+comunity+ Fwd: das steirische herbst dilemma ...

edda strobl edda at mur.at
So Dez 12 12:57:19 CET 2004


halte untenstehenden lösungsansatz für das sth dilemma für nicht ausreichend
recherchiert (oswald ist zwar in allen richtungen sündenbock, d.h. aber auch bei
weitem nicht an allem schuld. da wird ordentlich abgelenkt!!!) und naiv, was
die leistung von sth und das vermögen von kunst (avantgarde? ist dieser begriff
überhaupt noch brauchbar) anbelangt, weiters die darstellung der rolle der
kleinen zeitung (die vor allem die oswald-sündenbock-theorie verficht: warum
wohl???), selten kommt aus der feder dieser kulturredaktion irgendwas
brauchbares...da gehts doch nur um namedropping im grossen stil (reichweite).
und und und.
was ich eigentlich sagen will: bitte aus diesem text (unbearbeitet) niemandem
aus der politik was vorzitieren, denn die werden sich einen ast ablachen...


lg
edda



Zitat von Winfried Ritsch <ritsch at algo.mur.at>:

> Hallo,
>
> Habe heute eine Stellungnahme von angeblich der freien-szene-graz bekommen,
> die hatten ja schon einige vermummte aktionen in graz und denke
> das sollte ich euch mitteilen.
>
> (Hintergrund: (denke ich mir) am 14.12. gibt es eine kulturrat sondersitzung
> zu dem thema, falls nochjemand infos  zum mitteilen hat bitte mir mailen,
> kann ich es ev. einbringen)
>
> mfg winfried ritsch
>
> ----------  Weitergeleitete Nachricht  ----------
>
> Subject: das steirische herbst dilemma ...
> Date: Samstag 11 Dezember 2004 17:04
> From: freie-szene-graz at nowhere.net
> To: ritsch at mur.at
>
> gebt uns den steirischen herbst zurueck - ein loesungsansatz zum dilemma sth!
>
> (offener brief  - die freie-szene-graz)
>
> abgesehen von den wirtschaftlichen debakel stellt sich die frage, was soll
>  der sth leisten und was leistet er ?
>
> - was soll der sth leisten ?
>
> das missverstaendnis begann mit dem satz des intentaten "der steirische
>  herbst hat keine heimat", denn der sth hatte immer schon eine heimat,
>  naemlich graz. es ensteht der eindruck, der typisch fuer eine haltung von
>  kulturmanager ist, sich auf seinen gebiet zu profilieren, ohne ruecksicht
>  auf die stadt und deren kunstszene. das zentrum des sth war die stadt graz
>  mit all seinen moeglichen veranstaltungsorten und -unorten und der sth
>  sollte auch alle diese (in kooperation) bespielen.
>
> der sth sollte die spitze der kunst, die avantgarde, abdecken und nicht
>  traditionelle "touristische" oder konservativen kunstbegriffen gerecht
>  werden. daher war der schritt den sth zu einer betreibergesellschaft einer
>  halle zu werden, der schwerwiegendste (und auch folgen reichsten) fehlern
>  und zeigt von arroganz und unverstaendnis des kunstprozess, kunstschaffen
>  und dessen schnittstellen wie den festivals.
>
> wir erinnern uns an den satz satz "es gibt keine freie kunstszene in graz"
>  den herrn intendantinnen, den er nach einen jahr seiner taetigkeit
>  verlautbarte und scheinbar daraus schloss nur seine bekannten und "freundes"
>  einzuladen zu muessen.
>
> dass in graz, nicht so wie in anderen staedten, die kunstszene sich in
>  zentralen institutionen wiederfindet, sondern verteilt in kleinen kreisen
>  existiert und sich hin und wieder durch kohlsprossen wirkungen hervortut,
>  ergibt sich vor allem aus der geschichte, dass es in graz nie  autonome
>  kulturzentren, wie zb: in linz die stadtwerkstadt, oder andere
>  selbstverwaltete kulturzentren in entsprechender groesse zu enstehen
>  ermoeglicht wurde. gerade in einer solchen situation ist ein sensibler
>  umgang mit der  internen stimmung bei den  kunstschaffenden und deren
>  nahestehenden rezipientinnen wicht und es ist notwendig experimentelle kunst
>  und auch risikoreiche veranstaltungen als identitaet der grazer kunsszene zu
>  veranstalten. dies sollte  sich im festival sth realisiert werden. die
>  sogenannte einbindung der lokalen szene wurde trotz gegenteiliger
>  behauptungen der intentanz nie in diesem sinne vollzogen.
>
> um es klar zu stellen, da es aus dem programm des sth nicht ersichtlich ist,
>  es gibt ausser musiktheater auch noch andere kunstsparten und diese wurden
>  vom sth der derzeitigen intentanz nur elementar und halbherzig mit oft
>  katastrophaler programmierung betrieben. und es gibt zusaetzlich zum sth
>  schon ein festival fuer neue und experimentelle musik genannt musikprotokoll
>  (mp), das eigentlich diese aufgabe innehat. da ist es nicht verwunderlich
>  das das mp sich auf einen bereich zurueckzog, die keine neue musik im sinne
>  von kammerkonzerten und orchester werken beinhaltet, denn es hatte dort
>  keine chance gegen die die finanzuebermacht sth. zwar fuehrte es zu einen
>  radikalen und fuer solche festivals in europa einzigartigen programmierung
>  des mp, dennoch sollte auf lange sicht die agenten dort bleiben wo sie
>  hingehoeren.
>
> - die veroertlichung einer idee
>
> dass die wagner-biro hallen fantastische auffuehrungsorte fuer
>  kunstexperimente im off-bereich waren, drueckte unter anderem aus, dass sie
>  an einen (staedteplanerisch gesehenen) unort von graz befanden und sich die
>  muehe des weges lohnte in alten industriehallen mit entsprechender kulisse
>  "subkultur-touch" zu rezipieren. das dort jedoch dann eine noble halle im
>  charakter eines stadtzentrums gebaut wird, zeigt von einer sicht von graz,
>  die sich nur auf die sicht der "von aussenkommenenden" erklaeren laesst,
>  naehe bahnhof und einfach mit dem auto zu parken.
>
> das eine auffuehrungshalle gebaut wurde die ziemlich genau der groesse der
>  grazer oper entspricht und im wesentlichen dem gleichen zweck dient und
>  schon vor der fertigstellung angeblich die beste akustik, was immer das ist,
>   hatte, entspricht der idee einer "drive in oper", wie die von
>  prognostizierte "mcdonald(drive-in)isierung" einer oper am rande von graz,
>  wo sich hauptsaechlich die taxifahrer ueber erhoeten umsatz freuen. nur weil
>  sich frau operndirektorin  weigerte, musik, die nach 1900 geschrieben wurde
>  aufzufuehren, musste eine ersatzoper gebaut werden, ein teurer streit.
>
> - medienwirksamkeit und kunstproduktion.
>
> dass die nationale/internationale medienresonanz und politikerresonanz sehr
>  gut war, zeigt herr intendant kann das, wie auch 2003 lorenz, naemlich
>  medien einfangen. das es jedoch seit einigen jahren die demokratiepolitisch
>  bedenkliche konstruktion der medienpartnerschaft mit den groessten zeitungen
>  gibt, wo rezeption garantiert wird und diskurs ein von nahestehenden
>  schreiberlingen bestellt wird, kann kunsterfolg und definition, was aktuelle
>  kunst ist, nicht mehr von diesen abgelesen werden. dass die schnittstelle
>  politiker-kunstorganisation in einer, von der oeffentlichkeit isolierten,
>  rezeption inszeniert wird, zeigt das diese herren eine gute managerschule
>  hatten. damit ist auch die fehlmeinung in dortigen bereich, dass der sth
>  sich noch aktuellen kunstbegriffen, und stroemungen in der kunst der
>  heutigen zeit bewegt und erfolgreich ist, zu begruenden. ansonsten sind
>  themen wie zb: "3rd places", die seit jahrzehnten von architekturtheoritkern
>  anders besetzt sind und wo dann vor leeren hallen in einen gebiet, das der
>  sth als neues zentrum von graz definiert, dann populistische veranstaltungen
>  versucht werden und das als kunst dargestellt wird nicht zu erklaeren. daher
>  unsere empfehlung: "befreit die kunst des sth"
>
>
> - loesungsansatz
>
> wir stehen nicht an, eine loesungsvorschlag einzubringen, welcher der
>  aktuellen finanziellen situation in graz rechnung traegt.
>
> es gibt eine struktur die betreiber von auffuehrungsstaetten ist und
>  vereinigte buehnen heisst. es gibt eine institution, die oper heisst, die
>  eigentlich (auch)  musiktheater und neuen opern produzieren sollte. daher
>  koennte dieser bereich dorthin uebersiedelt werden, wo auch eine schon
>  existierende finanzielle bedeckung gegeben ist (am bestem mit herrn oswald
>  als chef) und einer garantie mindestens eine neue oper mit
>  kompositionsauftrag produzieren zu muessen und auch eine garantierte anzahl
>  auftragswerke von sonsitgen an zeitgenoessische werken in diesem bereich.
>  dann waere ca. 75% des budgets des sth fuer aktuelle kunst frei.
>
> endlich den zweifelhaften ruhm des sth, als einziges  festivals europas von
>  grossindustriellen nicht sponsoringgelder zu lukrieren, sondern diese zu
>  sponsern, abzulegen und die listhalle (unsubventioniert) den festen dieser
>  gesellschaftsschicht zu ueberlassen. das musikprotokoll mit entsprechenden
>  mittel aufzustocken um experimentelle musik zu festivalisieren und den
>  steirischen herbst wieder zu den kernkompetenzen und dessen intention
>  zurueckzufuehren, was er sein sollte. ein festival der avantgarde, eine
>  identifikation des kunstschaffens unserer zeit ausserhalb eines
>  populistischen zwanges und damit die festigung der kunstproduktion in graz
>  und die attraktivitaet von graz fuer (ueber)lebende kuenstler.
>
>
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