**H-I-T** Gespräch /Talk 24.10., 18:00 /6 p.m.: Gudrun Danzer, Günther Holler-Schuster, Aufbruch und Reaktion. Moderne in der Steiermark /Departure and Reaction. Modernity in Styria

Künstlerhaus. Halle für Kunst & Medien info at km-k.at
Mo Okt 21 13:57:26 CEST 2019


K
M–

Künstlerhaus
Halle für Kunst & Medien
Burgring 2, 8010 Graz, Austria
www.km-k.at

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Im Rahmenprogramm der Ausstellung „Grand Hotel Abyss. Jasmina Cibic, Jeremy Deller, Ian Hamilton Finlay" laden wir sehr herzlich zu einem Gespräch mit Gudrun Danzer und Günther Holler-Schuster.

24 10 2019  18:00
Aufbruch und Reaktion. Moderne in der Steiermark
Gudrun Danzer, Günther Holler-Schuster, Gespräch
In Kollaboration steirischer herbst '19 und Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien

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31 10 2019  18:00
mischen #3: Distanz und Großstadtgefühle
Heftpräsentation, Performance

Veranstaltungen bei freiem Eintritt

Die schon in der Zwischenkriegszeit nicht nur in Graz herrschende Ambivalenz zwischen Tradition und Moderne war auch nach dem Zweiten Weltkrieg, der durch die verheerende autoritäre Herrschaft der Nationalsozialisten und davor bereits der Austro-Faschisten eine starke normative und gestalterische Verunsicherung und eine staatliche Ablehnung jeglicher fortschrittlich orientierter moderner Kunst mit sich gebracht hatte, im wesentlichen weiterhin deutlich spürbar. Über die Besatzungszeit Österreichs (1945–55) und somit Entstehungszeit des Grazer Künstlerhauses um 1952 hinaus lassen sich in den Ausstellungen der Folgezeit zwei unterschiedliche, wenn nicht gegensätzliche, Richtungen erkennen: Auf der einen Seite eine „konservative“, „bodenständige“ Moderne, auf der anderen Seite die „internationale Modernisierung“, wie sich schon am Baustil des Künstlerhauses selbst abzeichnet, der sich durch eine (spät)moderne Haltung unter Einbeziehung historistischer bis sakral-repräsentativer Elemente hin zu einer konservativ-modernistischen Bauweise ohne durchgehend stringent architektonischer Sprache auszeichnet. Ähnlich variantenreich gestaltete sich auch die Ausstellungshistorie der Institution, die anfangs den Versuch der Anbindung an die Moderne suchte (Picasso in Kopie, 1953; Die Wiener Secession, 1953), um alsbald einer eher traditionellen, in Teilen vor-modernen Kunst den Vorzug zu geben. Gerade externe Institutionen wie u.a. der steirische herbst konnten in temporären Bespielungen das Haus an die Gegenwartskunst heranführen. Das Künstlerhaus war beispielsweise Austragungsort der von 1963 bis 1995 ausgetragenen, ab 1965 von der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum veranstalteten Dreiländer-Biennale trigon, welche zur Präsentation des aktuellen Kunstschaffens der Länder Österreich, Italien und des ehemaligen Jugoslawiens diente. 
Gudrun Danzer und Günther Holler-Schuster, beide Kurator_innen an der Neuen Galerie am Universalmuseum Joanneum und da u.a. mit der Betreuung der Sammlung betraut, rollen auszugsweise die Grazer Ausstellungshistorie von 1900 bis 1970 und somit wesentliche Vorläufer, die Entstehungszeit und die ersten Ausstellungsperioden des Künstlerhauses neu auf und besprechen den Aufbruch, die Reaktionen und Rückschritte der Moderne und ihrer Gegenpositionen in der Steiermark.

Der steirische herbst 2019 setzt sich unter der Überschrift „Grand Hotel Abyss“ und dessen Bezug auf den ungarischen Philosophen, marxistischen Interpreten und politischen Aktivisten Georg Lukács mit dem Verhältnis der Intellektuellen – und ihrer Ratlosigkeit – angesichts der erkennbar ansteigenden Gefahren des Faschismus in der Zeit knapp vor dem Zweiten Weltkrieg auseinander. Darüber hinaus befasst sich das Künstlerhaus, welches 1951/52 während der de facto auslaufenden britischen „Besatzung“ und ihrer die Demokratie, den Wiederaufbau und die Fassung einer österreichischen Identität stärkenden bzw. ermöglichenden Administration im Auftrag des Landes Steiermark als erster Kulturbau Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut wurde, in inhaltlicher Anlehnung an die ausstellenden Künstler_innen Jasmina Cibic, Jeremy Deller und Ian Hamilton Finlay mit seiner eigenen Entstehungs- und Architekturgeschichte sowie Ausstellungshistorie und dehnt somit den historischen Rahmen bis in die Nachkriegszeit. Zu diesem Zweck sind Persönlichkeiten aus verschiedenen Disziplinen im Rahmenprogramm der Institution dazu eingeladen, die Gründung und Entwicklung des Grazer Künstlerhauses bis hin zu einer aktuellen Form einer Halle für Kunst & Medien aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.

Dr. Gudrun Danzer (*1958 Graz, lebt in Graz) studierte Kunstgeschichte und Romanistik an der Universität Graz. Sie ist Kuratorin der Sammlung für Gemälde, Skulpturen und Installationen in der Neuen Galerie am Universalmuseum Joanneum, zudem ist sie dort mit der Provenienzforschung betraut. Sie kuratierte u.a. die Ausstellung „Aufbruch in die Moderne? Paul Schad-Rossa und die Kunst in Graz“ (Neue Galerie Graz, 2014/15) und ist (Mit-)Herausgeberin zahlreicher Kataloge wie „Rudolf Szyszkowitz 1905–1976“ (Wien 2005) oder „Moderne: Selbstmord der Kunst?“ (2011), der anlässlich der gleichnamigen Ausstellung der Neuen Galerie unter Federführung von Peter Weibel und Christa Steinle erschien.

Mag. Günther Holler-Schuster (*1963 Altneudörfl, lebt in Graz) studierte Kunstgeschichte und Volkskunde an der Universität Graz. Er ist Sammlungskurator und stellvertretender Abteilungsleiter der Neuen Galerie am Universalmuseum Joanneum, wo er bereits während seiner Studienzeit tätig war. Holler-Schuster ist selbst auch als Künstler tätig und gründete 1987 die Künstlergruppe G.R.A.M.. Er kuratierte zahlreiche Ausstellungen in der Neuen Galerie Graz und im Kunsthaus Graz, darunter „Moderne in dunkler Zeit“ (2001) oder „Kunst der Anpassung“ (2010-11), und daneben Projekte für den steirischen herbst oder die Secession Wien.

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10 24 2019  6 p.m.
Departure and Reaction. Modernity in Styria
Gudrun Danzer, Günther Holler-Schuster, Talk
In collaboration steirischer herbst '19 and Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien

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10 31 2019  6 p.m.
mischen #3: Distance and Big City Feelings
Presentation, Performance

An ambivalence between tradition and modernity could already be felt in Graz, and not only there, during the interwar period, but was especially perceptible after World War II, where the disastrous authoritarian regime of the National Socialists, and the Austro-Fascists before, had brought a strongly normative and artistic uncertainty and a national repudiation of any progressively oriented modern art. Beyond the occupation of Austria (1945-55), and thus the date of origin of the Künstlerhaus around 1952, the exhibitions in the aftermath show two different, if not oppositional, directions: on the one hand a “conservative,” “down-to-earth” modernity, on the other hand the “international modernization.” Both directions are apparent in the architectural style of the Künstlerhaus itself, which is characterized by a (late-)modern position including historical and sacral-representative elements as well as a conservative-modernistic construction without using a persistent architectural language. The institution’s exhibition history proves to be similarly multifarious: first seeking a link to modernity (“Picasso in Kopie”, 1953; “Die Wiener Secession”, 1953) it soon turned towards a more traditional, partly pre-modern, art. Especially external institutions, such as the steirischer herbst, through temporary exhibitions brought the house closer to contemporary art. From 1963 to 1995, for example, the Künstlerhaus was venue of “Dreiländer-Biennale” trigon, organised by the Neue Galerie at the Landesmuseum Joanneum, which served to present current artistic work from Austria, Italy, and the former Yugoslavia. Gudrun Danzer and Günther Holler-Schuster, both curators at the Neue Galerie at the Landesmuseum Joanneum, where they are responsible for the collection, present selected examples from the exhibition history in Graz between 1900 and 1970 and thus illustrate relevant forerunners, the time of origin and the first period of exhibitions at the Künstlerhaus and discuss the departure, the reactions and setbacks of modernity and its counter-positions in Styria.

The steirischer herbst 2019 under the heading of “Grand Hotel Abyss“ and its reference to the Hungarian philosopher, Marxist interpreter and political activist Georg Lukács deals with the relationship of intellectuals – and their perplexity – to the visibly rising dangers of fascism in the time just before World War II. The Künstlerhaus, which was built during the de facto expiring British “occupation” in 1952 and its administration that empowered democracy, reconstruction and the creation of an Austrian identity, was commissioned by the federal state of Styria and was the first cultural building erected in Austria after World War II. It takes the thematic focus of the exhibiting artists Jasmina Cibic, Jeremy Deller and Ian Hamilton Finlay as a starting point to explore its own formation and architectural history as well as its exhibition history, thus extending the historical frame into the post-war period. For this purpose, the supporting program is made up of personalities from various disciplines who were invited to discuss from a variety of perspectives the founding and development of the Künstlerhaus up to its current form of a hall for art and media.

Dr. Gudrun Danzer (*1958 Graz, lives in Graz) studied Art History and Romance studies at the University of Graz. She is collection-curator for paintings, sculptures, and installations at the Neue Galerie at the Universalmuseum Joanneum, where she is also responsible for provenience research. Among others, she curated the exhibitions “Aufbruch in die Moderne? Paul Schad-Rossa und die Kunst in Graz“ (Neue Galerie Graz, 2014/15) and “Bild, Realität und Forschung von 1960 bis 1980“ (Neue Galerie Graz, 2016). She is co-editor of several catalogues such as “Rudolf Szyszkowitz 1905–1976“ (Wien 2005) and “Moderne: Selbstmord der Kunst?“ (2012), which, managed by Peter Weibel and Christa Steinle, accompanied the eponymous exhibition at the Neue Galerie.

Mag. Günther Holler-Schuster (*1963 Altneudörfl, lives in Graz) studied art history and anthropology at the University of Graz. He is collection-curator and assistant departmental manager at the Neue Galerie at the Universalmuseum Joanneum, where he worked already during his time as a student. Holler-Schuster also works as an artist, and in 1987 founded the artist’s group G.R.A.M. He curated various exhibitions at the Neue Galerie Graz and the Kunsthaus Graz, including “Moderne in dunkler Zeit“ (2001) and “Kunst der Anpassung“ (2010-11), and realized projects for the steirischer herbst and the Secession Vienna.

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