**H-I-T** ORF-Lange Nacht der Museen

ursprung ursprung at mur.at
Fr Okt 1 12:46:22 CEST 2021


Samstag 2.10. von 18:00 - 01:00 Uhr
ORF-Lange Nacht der Museen

19:00 Uhr: Führung durch die Ausstellung „Es schlägt 13. Kulturen und Religionen im Triesterviertel“
mit Alexandra Gschiel, hoelb/hoeb, Keyvan Paydar, Maryam Mohammadi, Markus Wilfling
19:30 Performance: „requiem for a belive (at the end I have to digest all this)“
Sound/Wordperformance mit Reza Kellner/Anna Jurkiewicz (St.A.i.R.) und Vera Hagemann zur Arbeit von Maryam Mohammadi und Keyvan Paydar.


Tatsumi Orimoto - „Beethoven - Mama (Videostill); Markus Wilfling- "Die ewige Lust am Spielen mit den Zahlen“, Anna Jurkiewicz an der interaktiven Installation von Maryam Mohammadi und Keyvan Paydar


Videoscreenings:

20:00 | 21 Uhr: Beethoven – Mama 
Tatsumi Orimoto | Japan | 2012 | 13 Min.

Ein Mann fährt einer Greisin nach den Klängen von Beethovens Fünfter Symphonie mit den Fingern durch die schütteren Haare. Mit der Intensität der Musik verstärken sich die Bewegungen, und die entspannte Mine weicht einem überraschten Blick der Alten Dame, die sich bald wieder genüsslich dem Geschehen überlässt. Nach dem Tod des Vaters sorgt Orimoto für seine damals schon depressive und schwerhörige Mutter und bezieht sie seit 1996 regelmäßig in seine künstlerischen Arbeiten ein. Dabei verstärkt er die absurden und grotesken Seiten der Demenz, unter der seine 1920 geborene Mutter zunehmend leidet, und macht sie einem weltweiten Publikum mit Plakaten, Fotos, Ausstellungen, Performances und auf Zeichnungen bekannt. Seine Arbeit kombiniert den zum Klischee geworden Wahnsinn Beethovens mit den therapeutischen Effekten einer Kopfmassage. Performances wie diese verdanken sich keinem spontanen künstlerischen Einfall, sondern entwickeln sich aus der täglichen Zuwendung und den Bedürfnissen beider. Als Künstler, der seine weltweiten Aktionen seit Jahrzehnten mit dem Begriff „Communication Art“ bezeichnet, muss Orimoto Reisen und Ausstellungstätigkeiten auf das Notwendigste beschränken, da die Pflege seiner Mutter seine Anwesenheit verlangt. Gehörlosigkeit in Kombination mit Gedächtnisverlust durch die Alzheimererkrankung lassen ihn vor Ort nach Mitteln und Wegen suchen, die immer dickere Mauer der Vereinsamung zu durchbrechen.

20:15 | 21:30 Uhr: Der Tag, der in der Handtasche verschwand 
Marion Kainz | Deutschland | 2000 | 45 Min.

Frau Mauerhoff wird es unheimlich.
In eindringlichem Flüsterton erzählt sie, dass etwas Unfaßbares vor sich geht. Was sie nicht weiß, ist, dass sie ihr Gedächtnis verliert und neuerdings im Heim lebt. Die Kamera scheint ihre Verbündete zu sein und sie steht mit ihr in ständigem Dialog. Sie irrt durch ein Labyrinth ihr unbekannter Gänge. Die Dinge, die ihr passieren, erscheinen ihr merkwürdig.
Geschäftige Krankenschwestern behaupten, daß sie in einem der Zimmer dieses rätselhaften Hauses wohnen würde – das besagte Zimmer hat sie jedoch noch nie gesehen und so bekommt sie langsam den Verdacht einer kollektiven Verschwörung.

Preise und Auszeichnungen u.a.: Adolf Grimme Preis 2002, Hauptpreis beim Bochumer Festival „Blicke aus dem Ruhrgebiet“, Publikumspreis „Made in Germany“ beim Internationalen Kurzfilmfestival Hamburg, Zweiter Preis „Europa und seine Menschen“ beim Filmfestival Bad Liebenstein, Silver Award / Reportage Internationales Fernsehfilmfestival…



Samstag 16.10. um 19:00 Uhr | Sonntag 17.10. um 11:00 Uhr
Mobilise/Demobilise
Performances online und vor Ort



Mobilise/Demobilise entstand als künstlerische Reaktion auf eine Welt, die zunehmend von Konflikten, Krisen und Notlagen geprägt ist. Das Konzept wurde entwickelt, bevor Covid-19 Ausgangs-und Reisebeschränkungen uns dazu zwangen, unser Leben mehr und mehr online zu führen. Jetzt sind Fragen der menschlichen Mobilität und der Auswirkungen mobiler Technologien noch dringlicher geworden. Die Unhaltbarkeit und Ungleichheit der alten "Normalität" kann nicht länger ignoriert werden, und wir müssen uns einen neuen Weg in die Zukunft vorstellen. Mobilise/Demobilise bringt eine kritische und künstlerische Perspektive auf die aktuellen Krisen.

Im vergangenen Jahr haben Künstler!nnen in Deutschland, Österreich, Schweden und Aotearoa Neuseeland zum Thema recherchiert und gelernt, die Online-Plattform UpStage für die Präsentation von Live-Online-Events zu nutzen. An jedem Ort haben sich unterschiedliche thematische Stränge herauskristallisiert. In Österreich hat die Künstler!nnenplattform Schaumbad - Freies Atelierhaus Graz die Öffentlichkeit gefragt, welche Art von Stadt sie sich wünscht und wie die Stadt ohne Autos aussehen könnte. Im schwedischen Malmö arbeitet das Teater InterAkt mit jungen Skater!nnen zusammen, um deren Sichtweise auf Fragen der Mobilität und der Umwelt zu verstehen. Und in Whakatū (Nelson, Neuseeland) wird die historische Verschiebung des Gezeitenstroms als Metapher für die Beziehung zwischen menschlicher Expansion und der natürlichen Umwelt verwendet.

Verbindend durch alle Performances ziehen sich universelle Konzepte von Verlust und Trauer in Zusammenhang mit dem Klimawandel und den gesellschaftlichen Umwälzungen, die die Welt derzeit erlebt. Publikum in Europa und weltweit ist eingeladen, bei den Eröffnungs- und Abschlussveranstaltungen des Wochenendes über das Thema und die Konzepte nachzudenken und zu diskutieren.

Die Aufführungen sind der Startschuss für die neue "mobilisierte" Version von UpStage, die nun sowohl auf mobilen Geräten als auch auf Desktop- und Laptop-Computern funktioniert und viele neue Funktionen enthält. Das Publikum klickt auf einen Link und UpStage öffnet sich in einem Webbrowser; es kann in Echtzeit über Textchat und Reaktions-Emojis interagieren.

Mobilise/Demobilise ist eine von Creative Europe geförderte Zusammenarbeit zwischen Teater Interakt (SE), Schaumbad - Freies Atelierhaus Graz (AT) und UpStage at CCT (Center for the Cultivation of Technology, DE).
Zeitconverter und Live-Verbindungen zur Bühne werden unter www.mobilise-demobilise.eu verfügbar sein.

Teilnehmende KünstlerInnen: Katharina Aschauer, Manel Ruiz Blas, cym, Parnian Faizi, Alexandra Gschiel, Eva-Maria Gugg, Doris Jauk-Hinz, Anita Hofer, Rebecca Hofer, Helen Varley Jamieson, Sara Larsdotter Hallquist, Jesper Miikman, Cecilia Nkolina, Keyvan Paydar, John Paul Pochin, Lyn Russell, Sally Shaw, Vicki Smith, Eva Ursprung, Faye Wulff und Karl Wulff.

Über die Partner:
UpStage ist eine Online-Plattform für „cyberformance" (vernetzte Performance) und eine internationale Gemeinschaft von Künstler!nnen. Die Plattform wurde erstmals 2003 in Aotearoa, Neuseeland, entwickelt und hat seitdem viele Online-Festivals, Performances und Events veranstaltet. www.upstage.org.nz
Teater Interakt ist eine Theatergruppe mit Sitz in Malmö, Schweden, die intensiv mit Menschen mit Migrationserfahrung, vor allem im Asylverfahren, zusammenarbeitet und Performances entwickelt, die alternative Erzählungen über Migration und schwedische Identität vermitteln. www.teaterinterakt.se
Schaumbad - Freies Atelierhaus Graz ist eine multidisziplinäre Künstler!nnenplattform in Graz, Österreich, die Ateliers für etwa 30 Künstler bietet und Ausstellungen, Veranstaltungen und interkulturellen Austausch organisiert. www.schaumbad.mur.at
Das Center for the Cultivation of Technology fungiert als Gastgeber für internationale Freie-Software-Projekte und stellt die organisatorische Infrastruktur zur Verfügung. www.techcultivation.org



Laufende Ausstellungen im Schaumbad

9.9. - 10.10. Di - So von 14:00 - 19:00 Uhr:
Es schlägt 13. Kulturen und Religionen im „Triesterviertel"

Ausstellung: Alexandra Gschiel, hoelb/hoeb, Maryam Mohammadi, Keyvan Paydar, Markus Wilfling.
Kuratiert von Elke Murlasits und Eva Ursprung.

Kinderfressende Eliten, alternative Wahlergebnisse, esoterische Heilsversprechen: Das neue Jahrtausend scheint sich im großen Stil von Wissenschaft und Aufklärung abzukehren. Wäre es da nicht logischer, sich mit vorwissenschaftlichen Welterklärungssystemen zu beschäftigen, anstatt händeringend nach Antworten auf QAnon zu suchen? So taucht das Schaumbad anlässlich seines 13. Jubiläums in die Welt der Zahlen und begibt sich auf die Suche nach Knotenpunkten und Reibeflächen zwischen Religionen und Kulturen, sprich Ideologien und Denktraditionen.
Künstler!nnen des Freien Atelierhauses und Kolleg!nnen erforschen den Stadtteil mit einer der höchsten Migrationsraten von Graz. Zwischen der Moschee, der afrikanischen Freikirche House of Prayer Mission und der Pfarre St. Johannes, in Hinterhöfen, Parks und Beiseln entwickeln sie Projekte, die sich mit der Nachbarschaft des Schaumbads durch geteilte „Taten, Worte und Werke“ auseinandersetzen.
Öffnungszeiten: 9.9.–10.10. Di–So 14:00–19:00, sowie nach Voranmeldung über schaumbad at mur.at <mailto:schaumbad at mur.at> oder t +43 (0) 664 355 78 30

Mit Dank ans Islamische Kulturzentrum, House of Prayer Mission, Steirische Alzheimerselbsthilfe SALZ
Unterstützt von steirischer herbst ’21



Markus Wilfling - „Die ewige Lust am Spielen mit den Zahlen“, Alexandra Gschiel - Robes of Ceremonies“; hoelb/hoeb - „Trauerkorridor“; Maryam Mohammadi / Keyvan Paydar - „13“; Fotos: Karin Petrowitsch.




9.9. - 10.10. Di - So von 14:00 - 19:00 Uhr im Oberdeck:
Radek Šauer (CZ)
Austausch-Residenzen Schaumbad - Freies Atelierhaus Graz in Kooperation mit KiG! Kultur in Graz und Kaznice, Brno

Seit Februar 2021 tauschen Künstler!nnen aus dem Schaumbad Ateliers mit Kolleg!nnen in Kaznice, einem ehemaligen Gefängnis in Brno. Nach Hynek Skolak war nun Radek Sauer zu Gast im Schaumbad und hat im Oberdeck die Ergebnisse seines Aufenthalts installiert: "Woher kommst du – Wie geht‘s dir?"


Radek Šauer:  „Große Pfütze“ - Acrylfarben, Leinwand, A2; „unsere Ministerin der lokalen Entwicklung“ | „Das Kleid der Kuratorin“; „In Tschechien“ - Tusche, Leinwand, A2

In zwei Wochen in Graz, hier im Schaumbad, wollte ich nach Anregungen und Erlebnissen konkrete Bilder aus meinen Heimatland schaffen.
Dieser Bedarf kommt aus meinem wachsenden Interesse am Menschen und seiner Umgebung – seiner Gesellschaft. Wie verhalten wir uns alle? Für mich ist das ein sehr wichtiger Punkt, mit direktem Einfluss auf unser soziales Verhalten, mit ständig ungelösten Problemen, und den steigenden Tendenzen, sich lieber auf digitale Erlebnisse zu konzentrieren.
Ein großer Haufen Materie für einen Künstler, und deswegen ein Anlass zum schnellen Ergebnis (Radek Šauer).

Radek Šauer, *11.04.1978. Ausstellungen, Beteiligungen und Messen: Kulturküche Bohnsdorf, Berlin, DE, 2014;  Arts & Crafts Days, Museum Zeughaus, Berlin, DE, 2014; Nah Dahinter, Czech Embassy, Berlin, DE, 2012; Arts Club, Verein Berliner Künstler, Berlin, DE, 2012; Bookstore Chaise Longue, Berlin, DE, 2012; Galerie Loket, Loket, CZ, 2011; Galerie Night Walk, Berlin, DE, 2010; Studio of Sculpture II., Prague, CZ, 2002; Theater „Bolek Polívka“, Brno, CZ, 1997; Galerie TUNNEL, Town Museum, Brno, CZE, 1996; Town hall Gallery, Brno, CZE, 1994.


Für das gute Brot danken wir der Bäckerei Brandl in der Herrgottwiesgasse 78.
Gefördert von: Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS), dem Kulturamt der Stadt Graz und dem Land Steiermark Kultur, Europa, Außenbeziehungen, StAF

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