung vom (ehemaligen)
> medienkunstlabor (ev. erinnert sich ja noch der oder die eine daran,
> im selben Gebäude wie das Kunsthaus, im Parterre, vor vielen vielen Jahren, bevor
> die Regionale mit ihrem Büro dort einzog, und dann mit der
> Präsentation von Autos das Areal seiner eigentlichen Bestimmung
> zugeführt wurde - dem Design, dem Retter aller Dinge, nicht wahr.)
> 
> So, wie ich vor ein paar Jahren nicht davon überzeugt war, dass es
> sinnvoll ist, das medienkunstlabor von einem Ort der nicht
> institutionell gebundenden Kunst in eine
> Kooperationsinstitution mit verschiedenen Universitäten umzugestalten,
> bin ich kein "100% Fan" (oder neudeutsch: "friend") von Peter Weibel.
> Aber eine Stadt wird nun mal z.B. nicht zur Zeitungsstadt, weil es 1
> Zeitung gibt, sondern viele.
> Und so wird eine Stadt auch zur "Kulturstadt", weil es viele Personen und
> Orte gibt.
> 
> Ich kann mit (m)einer Differenz zu einem Peter Weibel oder zu einem
> medienkunstlabor oder einem Falter gut leben.
> Oder: ich könnte. 
> Oder: ich konnte.
> Weil die nicht mehr da sind.
> 
> 
> Dass Wilhelm Reich sein Pamphlet "Rede an den kleinen Mann" genannt
> hat, war ein politisches Statement.
> 
> Die Arbeits- und Wahrnehmungsrealität, mit der ich laufend
> konfrontiert bin, ist die Reduktion meiner Tätigkeit in verschiedenen
> Organisationen und Gruppen als "klein". 
> Mit Verniedlichungen wie "kleine Institutionen" oder dgl. geschieht
> eine Kategorisierung der Wichtigkeiten, die den Großteil der aktiven
> Personen, Gruppen, Initiativen und Institutionen als irrelevant und
> belächelbar darstellt. Dh. diese Arbeit wird nicht ernst genommen. 
> 
> Ich habe mich beinahe schon daran gewöhnt, und dann gibt es doch
> wieder so Momente, wo mich das Grauen schüttelt.
> 
> Wie z.B. wenn Maru (chmafu nocords, interpenetration festival,
> sonntagsabstract) von kim gekündigt wird; wie, wenn Peter Weibel aus
> der Stadt rausgeworfen wird; wie, wenn für City of Design scheinbar
> unbegrenzt Gelder zur Verfügung stehen...(und ich dann auch noch zu
> hören kriege, dass das Geld der Kunst ja ohnehin _nicht_ zur Verfügung
> stünde...)
> 
> Oder wenn es wieder mal einen Evaluierungsreigen für die mehrjährigen
> Verträge mit der Stadt (Kulturamt) gibt, und ich dann da sitze und
> überlege:
> "Wer ist jetzt gleich noch mal Kulturstadtrat, und wer wars vorher und
> wie lang? Ah ja, und der aktuelle Bürgermeister war da ja auch mal, ach
> und wie hiess der Ex-Polizist noch gleich? ...und beim Land? Stimmt,
> der, der jetzt beim Land ist, war doch der, der in der Stadt die
> Evaluierung eingeführt hat und den Herrn Hochreiter nach Graz gebracht
> hat; und die jetzige Finanzstadträtin war doch vorher in der Kultur,
> und hat da eine ...wie hat sie das noch genannt,
> Frauen-Kultur-Vernetzung, angeleiert, und war dann aber nach
> Bekanntwerden des Sparwahns nicht einmal zu einem Gespräch mit Frauen
> "aus der Kultur" bereit?
>  
> Na, wenigstens scheint heute die Sonne.
> 
> Reni Hofmüller
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