<html><div style='background-color:'><DIV class=RTE>
<P><BR><BR></P></DIV>
<DIV></DIV>>From: BFR-Pinnwand <pinnwand@freie-radios.de>
<DIV></DIV>>To: bfr-cafe@lists.nadir.org
<DIV></DIV>>Subject: [BFR-CAFE] aufruf zur anomalisierung des alltagslebens
<DIV></DIV>>Date: Thu, 3 Jun 2004 12:13:44 +0200 (MEST)
<DIV></DIV>>
<DIV></DIV>>Pinnwand-Nachricht fuer die BFR-Homepage (Thu Jun 3 12:13:44 2004)
<DIV></DIV>>von: LIGNA
<DIV></DIV>>email: mailto:radiobalett@gmx.de
<DIV></DIV>>
<DIV></DIV>>Aufruf zur
<DIV></DIV>>
<DIV></DIV>>ANOMALISIERUNG DES ALLTAGSLEBENS
<DIV></DIV>>
<DIV></DIV>>Interventionistisches Radioballett in der Hannoveraner Innenstadt
<DIV></DIV>>
<DIV></DIV>>“Wenn die Leute nicht mehr ihre Alltäglichkeit leben können, beginnt eine
<DIV></DIV>>Revolution“ Henri Lefebvre (1968)
<DIV></DIV>>
<DIV></DIV>>Alltag. Wenig scheint normaler als der Alltag deutscher Innenstädte. Passanten
<DIV></DIV>>bummeln durch die Straßen, Konsumenten kaufen Waren und Leute betteln am Rand
<DIV></DIV>>begleitet von Straßenmusikanten. Ein Schauspiel ohne Regisseur und Zuschauer
<DIV></DIV>>vor der Kulisse bunter Schaufenster. In der Konsumzone sind alle Gesten und
<DIV></DIV>>Bewegungen konform. Für die Normalität des Alltagslebens müssen weder Zwang
<DIV></DIV>>noch Kontrolle ausgeübt werden. Im Strom der Menschen zu spazieren scheint
<DIV></DIV>>normal. Vor einem Laden stehen zu bleiben scheint normal. Am Rand der Strasse
<DIV></DIV>>zu sitzen scheint normal. Die Normalität beherrscht unsichtbar alle Gesten und
<DIV></DIV>>Bewegungen.
<DIV></DIV>>
<DIV></DIV>>Anomalie. Aufgrund dieser Normalität ist gemeinhin kein anderer Alltag, kein
<DIV></DIV>>Alltag jenseits des Konsums vorstellbar. Wie aber entsteht die Normalität des
<DIV></DIV>>Alltagslebens? In der zerstreuten Wiederholung immer gleicher Gesten, die
<DIV></DIV>>sorgfältig eingeübt werden: Flanieren, am Schaufenster stehen blei-ben, den
<DIV></DIV>>Laden betreten und mit einer Tragetasche wieder herauskommen, weiter
<DIV></DIV>>flanieren. Jede vereinzelte Abweichung vom konformen Verhalten erscheint
<DIV></DIV>>als bestätigende Ausnahme von der Regel: Alle anderen machen es ja richtig –
<DIV></DIV>>und ist es daher nicht richtig, wie es ist? Was aber passiert, wenn die Abweichungen
<DIV></DIV>>massenhaft werden? Wenn die zerstreute Wiederholung der immer gleichen
<DIV></DIV>>Gesten durch eine andere, gleichzeitige Zerstreuung ersetzt wird? Was passiert,
<DIV></DIV>>wenn die anomale Geste zur Regel und die normale Geste zur Ausnahme wird? Wenn
<DIV></DIV>>eine neue, unkontrollierbare Situation das Alltagsleben in der Konsumzone
<DIV></DIV>>anomalisiert?
<DIV></DIV>>
<DIV></DIV>>Radioballett. Das Radiokollektiv LIGNA lädt in die Hannoveraner Innenstadt ein,
<DIV></DIV>>um diese Frage praktisch zu beantworten. Auf Radio Flora, 106,5 MHz wird ein
<DIV></DIV>>Programm ausgestrahlt, in dem Vorschläge für Übungen in abweichendem Verhalten
<DIV></DIV>>gemacht werden. Die HörerInnen sind aufgerufen, dieses Programm mit
<DIV></DIV>>transportablen Radios mit Kopfhörern in den Fußgängerzonen zu hören, die vom
<DIV></DIV>>Kröpcke ausstrahlen. Die alltäglichste Geste kann anomal werden, wenn sie von
<DIV></DIV>>vielen gleichzeitig, zerstreut und ohne sichtbare Absprache durchgeführt wird:
<DIV></DIV>>Immer gehen alle vorwärts, mit einem Mal gehen viele rückwärts. Massenhafte
<DIV></DIV>>anormale Gesten können die Normalität des Alltagslebens nachhaltig stören. Das
<DIV></DIV>>Radioballett ermöglicht die Irritation des Alltagslebens mitten im Alltag. Je
<DIV></DIV>>mehr HörerInnen zerstreut über die Konsumzone von der Norm abweichende Gesten
<DIV></DIV>>durchführen, desto wirksamer wird die Anomalisierung des Alltagslebens sein.
<DIV></DIV>>
<DIV></DIV>>Kommt zum LIGNA-Radioballett in die Fußgängerzonen rund um den Kröpcke!
<DIV></DIV>>Zerstreut Euch! Weicht ab!
<DIV></DIV>>Übt Euch in Normalität – Anomalisiert das Alltagsleben!
<DIV></DIV>>Es gibt keine richtige Norm im Falschen!
<DIV></DIV>>
<DIV></DIV>>Samstag, 19. Juni 2004, Radio Flora 106,5 MHz
<DIV></DIV>>Die Sendung beginnt um 14 Uhr, das Radioballett um 15 Uhr.
<DIV></DIV>>Radiogeräteverleih ab 14 Uhr im Schauspielhaus Hannover
<DIV></DIV>>Im Rahmen von Theaterformen 2004 / REpublicACTION
<DIV></DIV>>Nachfragen / Kommentare gerne unter: radioballett@gmx.de
<DIV></DIV>>
<DIV></DIV>>Infoveranstaltung mit LIGNA: Radiowellen infiltrieren öffentlichen Raum mit
<DIV></DIV>>vielen Film- und Hör-Beispielen am 12. Juni um 20 Uhr im Kino am Sprengel.
<DIV></DIV>>
<DIV></DIV>>
<DIV></DIV>>
<DIV></DIV>>
<DIV></DIV>>___________________________________________________
<DIV></DIV>>Mailingliste des Bundesverbands Freier Radios (BFR)
<DIV></DIV>>http://www.freie-radios.de/bfr/mailinglisten.htm
<DIV></DIV>>oder mailto:bfr-postmaster@freie-radios.de
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