+comunity+ forum newsletter 17. bis 20.10.01

[FORUM STADTPARK]

mi 17. oktober 21:00 uhr LOUNGE club-abend

Here it is again: lasso
special guests: curtis-jensen
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do 18.oktober 19:00 uhr uhr  steirischer herbst
Ausstellungseröffnungen

1 the last thing you do if you ever leave
Installation, Konzept und Gestaltung: Lechner/Maier

2 REAL CRIME Architektur & Verbrechen - ‚Tatorte’ (English version
below)
eine Installation zur Produktivkraft des Verbrechens für die Entwicklung
von Sicherheitstechnik, Architektur und Städtebau in den Kategorien
S(mall), M(edium), L(arge) und XL(arge)
eine Materialsammlung von Michael Zinganel

3 Urban Control #1 - ‚Materialausgabe’ (English version below)
Dokumente und Exponate unter Beteiligung von: Belfast Exposed, Catalyst
Arts, Flaxart Studios, grassy knoll productions, Source Magazine, uam.

21:00 uhr
Live TV-Show (English version below)
Architektur und Verbrechen - ‚Der Prozess’
Künstlerische Indizien für die Produktivkraft des Verbrechens in einem
Set nach Aktenzeichen XY mit Stargästen aus Kunst, Architektur und
Kriminologie, moderiert von Michael Zinganel
Gast: Jochen Becker
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fr 19. oktober 14:00   steirischer herbst
Stadtführung

Urban Control - ‚Belfast in Graz’ (English version below)
mit Joachim Hainzl, Clio - Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit
Treffpunkt Forum Stadtpark
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sa 20. oktober 14:00 uhr  steirischer herbst
Symposium

Urban Control - ‚Kunst & Urban Politics‘ (English version below)
mit Gästen und Kulturinitiativen aus Belfast: Belfast Exposed (Pauline
Hadaway, Karen Downey), Catalyst Arts (Stephen Hackett), Flaxart Studios
(Aisling O’Beirn), grassy knoll productions (Eoghan McTigue), Source
Magazine (Richard West, John Duncan)

21:00 uhr Filmprogramm auf der Terrasse (English version below)
Urban Contol ? ‚Wahrheit & Versöhnung‘
Frances Reid / Deborah Hoffmann ‚Long Night's Journey into Day‘
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Links:

mi 17.oktober LOUNGE club-abend
here it is again
ein abend, der zwischem selbstmitleidigem trauergestus und manischer
ausgelassenheit oszilliert, spiegelt wohl authentisch die zerrissenheit
jedes, nach freiheit strebenden, „urban cowboys“  wider. deshalb ist es
wohl ein legitimer ansatz die mythen, gebrochene wie heroische, von
„country“ (klassisch wie zeitgenössisch) nochmals zu zelebrieren.

do 18. oktober Ausstellungseröffnungen

1 the last thing you do...
Die Installation der Architekten Andreas Lechner und Petra Maier  nähert
sich an „Orte des Abschieds“ in Form eines mehrteiligen, schichtartig
das Haus des Forum Stadtpark um- und bespielenden Raumambientes an.
Das „sich-von-seiner-Stadt-verabschieden“ bedeutet immer das Aufsuchen
von spezifischen Orten.
Aus diesen ? meinen ? Orten speist sich ein Resümee, das nur als ein
konkretes Statement enden kann: Spuren hinterlassen, die ? ohne
verallgemeinerbaren Ursprung oder Wirklichkeit ? ein Territorium
bezeichnen, das eine Landkarte im Nachhinein nicht zu symbolisieren
vermag. Diese Markierungen entspringen einerseits der mentalen
Topographie des Reisenden, andererseits sind sie oft bloß Teil
kollektiver Erinnerungen.
Dabei werden literarische und persönliche Stadtbeschreibungen mit
subjektiven Abschiedsritualen verwendet, um sie in weiterer Folge mit
den Manifesten der Erinnerung (Rosen, Video, Photo, Kleidung, Etiketten)
innerhalb der Installation zu verweben. Dadurch werden die ? ohne
einwirkendes Narrativ auf den Status des Objekts reduzierten ? Räume des
Forum Stadtpark selbst zu Orten des Abschieds, indem sie ? und das ist
auch das Wesen des Abschiednehmens ? durch die symbolischen
Verknüpfungen jedes Einzelnen (Betrachter, Reisender) in die kollektive
Erinnerung (Gedächtnis) diffundieren.


2 REAL CRIME Architektur & Verbrechen (English version below)
Crime does not pay! Falsch, schreibt Karl Marx, Verbrechen zahlt sich
sehr wohl aus ? nicht immer für den Verbrecher oder sein Opfer, wohl
aber für die Gesellschaft. Denn ihm zufolge produziert der Verbrecher
nicht nur das Verbrechen selbst, sondern auch alle gegen das Verbrechen
gerichteten Maßnahmen. Er produziert die Polizei, das Strafrecht, die
Strafjustiz und das Gefängnis, alle Formen von
Kriminalberichterstattung: ob in den „schönen Künsten„, in
wissenschaftlichen Publikationen oder in Massenmedien. Die Angst, die
durch reales oder auch nur imaginiertes Verbrechen evoziert wird, bildet
sich in unzähligen präventiven bautechnischen, architektonischen und
städtebaulichen Maßnahmen ab: Fortifikationsanlagen gegen die Feinde von
außen, Kontrollarchitekturen gegen die Feinde von innen.
(Projektleitung: M. Zinganel, Katalog: M. Zinganel, Real Crime.
Architektur und Verbrechen. edition selene Wien 2001)

3 Urban Control - ‚Materialausgabe’        (s. unten)

Live TV-Show
Architektur und Verbrechen (English version below)
Das vermeintliche Verbrechen eröffnet so einen beträchtlichen Markt, es
trägt - so Karl Marx - mehr zur Vermehrung des Nationalreichtums bei als
so manch anständigeres Gewerbe, und wenn es einmal zu verschwinden
droht, so wird es eben neu erfunden - von den Nutznießern der Angst: von
Polizisten, Politikern und Planern, von der Baustoff-, Sicherheits- und
Versicherungsindustrie ? aber auch von Künstlern und
Kulturwissenschaftern, denen es das Thema ihrer Projekte liefert.

fr 19. oktober
Stadtführung
Urban Control - ‚Belfast in Graz’ (English version below)
Strategien der Kontrolle sind seit jeher Bestandteil des urbanen
Diskurses. In allen alten gewachsenen europäischen Städten lassen sich
historische militärstrategische und soziale Grenzen entweder direkt
ablesen oder zumindest rekonstruieren. Besonders signifikant äußern sie
sich bis heute in “geteilten” Städten, wie in Belfast, Johannesburg oder
Berlin. Jochen Becker untersucht in seinem Schwerpunkt zum Einen
inwieweit sich die spezifischen Bedingungen der in der nordirischen
Stadt Belfast lebenden KünstlerInnen und KulturproduzentInnen auf ihre
Arbeiten auswirken und zum Anderen ob und wann analoge Mechanismen auch
in “harmonisch” erscheinenden Sozialgefügen wie jenem der Stadt Graz
wirksam waren oder sind:

sa 20. oktober Symposium
Urban Contol - ‚Kunst & Urban Politics‘ (English version below)
Urban Control - Belfast von ‚hier‘ aus
Die bürgerkriegsartige Belagerung von Nord-Irland steht für ein
aggressives Modell in Stein gemauerter städtischer Kontrolle. Die
Konfliktlinien sind in Belfast besonders deutlich markiert. Dort gibt es
klar gespaltene Wohnbezirke ? zumeist die der Arbeiter- oder wohl eher
der Arbeitslosenklasse ? wie auch gemischte Terrains
(Einkaufsinnenstadt, Vergnügungs- und Universitätsviertel,
Villengegenden). Hinzu kommen durch Zäune und Wachschutz abgeschottete
Bürokomplexe gleich gegenüber der konkursreifen Werft, welche die
Titanic gebaut hatte.
Der im Stein manifeste Separatismus in Nordirland ist eine
Staatsarchitektur, deren Entsprechungen >hier< weitaus unkenntlicher
scheinen. Dies formuliert sich eher in juristischen Grenzziehungen,
sozialpolitischen Bastionen und tagtäglichen Normalitätsphantasmen.
Projektleitung: Jochen Becker
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English Version:

REAL CRIME
Architecture & Crime

Crime does not pay! Wrongly, writes Karl Marx, crime pays off certainly
? not always for the criminal or his victim, probably, however, for the
society. According to Marx the criminal produces not only the crime, but
also all measures been directed against the crime. He produces the
police, the criminal law, the criminal justice and the prison, but as
well all forms of criminal coverage: whether in the "fine arts", in
literature and theatre, in scientific publications or in mass media. The
fear evoked by real or only imagined crime is reflected in innumerable
preventive constructional, architectural and town planning measures:
Fortification against the enemies outwardly, control architectures
against the enemies from inside.
Project administration: Michael Zinganel

Thursday 18th of October  7 p.m.
Exhibition openings
Architecture and Crime - 'Scenes'
An installation of evidences for the productive force of the crime for
the development of safety engineering, architecture and urban
development in the categories S(mall), m(edium), l(arge) and XL(arge)

Duration of the exhibition: 19th of October to 11th of November. 2001,
Tuesday to Sunday  2 - 6 p.m., Thursday  2 - 8 p.m.

Thursday 18th of October  9 p.m.
Live TV-show architecture and crime - ' the Process'
Artistic indications for the productive force of the crime in a set
after „Aktenzeichen XY“ (Prime Crime or The Ten Most Wanted) with star
guests from art, architecture and criminology, presented by Michael
Zinganel: Jochen Becker

URBAN CONTROL #1
Belfast from >here<
The civil war-like siege of Northern Ireland stands for an aggressive
model of urban control ? fixed in stone. The lines of conflicts in
Belfast are marked quite clearly. There are obviously divided
residential areas - mostly of the working class or, rather, of the
unemployed class - as well as mixed terrain (shopping city centre,
entertainment district, university quarter, residential areas). In
addition office complexes are sealed off by fences and security guards
just opposite the shipyard which had built the Titanic and now are close
to bankruptcy.
The separatism in Northern Ireland, manifested into stone, is a state
architecture whose correspondences seem >here< much more unrecognizable.
This formulates itself in establishing legal borders, sociopolitical
bulwarks and daily phantasmas of normality.

Project administration: Jochen Becker

Thursday 18th of October  7 p.m.
Urban Control #1 'Material Outlet'
Documents and exhibits with participation from: Belfast Exposed,
Catalyst Arts, Flaxart Studios, grassy knoll productions, Source
magazine, etc.

Duration of the exhibition: 19th of October to 11th of November. 2001,
Tuesday to Sunday  2 - 6 p.m., Thursday  2 - 8 p.m.

Friday 19th of October  2 p.m.
Guided tour ' Belfast in Graz '
with Joachim Hainzl, Clio - association for historical and educational
work
Meeting place: Forum Stadtpark

Saturday 20th of October  2 p.m.
Symposium 'Art Practice & Urban Politics'
with guests and cultural initiatives from Belfast: Belfast Exposed
(Pauline Hadaway, Karen Downey), Catalyst Arts (Stephen Hackett),
Flaxart Studio (Aisling O'Beirn), grassy knoll productions (Eoghan
McTigue), Source magazine (Richard West, John Duncan), Daniel Jewesbury
and Michael Zinganel

Saturday 20th of October  9p.m.
Film program ' Truth & Reconciliation '
Frances Reid / Deborah Hoffmann ' Long Night‘s Journey into Day '

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