+comunity+ AW: [Strategie] osterlektüre

Jürgen Kapeller juergen.kapeller at tub.at
Mo Apr 12 12:36:08 CEST 2004


ein nona-papier...
die kernaussagen über die nutzung der chancen findet man in diplomarbeiten
jedes kulturhistorischen uni-institutes europas..

interessant aber die zahlen....

Umsatzzuwächse von rund 26 Mio. €  durch Tourismuszuwachs....
Organisationsbudget der GmbH.: 56 Mio. €
oder:    Produktionswert 146 Mio. €, Wertschöpfung 76 Mio. €
ein WertschöpfungsDEFIZIT von 70.000.000 €  sagt viel..

selbst wenn ich das direkte Projektbudget der GmbH wegrechne, kosten
Marketing, Personal und Sonstiges ca. 23 Mio. €,
also fast die gesamten mehreinnahmen durch das nächtigungsplus...
irgendjemand wollte doch die mehreinnahmen aus dem tourismus für
kunstprojekte umdirigieren...
welche denn? etwa die etwas erhöhte und hier nicht berücksichtigte
tourismusabgabe?

legt man die gestiegenen tourismusumsätze auf diesbezügliche steuern etc um
bzw.
berücksichtigt man den lt. studie aus 76 mio. sich ergebenden steueranteil
für die stadt
von 3,3 mio, dann fließen bei optimistischer betrachtung ca. 5 mio. plus 3,3
mio
wieder an die stadt zurück - damit fehlen der stadt noch immer knapp 48 mio
€
um zumindest die kosten der gmbh einzuspielen

nehmen wir mal an, der touristenstrom bleibt wundersamerweise erhalten -
dann braucht es noch 10 Jahre, um die gmbh. zu amortisieren
und knapp 14 jahre, um das gesamte wertschöpfungsdefizit zu egalisieren

das nenne ich nachhaltigkeit, freunde, denn dann haben wir 2018

ich weiß, man sollte nicht so brachial rechnen und mehreinnahmen aus der
neuen oder
erneuerten infrastruktur berücksichtigen etc., aber selbst wenn man
großzügig kalkuliert,
bräuchte es einen jährlichen zusätzlichen wertschöpfungsüberhang von 50 mio.
€
um zusätzlich auch nur 3 mio steuerleistung jährlich refunidert zu erhalten

und dann noch ein satz zum marketing: isoliert betrachtet kostete uns jeder
zusätzlich eingenommene
tourismus-€  etwa 50 cent marketing und ca. 2,2 € an gesamten gmbh -
kosten....

was der bericht auch wohlweislich verschweigt:
wieviel mittel sind an lokale künstler etc. gegangen, wieviel an außerhalb
der region befindliche?
das verhältnis infrastruktur zu produktionsbudget lässt sich zumindest
schätzen (56/33),
wobei aber nicht transparent ist, wieviel von den 33 mio für overheads
(ordnungspersonal, reinigung etc.)
und projekt-infrastruktur verwendet werden mussten.
alles in allem würde ich sehr optimistisch auf eine für die lokale
kunst-&kulturszene abfallende
wertschöpfung von 4-5 mio €   (~3% des gesamten produktionswertes) tippen.

sorry michi, aber das ist kein geeignetes beispiel dafür, dass sich ein
kultureller auftrag rechnet.

jk

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: strat-admin at mur.at [mailto:strat-admin at mur.at]Im Auftrag von Pavel
Gesendet: Mittwoch, 07. April 2004 22:10
An: strat at mur.at; kig at mur.at; comunity at mur.at; 'IG-LV (closed)'
Betreff: [Strategie] osterlektüre


werte freundInnen des iggedankens,

nachdem man sich jetzt in den beiräten eingerichtet hat und wohl alle satt
sind im anhang noch ein kleines häppchen, zum nachdenken oder als
prekarfreitagserlebnis, sozusagen.
die joanneum-researchstudie zu 2003, die zumindest auch wirtschaftern und
touristikern klar machen muss, dass ein kultureller auftrag sich rechnet. so
denke ich ist das ganze in erster linie zu interpretieren, in zweiter linie
könnt ihr dann interpretieren.

frohes fest wünscht
michi petrowitsch




















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