+comunity+ 6stel und kunsthaus

Pavel pavel at mur.at
Fr Okt 31 10:57:15 CET 2003


Brief zum Donnerstag, Teil 2.
 
Weils gar so fad ist, noch was im Anhang. Schöne schulautonome Tage
wünscht
Michi Petrowitsch
Ig stmk 
 
 
 
Kunsthaus 1: Vor ein paar tagen hab ich einen offenen Brief an Frau LH
Klasnic gerichtet. Der ging ungefähr so: Nach einigen Gesprächen mit
Vertretern der Freien Kunst- und Kulturszene, Vertreterinnen engagierter
Frauenprojekte aber auch mit Dr. Peter Pakesch und Prof. Wolf Rauch
wende ich mich in meiner Eigenschaft als IG Kultur Obmann mit einem
Anliegen an Sie. 
Als großes Manko für kleine und mittlere Initiativen werden nach wie vor
nicht vorhandene, oder schlecht ausgestattetet und überteuert
Büroräumlichkeiten wahrgenommen. Eine unumgängliche Notwendigkeit, um
die Fülle an Basisarbeit abwickeln zu können. 
Ich denke nun an eine Art Bürogemeinschaft, die mit den notwendigsten
Dingen ausgestattet ist und synergetischen Effekt hätte.  In diesem
Zusammenhang würde sich ein kleiner Teil, der noch zu adaptierenden
Räume, die sich im Kunsthausumfeld befinden, anbieten. Ich glaube, dass
gerade das neue Grazer Kunsthaus mit seiner Symbolkraft einen
beispielgebend Beitrag für die kommende kreative Generation liefern
könnte.
 
 
Land 2: In Sachen 6tel, wird mir aus gut informierten Kreisen das unten
stehende zugeraunt:
Vereinbart wurden in Sachen Kreditsechstel folgendes
 Ein viertel der Gesamtsumme (18 Millionen Euro) wird jetzt freigegeben,
und zwar bekommt jedes Regierungsmitglied 500.000 Euro.
 Die restlichen drei Viertel des Kreditsechstels werden im Zuge des
Rechnungsabschlusses 2003 (also im März oder April 2004) freigegeben,
falls es bis dahin ausreichend Veräußerungserlöse gibt.
 Paierl sagte in diesem Zusammenhang, dass die feste Absicht bestehe,
das Geld  tatsächlich im nachhinein freizugeben. Flecker stellte klar,
dass er es in seinem Ressort so gehandhabt hat, dass alle bestehenden
Initiativen mit den bisherigen fünf Sechsteln schon ausfinanziert sind
und er das sechste Sechstel ausschließlich dafür verwendet, neue
Projekte zu fördern, die ja noch keine bestehenden Abhängigkeiten bzw.
Verpflichtungen haben.
 Wie LH Klasnic da verfährt, weiß man nicht, aber man könnte als
betroffenes Projekt, einfach mal in den kommenden Tagen wegen der
ausstehenden Gelder nachfragen, nachdem ja jetzt Gelder zur Verfügung
stehen.
 
 
Kunsthaus 2: Aramis bittet mich, seine Rede anlässlich der
Bundesehrenzeichenverleihung vom letzten Freitag unter die Leute zu
bringen, was ich gerne tu:  Offener Brief an Bundeskanzler Wolfgang
Schüssel anlässlich der Auszeichnung mit dem Bundesehrenzeichen der
Republik Österreich Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,  werte Damen und
Herren, so erfreulich diese Ehrung ist, welche jenen gilt, die seit
vielen Jahren an der Basis der kulturellen Identität Österreichs
arbeiten, so sehr drängt sich mir aber auch der Eindruck auf, es handle
sich dabei um ein wohlfeiles Trostpflaster auf offene Wunden: Sie
wissen, dass der Verteilungsschlüssel für die Subventionsvergabe des
Bundes eine krasse Benachteiligung der Provinz darstellt. Nähere Daten
finden sich z.B. im „kulturpolitischen Arbeitsprogramm der Steirischen
Volkspartei“. Die ohnehin großen Nachteile von Kulturarbeit auf dem
Lande erhalten dadurch eine Verschärfung, die für die Träger dieser
Arbeit immer wieder größte Belastungen bringt. Da Sie, Herr
Bundeskanzler, mit Ihrem Staatssekretär Morak für diese Zustände
verantwortlich sind, richte ich an Sie den Appell diese ungerechte und
kontraproduktive Situation rasch zu beenden. Dazu gehört auch die lange
überfällige Schaffung einer gesetzlichen Situation, die steuerliche
Absetzbarkeit für Sponsoren von Kunst- und Kulturinvestitionen
ermöglicht. Sonst stellen alle vollmundigen Bekenntnisse über die
Wichtigkeit der Kulturarbeit in den österreichischen Ländern Zynismen
dar, die gerade im „Kunsthaus Graz“ bestens zu tragen kommen. Ich zögere
nicht dieses einen Gipfelpunkt verfehlter Kulturpolitik zu nennen, ein
weiteres Monument der ästhetischen, sozialen, ökonomischen und
ökologischen Unvernunft, einen „blauen Blutegel“.In der Hoffnung auf
positive Schritte danke ich für die mir verliehene Auszeichnung. Aramis
/ Peter Hans Sagmüller
 
 
 
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