[Backstage-list] Dubailand soll täglich 200 000 Touristen anlocken
J Becker
plaann at gmx.net
So Jun 27 15:43:24 CEST 2004
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Dubailand soll täglich 200 000 Touristen anlocken
Finanzkräftige Golfaraber legen ihr Geld in dem neuen Megaprojekt des
Emirats an
Her. DUBAI, 22. Juni. Auf alle Großprojekte, die Dubai bekannt gemacht
haben, setzt das Emirat am Golf nun ein Megaprojekt: Dubailand. Am
Übergang von der Stadt in die Wüste entsteht auf 200 Millionen
Quadratmetern, das ist die Hälfte der heute bebauten Fläche des
Emirats, für 6 Milliarden Dollar ein riesiges Tourismusareal. Es ist
doppelt so groß wie Disneyland in Florida, und es soll dafür sorgen,
daß sich die Zahl der Touristen, die bis zum Jahr 2010 nach Dubai
kommen, verdreifacht. „Um diese Massen von Urlaubern anzulocken,
brauchen wir etwas Großes. Denn für den Tourismus, der nur auf Sonne
und Strand setzt, gibt es eine Grenze“, sagt Salem Bin Dasmal, der
Chief Executive Officer (CEO) von Dubailand. Das Ergebnis dieser
Strategie, Dubai zu einer der führenden Destinationen für einen
familiengerechten Urlaub auszubauen, sei Dubailand. Es setzt sich aus
45 einzelnen Großprojekten zusammen, deren Palette von Themenparks über
Sportanlagen bis zu riesigen Einkaufszentren reicht.
Mit diesem Megaprojekt schlägt Dubai zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum
einen will das Emirat 15 Millionen Urlauber erreichen. 1994 waren es
erst eine halbe Million gewesen; in Ägypten sind es 6 Millionen.
Bereits heute ist der Tourismus die am schnellsten wachsende Branche
von Dubai, dem Gliedstaat der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Bis
2010 soll sich der Anteil des Tourismus am Bruttoinlandsprodukt auf 23
Prozent nahezu verdoppeln. Dazu wird der Flughafen ausgebaut, erweitert
die Fluggesellschaft Emirates ihre Flotte und ziehen immer mehr
Sonderveranstaltungen – wie das ATP-Tennisturnier und Pferderennen –
Touristen an. Neue Hotels werden gebaut. Denn die 272 Hotels mit ihren
30 000 Zimmern sind im Jahresdurchschnitt schon zu 70 Prozent
ausgelastet.
Zum anderen wird Dubai immer mehr zu einem Ort, an dem die Golfaraber
ihre Petrodollars investieren. „Dubai bietet eine verläßliche und
glaubwürdige Alternative zu Geldanlagen in Übersee“, sagt Bin Dasmal.
Für den Bau der Infrastruktur gibt die Regierung des Emirats 1
Milliarde Dollar aus. Private Investoren stellen die 5 Milliarden
Dollar für die 45 Großprojekte bereit. Überwiegend bauen Investoren aus
den Vereinigten Arabischen Emiraten wie Kaladari und Abu Chatar sowie
aus den anderen Staaten des Golfkooperationsrats – wie Gulf Finance
House und Sharq. Offiziell ist „Dubailand“ im Oktober 2003 vorgestellt
worden. Erste Projekte sind bereits fertiggestellt, etwa die
Autorennstrecke. Im kommenden Jahr wird die „Sport City“ eröffnen. Es
folgen der Skihang unter einer riesigen Glasblase, die sich aus der
Wüste wölbt, danach der Ökopark und das Hotel in den Sanddünen. Nach
der Fertigstellung aller 45 Projekte erwartet Bin Dasmal täglich
200 000 Besucher.
Früher war Bin Dasmal stellvertretender Generaldirektor der
Muttergesellschaft von Dubailand, der „Dubai Development and Investment
Authority“ (DDIA). Sie hatte die Dubai Medical City lanciert, in die
die Harvard Medical School erstmals außerhalb ihrer Heimatstadt Boston
investiert. Das letzte Großprojekt der DDIA war die Dubai Humanitarian
City. Sie soll in der Nähe des Flughafens ein regionales Zentrum für
Hilfsorganisationen werden. Das Welternährungsprogramm und die Unesco
haben ihre Beteiligung zugesagt. Nun soll Dubailand dem Tourismus einen
Schub geben. Heute teilen sich die Touristenzahlen zu jeweils einem
Drittel die Golfaraber, Europäer und Asiaten vom indischen
Subkontinent. Die Vorhaben fügen sich in die große
Entwicklungsstrategie des Emirats ein. Dubai wolle langfristig eine
Wissensgesellschaft werden, sagt Bin Dasmal. So habe man sieben
Bereiche identifiziert, mit denen Dubai dieses Ziel erreichen wolle:
Medien, Informationstechnologie, Ausbildung, Gesundheit, Tourismus,
Finanzen und gewerbliche Industrie. Jeder Bereich wird durch große
Projekte breit abgestützt, sei es durch die Dubai Media City, in der
sich die großen Nachrichtensender niedergelassen haben, oder das „Dubai
International Finance Center“, das Bahrein den Rang als der führende
Bankenplatz zwischen Hongkong und London abläuft.
Lediglich der Bauboom in Dubai könnte die Fertigstellung von Dubailand
hinauszögern. Er treibt den Betonpreis in die Höhe und läßt den Stahl
knapp werden. Die Bauunternehmen müßten kreativ sein, um sich mit den
Baumaterialien zu versorgen, sagt Bin Dasmal. Sie müßten sich wie in
einem reifen Markt verhalten und zur Absicherung auch Termingeschäfte
tätigen. Wer sich entsprechend verhalte, werde belohnt. Denn in Dubai
werde das Geschäft keine Pause einlegen. „Einen Punkt, an dem Dubailand
abgeschlossen sein wird, wird es nicht geben.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23.06.2004 Seite 10
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