**H-I-T** Vortrag /Lecture 26.09., 18:00 /6 p.m., Michal Murawski: Politische Ästhetiken architektonischer Schenkungen /The Political Aesthetics of the Architectural Gift

[Künstlerhaus. Halle für Kunst & Medien]

K
M–

Künstlerhaus
Halle für Kunst & Medien
Burgring 2, 8010 Graz, Austria
www.km-k.at

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Gemeinsam mit dem steirischen herbst '19 laden wir im Rahmenprogramm der Ausstellung „Grand Hotel Abyss. Jasmina Cibic, Jeremy Deller, Ian Hamilton Finlay" sehr herzlich zu einem Vortrag mit Michał Murawski.


26 09 2019  18:00
Politische Ästhetiken architektonischer Schenkungen
Michał Murawski, Vortrag

bei freiem Eintritt
In Kollaboration steirischer herbst '19 und Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien

Michał Murawskis Vortrag handelt von Schenkungen im Bereich der Architektur und deren Ästhetik, Politik und Ökonomie. In der klassischen anthropologischen Theorie gilt das Geschenk als archaisches Gegenstück zur modernen Ware. Dennoch kann der Austausch von Geschenken auch in modernen Gesellschaften eine wichtige Rolle spielen. Nirgendwo wird das so deutlich wie in der Architektur: Monumentale Ensembles, Wohnbauten und Infrastrukturprojekte wurden im 20. Jahrhundert immer wieder als Geschenke an neue Besitzer_innen überantwortet – ob von einem dominanteren Land an das unterlegenere oder von Eliten an die Bevölkerung. Letzteres Szenario war besonders in den sozialistischen Ländern der Fall, aber nicht ausschließlich dort. In früheren Feudalgesellschaften wie auch im Wohlfahrtsstaat spiel(t)en architektonische Schenkungen eine wichtige Rolle. Aber auch im heutigen Spätkapitalismus sind sie Ausdruck oligarchischen Gönnertums. Die Geschenke selbst jedenfalls sind untrennbar mit verschiedenen Formen von Gewalt und Hierarchie verbunden; Gleichzeitig manifestiert sich in ihnen aber auch eine Art „öffentliches Bewusstsein“. Murawskis Vortrag spannt einen zeitlichen und geografischen Bogen vom Warschau der 1950er-Jahre über New York bis ins heutige Moskau und analysiert dabei die Bedeutung der architektonischen Schenkung anhand unterschiedlicher gesellschaftlicher Kontexte.

Michał Murawski (1984* Warschau, lebt in London) befasst sich als Anthropologe mit Architektur und urbanem Leben. Schwerpunkt seiner Forschung ist das gesellschaftliche Eigenleben von Monumentalbauten und der kraftvolle wie auch subversive Einfluss, den Gebäude aus der Ära des Kommunismus immer noch ausüben.

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09 26 2019  6 p.m.
The Political Aesthetics of the Architectural Gift
Michał Murawski, Lecture

Michał Murawski’s talk examines the aesthetics, politics, and economics of architectural gift giving and the connected forms of violence, hierarchy, and publicness. In classical anthropological theory, the archaic gift is the opposite of the modern commodity, although practices of gift exchange also play an important role in modernity. Nowhere is this more vividly pronounced than in architecture: monumental ensembles, housing projects, and infrastructural facilities were presented as gifts during the 20th century by one dominant society to a subordinate one, or by the elites to the people. This was especially the case in socialist societies, but architectural gifts also existed in earlier feudal societies as they did in the welfare state, just as they continue to play a role in late capitalism today as an expression of oligarchical philanthropy. In each case the gift is inseparable from various forms of violence and hierarchy while giving substance to a “public spirit.” Murawski transports the audience to Warsaw in the 1950s then back to New York and Moscow today, looking at the various roles architectural gifts played in different social formations.

Michał Murawski (*1984 Warsaw, lives in London) is an anthropologist of architecture and urban life. His work focuses on the social lives of monumental buildings and on the powerful and subversive impact that communist-era environments continue to exert.

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