AW: AW: *kig* Re: +comunity+ sexismus debatte

information info at chello.at
So Apr 6 20:27:54 CEST 2003


genau dort stecken hier alle fest. 30 bis 40 jahre zurück.






-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: kig-admin at mur.at [mailto:kig-admin at mur.at]Im Auftrag von erwin
posarnig
Gesendet: Sonntag, 06. April 2003 19:11
An: anita at mur.at; information
Cc: comunity at mur.at; kig at mur.at
Betreff: Re: AW: *kig* Re: +comunity+ sexismus debatte


info:
Lit. empfehlung:

A-A kommune /friedrichshof  >>>70iger jahre
sexualitätsbewältigung
reich und freud könnte auch nützlich sein
und nicht zu vergessen oswald kolle

bitte auffrischen

mfg e.po
----- Original Message -----
From: "anita hofer" <anita at mur.at>
To: "information" <info at chello.at>
Cc: <comunity at mur.at>; <kig at mur.at>
Sent: Sunday, April 06, 2003 5:57 PM
Subject: Re: AW: *kig* Re: +comunity+ sexismus debatte


> anmerkungen
>
> zu deinen ausfuehrungen ueber radikalismus:
> die kulturhistorische zuschreibung von maskulinen bzw femininen
> attributen ist eng mit unserer buergerlich-patriarchalen praegung der
> geschlechter verbunden und deshalb zu hinterfragen: was
> maennlich/weiblich, stark/schwach, aktiv/passiv, hell/dunkel,
> rational/irrational, dominant/redundant usw. ist/zu sein hat, macht sich
> nach wie vor in den rollenklischees unserer gesellschaft breit. das
> genau ist das dilemma: die zuschreibung dieser attribute wird dem
> geschlecht uebergestuelpt! - durch die gesellschaft wird eine
> feinsaeuberliche trennlinie gezogen und das maennliche prinzip
> (attribut), weil dominant, uebernimmt die herrschaft. und die trennlinie
> wird auch durch jedes subjekt gezogen: was hell ist, muss in erscheinung
> treten, was dunkel ist, muss im verborgenen bleiben. also was im mann
> unter das weibliche prinzip faellt (gefuehle zb), muss redundant
> bleiben; das ist noch einfach zu schliessen. aber was ist mit der frau:
> ist ist per geschlechterdefinition redundant, muss also in der
> gesellschaft die redundanten weiblich attributierten funktionen
> uebernehmen, um zu zu den produktionsweisen einer dominanten,
> partiarchalen gesellschaft beizutragen. sie muss sich doppelt verkehrt
> herum denken - und leider ergibt hier minus und minus nicht plus. ---
> die buergerlich-patriarchale logik/ratio funktioniert also nur durch die
unlogik/irrationalitaet.
> da wir noch weit davon entfernt sind, den dualismus nicht mehr zu
> denken, waere der nexte schritt zu einer veraenderung, die prinzipien
> maennlich weiblich nicht mehr auf subjekte (koerper+geist) anzuwenden,
> sondern sich das subjekt als etwas zu denken, das beides traegt.
> und das zu denken, ist radikal, weil es das buergerlich-patriarchale
> system aufloest.
>
>
> zu deiner ausfuehrung ueber sexualitaet und gewalt:
> sexualitaet auf den sexualakt, der naturellement mit gewalt zu tun hat,
> zu reduzieren ist auch schon eine gesellschaftliche praegung durch
> kapitalistische herrschaftsstrukturen (wenn viel mehr mit sexualitaet
> verbunden wird, sexualitaet also viel mehr zeit inanspruch nimmt als die
> paar minuten des aktes, dann fehlt uns genau diese zeit, um als
> produktionsmaschinen zu funktionieren.
>
>
> information wrote:
> >
> > tja, anita... radikalismus war schon immer problematisch. ich bin für
> > konsensuale gleichberechtigung auf basis gegenseitiger, immer neu zu
> > definierender absprachen.
> > was in einer zweierbeziehung funktioniert, kann für die gesellschaft
auch
> > nicht schlecht sein.
> >
> > "radikaler feminismus" erinnert mich immer an "radikaler machismus".
> > und nicht ohne grund treffen sich sehr rechte und sehr linke positionen
> > immer irgendwo... schönes beispiel: im momentanen, völlig
gerechtfertigten
> > antiamerikanismus werden mir sogar schon manche positionen der rechten
> > sympathisch... rrraaarrgh! da muss ich mich täglich selbst hinterfragen.
> > und so sehr ich den materialismus als gedankenkonstrukt ablehne, so
weiss
> > ich auch, dass er -vernünftig exekutiert- vorteile bringen kann. nix
> > schlechtes ohne gutes darin...
> > diese forderung nach radikalismus ist mir zu reaktionär.
> >
> > und zum kig-artikel, den du ansprichst:
> > eine ketzerische und provokative frage: welche frau, welcher mann kann
denn
> > nach jahrzehntausenden männlicher prägung noch davon sprechen, zu
wissen,
> > was seine/ihre bestmöglichen lebensbedingungen sind? ist nicht bereits
das
> > "gefühl" fürs vermeintlich "gerechte" bereits pervertiert? und ist
> > "radikalismus" nicht ein BESONDERS maskuliner begriff?
> > ist es nicht vielmehr so, dass gerade die (oft verheerende)
vorherrschaft
> > des menschen auf der erde ein klarer beweis für die -biologische-
> > korrektheit seiner gesellschaftsstruktur ist? oder, um camille paglia zu
> > zitieren, warum gibt es keine rein matriarchalischen gesellschaften mehr
> > oder nur mehr auf früher sozialer stufe, in kleinstgesellschaften? ist
es
> > nicht vielleicht doch so, dass die im artikel geschmähte natur sich
selbst
> > die "sieger" kürt?
> > bleiben wir bei der sexualität:
> > jeder sexuelle akt ist per se "gewalttätig", wenn wir das rein
biologische
> > voraussetzen. sollten wir daher ein starres reglement des sexuellen
> > verhaltens einführen? oder ist nicht gerade die maskuline aggressivität
ein
> > antriebsmittel zur aufrechterhaltung der art?
> > künstliche befruchtung als ausweg? wenn DAS kommt, entleibe ich mich.
> >
> > man sollte im osten seine lehrmeister suchen: die mitte hat die kraft.
wer
> > sich starr auf eine seite stellt, stürzt ab. nur der biegsame, der
trotzdem
> > seine festigkeit wahrt, trotzt den wogen. der fels in der brandung wird
> > abgeschliffen. laut theweleit ist übrigens auch "das "gute" feste gegen
das
> > "böse" weiche" ein ur-patriachalischer begriff.
> > härte ist dummheit, sage ich. und was ist radikalismus anderes als
härte?
> >
> > amen.
> > jörg
>
> ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '
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