+comunity+ AW: *kig* Re: graz-beirat 4.3.2004

joerg.vogeltanz joerg.vogeltanz at chello.at
Sa Feb 28 22:08:38 CET 2004


geschätzter herr rauchenberger,

als eine der am höchsten finanzierten kulturinstitutionen in der stadt (auch
wenn es, wie mir gerüchteweise zu ohren kam, es angeblich im moment gröbere
finanzrechtliche probleme zu geben scheint) und ihrer -zumindest vereinfacht
wahrgenommen- övp- und klerusnahen "optik" haben die minoriten natürlich mit
koalitionen und konzentrationen der macht zu tun... was nichts über die
qualität Ihres programms aussagt, sollten Sie dies subtextuell in meinem
mail fälschlich herausgelesen haben. auch macht (wenn sie, selten, aber
doch, nicht missbraucht wird) kann sinnvolles und interessantes
hervorbringen... so auch bei den minoriten (ich habe selbst vor jahren die
ausstattung für eine rezitativoper im grossen minoritensaal gemacht:-). aber
wirklich kontroversielles -so leid es mir tut- hab ich eben noch nie bei den
minoriten gesehen. das ist meine subjektive geschmackskritik. von diktatur
hab ich gar nicht gesprochen. ich finde es einfach nur mehr zum weinen, wenn
ich (und ich stehe da ja wirklich nicht allein) immer neue "expertengremien"
auftauchen sehe, die glauben, die sog. kulturszene zu vertreten. das geld
wäre schon vor 2 jahren und ohne überteuerte und idiotische
kulturhauptstadtmegalomanien besser in nachhaltige strukturen zu leiten
gewesen.
seien Sie mir nicht böse: das, was momentan geschieht, ist nichts weiter als
kosmetik (in wahrheit sind es natürlich botox-spritzen, die das kulturelle
gesicht der stadt auf jahre hinaus lähmen werden!) einer bankrotten,
missgewirtschafteten stadt und stadtkultur, an dessen pleitekurs sich
praktisch alle kulturveranstalter beteiligt haben. jetzt wird eben
gezahlt...
aber wer sich mit neoliberalen neoständestaatlichen möchtegern-kapitalisten
(ob in form dubioser kulturhauptstadtpropagandistInnen oder
yuppie-politikerInnen) ins bett legt, erleidet eben das schicksal jedes
spekulanten.

und der totschlagterminus "globale schimpforgien" zieht bei mir überhaupt
nicht, da ich der meinung bin, dass kritik, auch in schärfe geäussert,
völlig legitim ist. die diktatorischste aller werbemassnahmen war ja die
"nichtraunzerzone".
das volk soll offensichtlich den mund halten und zahlen. der vorwurf, extrem
rechts oder links zu stehen auch nicht, da ich mich für keine dieser
politspielereien auch nur ansatzweise interessiere. das ist alles ungeheuer
fad, weil keiner zuhören kann und höchst schlampig denkt. politik
interessiert mich ausschliesslich auf satirischer ebene (www.the-lie.com).

abschliessend noch eine frage: wie wird denn bei Ihnen bestimmt, was
"kulturell sinnvoll" ist? ist ja wohl ein etwas schwammiger begriff, den ich
zb. höchstens ganz subjektiv festlegen könnte (siehe oben). und ein weiterer
kulturbeirat zählt mit hoher wahrscheinlichkeit nicht dazu. werden ohnehin
wieder the usual suspects drin sitzen. ich lass mich gerne überraschen...
BITTE!

mfg,
jörg vogeltanz







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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Johannes Rauchenberger
[mailto:johannes.rauchenberger at minoriten.mur.at]
Gesendet: Samstag, 28. Februar 2004 14:50
An: joerg.vogeltanz at chello.at; comunity at mur.at; kig at mur.at
Betreff: Re: *kig* Re: graz-beirat 4.3.2004


Sehr geehrter Herr Vogeltanz,
Ihr Mail kann man so nicht stehen lassen.
Weder für die MINORITEN, noch für die sogenannten 21.
Beide haben mit den Koalitionen der Macht, wie Sie sie unterstellen nichts
zu tun.
Leider kennen wir uns zu wenig gut, Ihre Kritik uns gegenüber nehme ich zur
Kenntnis, wenn ich sie auch nicht teile. Ich würde mich jedenfalls über eine
kritische Auseinandersetzung, die nicht so einfach übers Netz läuft, freuen.
Der Ort für diese erste Sitzung hat ebenfalls gar nichts Präjudizierendes;
die Minoriten stehen jedem offen, der kulturell was sinnvolles tun möchte
(so auch diesem Beirat, dessen Sinnhaftigkeit - wie Sie zurecht sagen - sich
erst erweisen muß), ausser es sind "postdollfuss´sche einlullungsstrategien"
(aber nicht nur diese: auch die noch weiter rechts Stehenden oder die
konträr links davon Stehenden können (oder auch einfach nur globale
Schimpforgien) diktatorisch sein.
So viel so gut,
vielleicht sehen wir uns mal, z.B. morgen.
Freundliche Grüße,
Johannes Rauchenberger




>
> ----- Original Message -----
> From: joerg.vogeltanz <joerg.vogeltanz at chello.at>
> To: <comunity at mur.at>; <kig at mur.at>
> Sent: Saturday, February 28, 2004 11:13 AM
> Subject: AW: *kig* Re: graz-beirat 4.3.2004
>
>
> | es tritt wieder das ein, was eintreten musste:
> | verteilung der ressourcen am gleichen fresstrog, nur die fressenden
> schweine
> | machen a bisserl gesichtskorrektur (obwohl es ohnehin wieder dieselben
> sein
> | werden). gremien, fachbeiräte, kommissionen, servicegesellschaften...
bla
> | bla bla.... fallt nur alle schön auf die postdollfuss´sche
> | einlullungsstrategie herein.. vielleicht schaut auch ein posten dabei
für
> | euch heraus.
> | das ist inzwischen schon dermassen fad, dass mir die füsse einschlafen.
> |
> | wen, bitte, interessiert denn das 188564. zwergengremium selbsternannter
> | "experten" und "fachbeiräte"? doch nur die, die mangels weitblick immer
> noch
> | GEISTIG in graz (oer österreich) festsitzen. die kunst und die
> möglichkeiten
> | des einzelnen sind grösser. aber nur für die, die auch daran arbeiten
und
> | ihre zeit nicht nur damit verplempern, sich möglichst viel macht und
kohle
> | zu sichern. und über allem grinst frau klasnic, herr nagl, herr
> morak.......
> | daher: minoriten! schön konservativ, schön schmerzfrei, schön angepasst!
> mit
> | dem kosmetischen schimmer diskursiver kunst. aber immer hübsch artig.
> |
> | und in wahrheit läufts doch SO ab: man täuscht transparenz vor, zeigt
sich
> | öffentlich, lädt zu "open spaces" und "houses" ein, nur, um mit den
> | ergebnissen dieser "open events" dann ganz nach alter manier hinter
> "closed
> | doors" eine strategie zu entwerfen, die dann im rahmen einer "open
> session"
> | präsentiert wird. wenn sich unmut regt, wird das procedere solange
> | wiederholt, bis nur mehr die anwesend sind, die man brauchen kann/will
> oder
> | die, die aufgrund fehlens besserer freizeitaktivitäten oder
> | zufriedenstellenden sexuallebens gern in diesen "open spaces" hocken und
> | daher auch nicht gefährlich sind (umhängetaschen mit lustigen sprüchen,
> | nerdy-trendfrisur, im thienfeld hocken und ang´fressenes g´sicht reicht
> | NICHT, um zur kulturszene zu zählen... man muss schon auch etwas
> kulturelles
> | TUN...).
> |
> | stellt euch vor, es ist kulturdebatte und keiner geht hin. dann kann die
> | ganze toooolllle kulturpolitik aber superschön brausen gehn! mit der
> | teilnahme an diesen toolllleeen events prolongiert man ein system, das
> sowas
> | von obsolet ist, dass es eigentlich schon weg sein sollte. hab ich zwar
> auch
> | etwas spät bemerkt, aber das beweist ja die perfidie dieser
> werbemassnahme.
> |
> | pfui teufel, ist das alles spiessig, vorgestrig und widerlich.
> | korinthenkackerdenken in spiessbürgerseelen.
> |
> | viel spass mit den 23 (!) mitgliedern,
> | jv
> |
> |
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> |
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> |
> |
> |
> | >
> | > Auf ein Neues:
> | >
> | > Die konstituierende Sitzung des Grazer Kulturbeirates findet am
> | > Donnerstag, den 4. März bei den Minoriten statt. Die Mitgliederliste
> | > umfasst 23 Personen. Von den Sparten "Museen, Archive, Bibliotheken"
> | > über "Spartenübergreifende Institutionen; Kulturzentren" bis
> | > "engagiertes Publikum" ist alles vertreten, was man vertreten kann,
wenn
> | > mans vertreten kann.
> | >
> | >
> | >
> | > Tagesordungung u.a.:
> | >
> | > vorstellung des neuen fachbeirätesystems (bekannt aus den
> | > tageszeitungen), anhörung und besetzung desselben, termin und thema
des
> | > 2. grazer kulturdialogs,
> | >
> | > wohl, am interessantesten,
> | >
> | > Punkt 5: wörtlich: "nachnutzung 2003: kultur-service-gesellschaft"
über
> | > die diskussion und die ergebnisse darf man gespannt sein.
> | >
> | > quid sit futurum cras, fuge quaerere...
> | >
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