[sat] Personen für Dokumentation, Transkription, Reflektion und Wiki-Pflege gesucht ?!

Bernhard Tittelbach xro at realraum.at
Tue Apr 24 14:31:58 CEST 2012


Hi,

Abstract:

Ich bin für und will mehr Dokumentation. Sowohl der technischen als auch
künstlerischen Art. Ich halte das für extrem wichtig, sehe mich aber
außerstande das Alleine zu lösen oder gar nur für meinen Teil einfach aus
der Hand zu schütteln. Wir können das Problem imho nicht ohne mehr
Ressourcen lösen.


Volltext:

Hab heute eine ganze Weile lang (~90min ?) mit Reni diskutiert und versucht
ihren Ärger und Frustration bezüglich dem "Mangel an Dokumentation" zu
verstehen. Dabei hat sich bei mir herauskristallisiert dass Reni nicht nur
die sichtbare technische Dokumentation abgeht, sondern viel eher die
allgemein verständliche sichtbare Präsentation unseren Projektes nach Außen.
Die öffentliche Einsicht in die Cool-heit unseren selbstorganisierten,
derzeit fast anarchistisch organisierten, mit open-source Methoden und
Bastler-Geist betriebenen Projektes.
Die Dokumentation des menschlichen Prozesses.
Das ... geht ... Ihr ... wirklich ... ab !

Ich hab dem mal mein Unverständnis entgegengehalten wer das wie wann machen
soll, denn ich halte den Arbeitsaufwand für Dokumentation und
Meta-Dokumentation (PR-Arbeit) für überproportional groß gegenüber dem
Aufwand der reinen technischen Entwicklung.

Auf der anderen Seite verstehe ich Reni's Sicht nun so: "Wie kann man am
mur.sat arbeiten ohne darüber zu reflektieren was man tut" und damit ist
wohl gemeint die Reflektion in eine external handhabbare, sichtbare Form zu
bringen.

Um Dinge nicht zu vermischen, wir haben hier eigentlich zwei Probleme:
1: Unsere technische Dokumentation abseits des SVN heißt derzeit
hauptsächlich Christian Pointner.
   Christian weiß fast alles und jeder fragt bei Christian nach.
   Ohne Christian bedarf es viel Mühe sich Details aus der Maillingliste,
von anderen Leuten und dem SVN zusammenzusuchen. Dabei hat man immer noch
keine Garantie daß man dann die aktuellsten Informationen hat.

2: Die "Techniker" machen keine Kunst. Präsentieren oder auch nur
dokumentieren nicht wie und warum sie zu Entscheidungen kommen. Der
Entwicklungsprozeß, das Zustandekommen von Ideen, ist von Außen nicht sichtbar.

"No Nah! Wie auch ?"

Wer jetzt Hände ringend schreit "Das kann aber so nicht gehen", der möge
bitte ebenfalls weiterlesen.

Worauf es für mich hinausläuft:
Diese Probleme haben sich bisher nicht von alleine gelöst und sie werden
sich imho auch in Zukunft nicht durch eine Bitte und ein bisschen mehr
Engagement lösen lassen.

Warum ? Weil das keine kleinen Probleme sind, sondern Dinge die, verglichen
mit der reinen technischen Entwicklung, einen überproportional hohen Aufwand
erfordern.

Dazu kommt: Wer freiwillig und aus Spaß an der Entwicklung des mur.sat
arbeitet, für den fallen die oben genannten Anforderungen oft in die
Kategorie "Gegenteil von Spaß"


Dem steht aber gegenüber, daß uns hier wirklich etwas abgeht !

1: Wir sind nun mal ein Kunstprojekt: Präsentation oder zumindest Einsicht
nicht nur in die Ergebnisse unserer Arbeit, sondern viel eher in den
menschlichen Prozess ist ein Kern des Kunst-Teils.

2: Besser organisierte Dokumentation, erleichtert den Neueinstieg bzw das
selbstständige Arbeiten. Macht es außerdem leichter selbst wieder zu dieser
Dokumentation beizutragen.

3: Besseres Außenbild erleichtert es neue Mitwirkende zu gewinnen.

usw.

Das kann imho nur besser werden wenn:

* "Selbtsreflektion über das Projekt" als expliziter Task eingeführt wird
und es jemanden Neuen gibt der das auch regelmäßig einfordert.
(Sonst kommt es mit Garantie zu Starvation, d.h. es fällt zeitmäßig den viel
dringender zu erledigenden Tasks im Projekt zum Opfer)

* Es muß sich jemand Neuer explizit darum kümmern die technische
Dokumentation zu pflegen.

* Es muß sich jemand Neuer um die Meta-Berichterstattung im Projekt kümmern.

Im Idealfall also +3 Personen die gerne Dokumentieren, Wiki's editieren, mit
Technikern Reden, zuschauen und darüber bloggen.

Oder um Sandy Antunes zu zitieren:
"When I started this project [anm: TubeSat Calliope, music/science
sonification project], I thought I'd need to assemble a crack team of
technical, engineering ans ops people to assist me, while I'd handle
promotion solo. It turns out I'll be able to build this satellite in a
straightforward way relatively alone [anm: sein Design ist etwas simpler als
unseres] - but I will need to assemble a large team to help me effectively
promote it and ensure the music and science results get to people who want
them."

Auch provokant zu verstehen als: Nur durch die Erwartungshaltung der
Künstler den Technikern im Projekt gegenüber alleine, wird es nicht passieren.

Die Konsequenz daraus ist natürlich: Jetzt wo uns das endlich klar ist,
können wir uns entweder überlegen was wir tun können damit diese
Anforderungen eine realistische Chance haben, oder uns von diesen
Verabschieden. (Wobei das wieder provokant ist, weil das natürlich das Ende
des Kunst-Teiles bedeuten würde, daher also nicht ganz als akzeptable
Alternative zu verstehen)

Nur um das mal so als Diskussionspunkt in den Raum zu stellen, damit es
Nicht untergeht oder weiter stille Frustration nährt.

lg,
Bernhard

-- 
Remarkable Claims Require Remarkable Proof - Carl Sagan


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