+comunity+ Noch ein Spiel

neu_2007 at yahoo.de neu_2007 at yahoo.de
Do Feb 9 17:32:13 CET 2006


Seit heuer werden Förderungen für Kunst und Kultur im Netz von der Gemeinde Wien
auf Basis einer Software vergeben. Verwaltet wird diese Software von der
Vereinigung "NetzNetz", die dadurch zum ausführenden Kontrollorgan der Gemeinde
umfunktioniert wird.

Da Geld nun vorhanden ist und dadurch Handlungsbedarf (Verteilungsbedarf) bei
"NetzNetz" herrscht, kann und soll Kritik zwar weiter diskutiert werden, aber diejenigen,
die mit "NetzNetz" in seiner aktuellen Form nicht einverstanden sind, geraten damit
in ein Dilemma: Sie brauchen das Geld, riskieren aber wegen öffentlicher Kritik
Reputation zu verlieren und damit aus dem Spiel zu sein.

Da es die verschiedensten Kritikpunkte gegenüber "NetzNetz" gibt, müssen sich die KritikerInnen
nun auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen. Dies kann hiermit über eine anonyme
Mailadresse gemacht werden.

Mit einer Mail an die Adresse "neu_2007 at yahoo.de" erklärt sich der/die AbsenderIn mit folgenden
Punkten/Forderungen solidarisch:
1. Es liegt in der Natur der Sache, dass "NetzNetz" aufgrund seiner einseitigen Sichtweise
nicht alle Netz- und MedienkünstlerInnen vertreten kann.
2. Die Kulturabteilung der Stadt Wien kann nicht aus ihrer Pflicht entlassen werden und
hat weiterhin den Wählerauftrag, die heimische Kunst- und Kulturszene in ALL ihren Bereichen
(auch zeitgenössischen) aktiv zu fördern.
3. Falls die öffentlichen Stellen mit diesem Gebiet der zeitgenössischen Kunst und Kultur
überfordert sind und dadurch keine Meinungsbildung stattfinden kann, muss ein kompetentes
Fachgremium geschaffen werden, um Beurteilungen in diesem Genre zu ermöglichen. Ein wichtiger
Schritt wäre eine Definition folgender Begriffe: Netzkunst, Netzkultur und Medienkunst.
4. Weiters muss befürchtet werden, dass es zu einer Verallgemeinerung der Begriffe "Netzkunst",
"Netzkultur" und "Medienkunst" kommt und dadurch ein falsches Bild der Aktivitäten in Wien
entsteht. Falls es zu einer derartige Präsentation der Wiener Szene tatsächlich kommt, was
prinzipiell äusserst begrüssenswert wäre, müsste die Auswahl der präsentierten Arbeiten durch
eine andere Instanz als "NetzNetz" erfolgen, um die Objektivität zu gewährleisten.

Gruppen oder Einzelpersonen die diese Forderungen unterstützen, werden 2006 zwar trotzdem bei
"NetzNetz" mitmachen, aber falls dieser Konsens von "NetzNetz" inhaltlich nicht akzeptiert wird,
sehen sich die Unterzeichner ausserstande, längerfristig bei "NetzNetz" aktiv zu sein. Dadurch
würde die Position von "NetzNetz" als Representant einer bestimmten Szene noch mehr in Frage
gestellt werden. Falls die öffentlichen Stellen in den Folgejahren weiter ihre Verantwortung
abschieben, müssen sich die UnterzeichnerInnen von ihren gewählten Vertretern im Rathaus und von
"NetzNetz" öffentlich distanzieren und dies auch im internationalen Dialog vermitteln.
UnterzeichnerInnen, die obige Forderungen unterstützen können sich durch das Versenden einer Mail
an die Adresse "neu_2007 at yahoo.de" solidarisch erklären. Sie bekommen dann in der Antwortmail
die Liste aller bisherigen UnterzeichnerInnen übermittelt. Wir bitten diese Information vertraulich
zu behandeln.
Wir haben uns für diesen anonymen Weg entscheiden, da wir keine direkte Opposition gegenüber
"NetzNetz" sein wollen. Ausserdem wollten wir weitere Grundsatzdiskussionen vermeiden, da sich
diese derzeit negativ auf den Verteilungsmechanismus auswirken könnten.
In der Hoffnung auf einen positiven Ausgang für uns alle,
Eure vorerst drei Kritiker





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